Bernhard Bihler stellt mit dem WOCHENBLATT die neue Initiative für Flüchtlinge vor
Türe zur Integration in die Arbeitswelt
Radolfzell (gü). Mit einer neuen Initiative unter dem Titel »Türe zur Integration in die Arbeitswelt« will das WOCHENBLATT zusammen mit dem Radolfzeller Gewerbeverein und der Beschäftigungsgesellschaft Flüchtlingen, die auf Arbeitssuche sind, und Betrieben, die dringend Verstärkung für ihr Team brauchen, zusammenbringen. Auf einer Sonderseite, die alle zwei Wochen in den Radolfzeller und Stockacher WOCHENBLATT-Ausgaben erscheinen, können sich Flüchtlinge dabei mit Kurzbewerberportraits vorstellen. Das WOCHENBLATT sprach zum Auftakt des Projektes mit Initiator Bernhard Bihler.
WOCHENBLATT: Die neue Initiative »Türe zur Integration in die Arbeitswelt« soll Flüchtlingen helfen, auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Was steckt hinter der Idee?
Bihler: »Der Gewerbeverein Radolfzell hat sich in den letzten Jahren mit der Integration von Behinderten oder Langzeitarbeitslosen auf dem Arbeitsmarkt befasst. Seit Neuestem sind wir nun verstärkt im Umfeld von Flüchtlingen tätig. Unsere Aufgabe ist es als Gewerbeverein den Betrieben bei der Suche nach Arbeitskräften zu helfen und unsere soziale Verpflichtung ist es den Flüchtlingen bei der Suche nach Arbeitsplätzen zu helfen.«
WOCHENBLATT: Sie gelten als einer der Motoren der Initiative. Wie kamen Sie dazu, das Projekt ins Leben zu rufen?
Bihler: »Bei einer Veranstaltung hatte ich einen sehr interessanten Nebensitzer, Herr Anatol Hennig, Geschäftsführer des Wochenblatts. Während des Abends diskutierten wir über verschiedene Herausforderungen unserer Zeit, insbesondere die Thematik Flüchtlinge und Betriebe zusammen zu führen. Herr Hennig war spontan bereit diese Arbeit zu unterstützen und auf eine breitere Ebene zu bringen. So konnte sehr schnell die Idee »Stellenanzeigen für Flüchtlinge« geboren werden.«
WOCHENBLATT: Bisher scheiterte die Einstellung eines Asylsuchenden zumeist an zu hohen bürokratischen Hürden. Welchen Vorteil bringt das neue Projekt?
Bihler: »Durch die Zusammenarbeit mit dem Wochenblatt, der Beschäftigungsgesellschaft des Landkreises und des Gewerbevereins Radolfzell konnten wir eine Plattform erstellen, auf der es den Betrieben leicht gemacht wird, die bürokratischen Hürden zu bewältigen. Es besteht auch weiter die Möglichkeit die Flüchtlinge durch eine Arbeitnehmerüberlassung zu beschäftigen.«
WOCHENBLATT: Die Sprache gilt als Schlüssel zur Integration. Sie sagen, dass der Weg auf den Arbeitsplatz ein weiter Schlüssel darstellt. Wieso?
Bihler: »Am Arbeitsplatz besteht die Möglichkeit Deutschkenntnisse zu nutzen und zu verbessern. Unsere mittelständischen Betriebe kümmern sich nach der Einstellung auch um weitere Integration wie beispielsweise eine Wohnung zu finden. Durch Kollegen und deren Familien wird das Einleben in unsere Welt erleichtert.
WOCHENBLATT: Können Flüchtlinge helfen, den Fachkräftemangel in Deutschland auszugleichen? Und wenn »Ja«, wie?
Bihler: »Es dreht sich nicht nur um Fachkräfte, sondern um Mitarbeiter in verschiedenen Positionen. Bisher konnten wir Ingenieure genauso wie Hilfskräfte vermitteln. Jede einzeln Vermittlung hilft den Firmen und den Personen.«
WOCHENBLATT: Wie wollen Sie weitere Unterstützer mit ins Boot holen?
Bihler: »Zu den Unterstützern gehören Firmen, die bereits positive Erfahrungen mit unserer Vermittlung gemacht haben und die das Projekt aus diesem Grund unterstützen wollen. Je mehr Personen wir vermitteln, desto mehr Unterstützer werden wir bekommen. An dieser Stelle sei dem Wochenblatt für sein großes Engagement gedankt! Ohne dieses Zutun wäre die Durchführung dieses Projekt nicht möglich.«
Die Initiative sieht vor, dass sich arbeitssuchende Flüchtlinge alle zwei Wochen im Radolfzeller und Stockacher WOCHENBLATT auf einer Sonderseite mit Bewerberkurzportraits vorstellen können. Dort können sich auch Betriebe und Firmen, die auf der Suche nach Verstärkung sind, über die Branchenvielfalt der Flüchtlinge in der Region informieren. Mehr zum Projekt »Türe zur Integration in die Arbeitswelt« gibt es in der aktuellen WOCHENBLATT-Ausgabe in Radolfzell und Stockach auf der Seite 5.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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