Wichtige Stärkung für neue Herausforderungen
Starker Gewinn der Stadtwerke trotz Energiewirwarr

Tobias Hagenmeyer hat die Führung der Stadtwerke Radolfzell Anfang des Jahres übernommen. | Foto: of/ Archiv
  • Tobias Hagenmeyer hat die Führung der Stadtwerke Radolfzell Anfang des Jahres übernommen.
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Radolfzell. Die Stadtwerke Radolfzell haben im letzten Jahre bei einer Bilanzsumme von rund 67,5 Millionen Euro einen Jahresüberschuss von 7,01 Millionen erzielen können. Allerdings stammen 4,2 Millionen Euro dieses sehr starken Gewinns aus schon bilanzierten Grundstücksverkäufen, wie bei der Vorstellung der Bilanz in der letzten Sitzung des Gemeinderats deutlich gemacht wurde. Die Stadtwerke hatten durch die veränderten Umstände im letzten Jahr auch ihre Umsatzerlöse von netto 76,4 Millionen Euro auf 90 Millionen Euro gesteigert.

Neue Netze und mehr Energiestabilität

Da die Stadtwerke Radolfzell, wie alle kommunalen Energieversorger, angesichts der Veränderungen des Markts und auch der Klimastrategien, einer Wärmeplanung und auch mit dem derzeit noch unterbrochenen Bau der neuen Zentrale vor sehr großen Herausforderungen stehen, ist man hier froh, aus dem Überschuss über fünf Millionen Euro in die Ergebnisrücklage stellen zu können um damit auch die Eigenkapitalstruktur zu stärken. Knapp 1,6 Millionen Euro des Jahresüberschusses gehen an die Gesellschafter. Die Stadt Radolfzell erhält knapp 500.000 Euro, die Thüga als Mehrheitsgesellschaft rund 1,1 Millionen Euro.
Das gesamt gerechnete Eigekapital der Stadtwerke Radolfzell konnte im letzten Jahr von 17,5 Millionen Euro auf 22, 85 Millionen Euro gesteigert werden, denn die Stadtwerke stehen vor großen Investitionen.

Die Wirren um die Strom- und Gaspreise nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine und die damit einhergehenden "Preisbremsen", deren formale Bewältigung auch über die Stadtwerke Radolfzell mit enormen Personaleinsatz angegangen werden mussten sowie gewaltige Investitionen in eine neuen Schaltanlage im Altbohl, die der neuen Dynamik von Energieströmen angepasst ist, waren ein Teil der Herausforderungen für den neuen Chef der Stadtwerke Radolfzell, Tobias Hagenmeyer und sein Team. Dazu kam der durch die enormen Preissteigerungen ausgesetzte Bau des neuen Kundencenters draußen am Betriebshof, der nach jetzigem Stand erst 2024 fortgesetzt werden soll, nachdem die Baukosten durch wieder gesunkene Preise, aber auch Sparvarianten in der Ausführung wieder im Lot seien. 

Auch die Zukunft wird nicht weniger spannend. Die Umstellung der Stadbusse auf Klimaneutralität könnte hier ein Stütze durch die Stadt erfordern, da künftige Kosten nicht mehr durch die übliche Quersubventionierung möglich wären. Umrissen ist auch ein künftiges aus der Kläranlage gespeistes Nahwärmenetz als Erweiterung des Milchwerk-Netzes und Einbeziehung der Industriebetriebe im der Kernstadt wie dem neuen Quartier "Gleisdreieck". Auch in Photovoltaik soll stark investiert werden um die Eigenversorgung zu erhöhen. In der Sitzung des Gemeinderats wurde zudem die Beteilgung im Konsortium des "Windpark Brand" beschlossen, mit einer Einlage von bis zu 600.000 Euro. 
Im Bereich der Breitbanderschließung stehen, wie auch in der Netzverstärkung weiter Investitionen für die Stadtwerke an, was die zunehmende Umstellung auf E-Mobilität erfordert.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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