Baukosten sind zu stark gestiegen
Stadtwerke Radolfzell lassen ihren Neubau erst mal ruhen
Radolfzell. Die Stadtwerke Radolfzell lassen ihren im Sommer begonnenen Neubau ihres Dienstleistungszentrums vorerst bis zum Spätsommer ruhen. Das gaben im Rahmen einer Medienkonferenz am Freitagnachmittag OB Simon Gröger, der neue Geschäftsführer Tobias Hagenmeyer, wie Joachim Kania und Udo Rothmund bekannt. Der Grund für diesen ungewöhnlichen Schritt sind enorm gestiegene Baukosten, die sich nach den erfolgten Ausschreibungen für weitere Gewerke über die Gründung heraus ergeben hatten.
Die sehr aufwändige Gründung des geplanten Holz-Hybridbaus bis zur Bodenplatte ist im Dezember abgeschlossen worden. Wir müssen feststellen, dass wir zum Teil mit einer Preissteigerung von bis zu 100 Prozent in manchen Gewerken, zum Beispiel beim Rohbau konfrontiert sind, machten Simon Gröger und Tobias Hagenmeyer in der Medienkonferenz deutlich. „Wir haben hier einen Grad der Preisabweichung erreicht, den wir so nicht akzeptieren möchten, schon weil wir hier eine Verantwortung gegenüber unseren Kunden haben, die durch die aktuellen Entwicklungen stark und oft bis an die Grenzen belastet sind. Deshalb hatte schon vor Weihnachten der Aufsichtsrat die temporäre Einstellung der Bauaktivitäten beschlossen.
„Wenn wir auf der einen Seite die aktuelle Zinsentwicklung sehen, auf der anderen Seite den Rückgang von Baugesuchen und Auftragsrückgang bei den Bau- und Handwerksfirmen, wollen wir im Spätsommer sehen, wie wir weiter machen können, kündigte Simon Gröger an. Die Zeit bis dahin wollte man nun auch nutzen, wie im Gebäude selbst noch Einsparungsmöglichkeiten genutzt werden könnten, auch wenn es erst mal still wird auf der Baustelle, so wird jetzt im Hintergrund eine Menge weiter gearbeitet, so Hagenmeyer in der Medienkonferenz.
Der jetzige Zeitpunkt für die Pause sei auch gut gesetzt. Die Gründung sei gesichert. Allerdings kann mit dem Weiterbau, der eigentlich bis zum Sommer 2024 fertiggestellt sein sollte nach 22 Monaten Bauzeit, nicht allzu lange gewartet werden. Denn eigentlich sollten die Stadtwerke für die schon länger in Planung befindliche neue Quartiersbebauung am Untertorplatz spätestens bis Anfang 2026 geräumt haben, damit die Investoren dort ihr Projekt umsetzen können, das ja schon einige Runden durch den Gestaltungsbeirat genommen hatte. Durch die jüngsten Entwicklungen im Baubereich sei man aber auch zuversichtlich, dass sich die Preisspirale nun wieder nach unten drehe und auch mehr Wettbewerbe entstehen. Denn bei den Ausschreibungen im Herbst hatten zwar viele Unternehmen die Unterlagen angefordert, für manche Gewerke habe es aber nur ein einziges Angebot gegeben, was auch eine Sache sei, sagte Tobias Hagenmeyer.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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