Nese Erikli und Chris Kühn bei "Meichle & Mohr"
Recyclingquote für Baustoffe liegt schon bei 90 Prozent

Oliver Mohr, Geschäftsführer des Unternehmens Meichle+Mohr, Nese Erikli, Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Konstanz-Radolfzell, Chris Kühn, Staatssekretär im Bundesumweltministerium und Thomas Beißwenger, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg in der Kiesgrube Radolfzell von Meichle + Mohr. | Foto: Sarah Schubert
  • Oliver Mohr, Geschäftsführer des Unternehmens Meichle+Mohr, Nese Erikli, Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Konstanz-Radolfzell, Chris Kühn, Staatssekretär im Bundesumweltministerium und Thomas Beißwenger, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg in der Kiesgrube Radolfzell von Meichle + Mohr.
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Radolfzell/ Konstanz. Chris Kühn, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, und Nese Erikli, Landtagsabgeordnete im Wahlkreis Konstanz-Radolfzell, besuchten kürzlich das Familienunternehmen Meichle+Mohrmit seinem Betrieb in Radolfzell.

Während einer Begehung des Kieswerks tauschten sich Kühn und Erikli mit dem Geschäftsführer Oliver Mohr, dem technischen Betriebsleiter Edgar Engler und dem Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg, Thomas Beißwenger, vor allem zu dem Thema recycelte Baustoffe aus.

Staatssekretär Chris Kühn betonte dabei die große Bedeutung des Ausbaus dieser für den allgemeinen Bausektor. „Recycelte Baustoffe müssen noch stärker in den Fokus gerückt werden, damit der Umbau von einer linearen Abfallwirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft gelingt. Nicht alles was heute als Abfall deklariert wird ist Müll, sondern ein wertvoller Rohstoff“, erklärt Staatssekretär Kühn. Zudem stellten sich im Gespräch die aktuellen Herausforderungen für Anbieter wie Meichle+Mohr heraus.

Meichle+Mohr ist ein Rohstoffanbieter zwischen dem Allgäu, über den Bodensee bis hin in den Schwarzwald, der neben Primärrohstoffen auch Recyclingbaustoffe anbietet. Hierbei wird Bauschutt mittels Brecher-, Sieb- und einer Waschanlage zu wiederverwertbaren hochwertigen Recyclingmaterialien verarbeitet.

Das Unternehmen bietet Recyclingbaustoffe für den qualifizierten Straßenbau wie auch Zuschläge für R-Beton an. Diese werden in den firmeneigenen Betonwerken eingesetzt. „Dabei sollte es keine Rolle spielen, in welcher der beiden qualifizierten Anwendungen die Recyclingbaustoffe eingesetzt werden“, so Oliver Mohr. Thomas Beißwenger fügt hinzu: „Entscheidender ist, dass die bereits gute Verwertungsquote in Baden-Württemberg von über 90 % des anfallenden Bauschutts gehalten oder sogar ausgebaut wird. Mit dem Inkrafttreten der Bundesersatzbaustoffverordnung im August 2023 wird das aber eine echte Herausforderung.“

Meichle+Mohr bereitet jedes Jahr über 200.000 Tonnen Bauschutt aus der Region für die Region auf und spart damit nachhaltig Primärrohstoffe ein. Oliver Mohr sieht eher ein Problem in der Akzeptanz des Recyclingmaterials bei den Abnehmern: „Nach wie vor muss um den Absatz gekämpft werden.“ Hier wünscht er sich anwendungsoffene Unterstützung durch die Politik.

Nese Erikli, die bereits 2019 gemeinsam mit dem baden-württembergischen Umweltstaatssekretär Andre Baumann das Kieswerk besuchte, sieht auch das Land und die Kommunen in der Verantwortung. „Wir müssen im Land und in den Kommunen unbedingt die Verwendung von recyceltem Baumaterial, und insbesondere recyceltem Beton, noch weiter voranbringen“, sagt Erikli. „Mit der Verwendung von recyceltem Beton können wir große Mengen an Material in Baumaßnahmen rückinvestieren und so den Materialkreislauf schließen. Recycelter Beton trägt damit zum Klimaschutz in einem sonst ressourcenintensiven Wirtschaftssektor bei.“

Die vorrangige Nutzung von Recyclingbaustoffen bei landeseigenen, nicht unerheblichen Baumaßnahmen stehe zwar im Landesabfallgesetz fest. „Leider gibt es aber noch keine allgemeingültige Vorgabe in den Ausschreibungsverfahren des Landes bei Hochbaumaßnahmen. Das Problem ist, dass es dafür einfach zu wenige Anbieter gibt“, so Erikli.

Schlussendlich sind sich alle Anwesenden einig. Recycelte Baustoffe habe ein großes, aber noch ungenutztes Potenzial am Markt. „Ohne eine Kreislaufwirtschaft im Bauen werden wir es nicht schaffen, die Klimaziele einzuhalten. Recyclingbaustoffe sind ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz“, so Chris Kühn.

„Der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum ist regional wie national hoch. Insbesondere beim Bau müssen wir aber auf Nachhaltigkeit und Ressourcen achten. Das bedeutet auch, dass wir die Möglichkeiten nutzen, die wir hier vor Ort haben“, fügte Nese Erikli hinzu.

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Presseinfo aus Singen

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