Saaltechnik und Energie im Mittelpunkt
Radolfzell investierte rund 2,5 Millionen in Erneuerung des Milchwerks

Auf dem Dach des Milchwerks (v.l.): Mona Kern und Vanessa Van Dijk von der rmsolar GmbH, Cosimo Franzé, Team Milchwerk, Oberbürgermeister Simon Gröger, Projektleiterin Olesja Hepting vom Technischen Gebäudemanagement, Architekt Erwin Betker und Tanja Adamski, Leiterin des Milchwerks. | Foto: Stadt Radolfzell
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  • Auf dem Dach des Milchwerks (v.l.): Mona Kern und Vanessa Van Dijk von der rmsolar GmbH, Cosimo Franzé, Team Milchwerk, Oberbürgermeister Simon Gröger, Projektleiterin Olesja Hepting vom Technischen Gebäudemanagement, Architekt Erwin Betker und Tanja Adamski, Leiterin des Milchwerks.
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Radolfzell. Musicals, Konzerte, Kleidermärkte, Tagungen – es gibt viele Gründe, ins Milchwerk zu gehen. Im Laufe der Jahre sind einige Teile des Veranstaltungshauses allerdings sanierungsbedürftig geworden. Nun ist das Norddach des Milchwerks erneuert und die PV-Anlage installiert worden. Der große Saal hat eine neue Beleuchtung bekommen und die Bühne ist jetzt auf dem neuesten technischen Stand.

Sanierung nötig

In den letzten Jahren hatten sich einige Modernisierungsmaßnahmen aufgestaut, erklärte Oberbürgermeister Simon Gröger bei einem Pressetermin. „Das beliebte Veranstaltungshaus, das ein breit aufgestelltes Programm bietet, wollen wir für alle Radolfzeller und Besucher unserer Stadt nachhaltig sanieren und für die Zukunft attraktiv halten. Deshalb ist jetzt gezielt ins Milchwerk investiert worden“, so Gröger.

Bei laufendem Betrieb im Foyer und im kleinen Saal des Milchwerks mussten die Arbeiten so rasch wie möglich abgewickelt werden. „Das ist uns gelungen“, berichtete Projektleiterin Olesja Hepting, „von Mitte Mai bis Mitte Juli haben die Betriebe Hand in Hand gearbeitet, sodass wir die Sanierungen bis auf kleine Restarbeiten abschließen konnten.“

Sanierung des Norddachs

Am drängendsten war die Sanierung des Norddachs, weil es nicht mehr dicht war und zwischenzeitlich geflickt wurde. Die 800 Quadratmeter Dach erstrecken sich über das Stuhllager des Milchwerks und über Teile des Küchenbereichs, aber auch über die Musikschule. Leicht war die Sanierung nicht: Es galt Asbest fachgerecht abzubauen und zu entsorgen. Allein die Container auf dem schmalen Vorplatz der Tanzschule Vögtler zu füllen, sie an- und abzutransportieren, stellte die Mannschaft vor Herausforderungen, erklärte Architekt Erwin Betker. Eine weitere Schwierigkeit seien die starken Regenfälle im Frühsommer gewesen, fuhr er fort. Und tatsächlich gab es eine kleine Katastrophe, einen Wasserschaden, der einen Seitenflügel unter Wasser setzte. Doch abgesehen davon sei der Bau sehr gut gelaufen und alle Hindernisse bewältigt worden. „Alle Beteiligten haben hervorragend mitgewirkt. Besonders bedanken wir uns bei der Tanzschule Vögtler und der Firma Hügli für das Verständnis und den Platz, den sie zur Verfügung gestellt haben“, betonte Hepting. Im Zuge des Umbaus wurden auch die angrenzenden Fenster der Musikschule im Beethovensaal und in Unterrichtsräumen umgestaltet. Nach neuesten Brandschutzrichtlinien war außerdem ein zusätzlicher Fluchtweg nötig. Für das neue Dach wurden etwa 840.000 Euro investiert. Für die Sanierung wurde von der bafa (das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) ein Zuschuss in Höhe von 60.000€ bewilligt.

PV-Anlage

Außerdem wurde eine PV-Anlage installiert. Der Bereich der Dächer, deren Flächen die nächsten 20 Jahre voraussichtlich sanierungsfrei bleiben, wurden mit PV-Modulen belegt. Die Technik für weitere Anschlüsse wurde jetzt jedoch schon auf die Gesamtdachfläche des Milchwerks ausgelegt. Die jetzige Anlage ist etwa 70kWpeak groß. Im Zuge weiterer Dachsanierungen könnte die PV-Anlage nach technisch aktuellem Stand auf etwa 450kWpeak erweitert werden. Von den mit 250.000 Euro veranschlagten Kosten konnten ca. 80.000 Euro eingespart werden, weil die Modulpreise gesunken sind.

Bühne und Beleuchtung im großen Saal

Bis vor Kurzem gab es nicht viel Licht im großen Saal und seinen Seitenflügeln, nur 150 Lux waren möglich. Jetzt kann der Saal mit LED-Leuchten und einer Leistung von 2000 Lux hell erleuchtet werden – wahlweise in kalt- oder warmweißen Licht. Außerdem sind an den Seitenpfeilern dezente Leuchten angebracht worden, mit denen der Saal in farbiges Licht getaucht werden kann. Die Beleuchtung lässt sich ganz einfach über Tablets steuern. Und auch auf der Bühne ist einiges neu und auf technisch neuestem Stand. Der 30 Jahre alte Bühnenboden und die Bühnenzüge wurden erneuert. Der neue Schwingboden und die gesamte Bühnenverkleidung sind jetzt einheitlich schwarz.
Die Endabrechnung erfolgt Ende des Jahres, doch voraussichtlich können die geplanten 1.280.000 Euro eingehalten werden.

Autor:

Presseinfo aus Singen

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