Kreistag beschließt Defizitausgleich
"Radofine" für zwei Jahre gesichert

Symbolbild Radofine | Foto: Archiv/dh

Konstanz/ Radolfzell. Der Auftritt von Radolfzells Bürgermeisterin Monika Laule im Kreistag im Oktober mit der Werbung für das Radolfzeller Geburtshaus hat gewirkt: am Montag beschloss der Kreistag, für die im Aufbau befindliche Einrichtung für zunächst zwei Jahre ein Defizit von bis zu 75.000 Euro zu übernehmen. Das hatte bisher die Radolfzeller Spitalstiftung geleistet. Laule sieht das hebammengeführte "Radofine" auch als Angebot an die Frauen aus dem ganzen Landkreis, die dadurch erst eine Wahlmöglichkeit für die Geburt ihrer Kinder bekämen.

In der Diskussion der KreisrätInnen wurde deutlich unterstrichen, wie wichtig das Angebot der Hebammen im Landkreis für die Frauen ist. Angesichts auch dort starken Personalmangels - der Konstanzer Kreißsaal ist jeden Monat eine Woche geschlossen - gibt es auch im Gesundheitsverbund eine neue Offenheit. Zum Beispiel die Überlegung, hier wieder Belegbetten in den Kliniken für Hebammen anzubieten. Nicht nur im Landkreis herrscht seit Jahren ein eklatanter Mangel an freien Hebammen, nachdem diesen im Haftungsrecht viele Prügel in den Weg gelegt wurden.

Der nun gewährte Defizitausgleich wird erstmals für das Jahr 2023 gewährt, aber auch nur im Nachgang, wenn dieses auch nachgewiesen ist, wurde in der Sitzung betont. In der Zwischenzeit soll aber weiter darüber gesprochen werden, was aus "radofine" werden kann, das im Kern derzeit mit zwei Vollzeitstellen betrieben wird.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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