Markelfingen bekommt Schutzstreifen für Radverkehr
Ortsdurchfahrt wird Modellprojekt

Symbolbild | Foto: Die Ortsdurchfahrt von Markelfingen bekommt Schutzstreifen für den Radverkehr. swb-Bild: Archiv/gü
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Radolfzell. Die Ortsdurchfahrt Markelfingens wird in das Modellprojekt »Schutzstreifen« des Landes Baden-Württemberg aufgenommen. Das teilte die Pressestelle der Stadt Radolfzell mit. Das Projekt solle Radverkehrsführungen ermöglichen, die bislang nicht zulässig sind. Markelfingen wird, neben Konstanz, damit eine von zehn innerörtlichen Pilotstrecken in Baden- Württemberg.

Wie das Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg erläutert, seien Schutzstreifen eine vergleichsweise einfache und günstig umsetzbare Möglichkeit, den Radverkehr sichtbarer und sicherer zu machen. Bislang sei aber nicht ausreichend untersucht worden, ob Schutzstreifen auch außerorts sowie auf schmalen Straßen innerorts eine sichere Verkehrsführung für Radfahrer sein können. Deshalb werde aktuell im Auftrag der »Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen« (AGFK) und mit Förderung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg an zahlreichen Pilotstrecken im Land eruiert, ob und unter welchen Bedingungen (Verkehrsbelastung, Straßenbreiten, Längsneigung, etc.) der Einsatz von Schutzstreifen innerorts mit schmaler Kernfahrbahn sowie außerorts empfohlen werden könne.

Ziele des Modellprojekts

Das Modellprojekt Schutzstreifen soll Radverkehrsführungen ermöglichen, die bislang nicht zulässig seien. Außerdem soll es den Planern die Arbeit erleichtern und dazu beitragen, die Anwendung konkreter Infrastrukturelemente zu erleichtern, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und dabei möglichst alle Nutzergruppen berücksichtigen. Konkret ist die Durchführung von zwei Modellvorhaben zu Schutzstreifen innerorts und außerorts über einen Projektzeitraum von drei Jahren geplant (2019–2021).

Chancen und Risiken

Bedenken zur Markierung von Schutzstreifen betreffen vor allem das subjektive Unsicherheitsgefühl, erläutert das Ministerium für Verkehr weiter. Im Rahmen des aktuellen Modellprojekts soll daher nun objektiv untersucht werden, auf welchen Straßenabschnitten Schutzstreifen einen Sicherheitsgewinn für Fahrradfahrer darstellen und folglich künftig ermöglicht werden sollten – und auf welchen Straßenabschnitten Schutzstreifen keine Verbesserung der Verkehrssituation ermöglichen, weil sie dort keine sichere(re) Führungsform darstellen. Hierzu werden Kriterien wie zum Beispiel die Geschwindigkeit oder das Abstandsverhalten der Verkehrsteilnehmer angelegt und überprüft.

Vorgeschichte

Die AGFK-BW hat bereits von 2010 bis 2013 ein vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur gefördertes Modellprojekt zu Schutzstreifen innerorts durchgeführt. Acht Mitgliedskommunen nahmen damals teil. Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg beteiligte sich 2014 an einem Forschungsprojekt des Bundes, mit dem die Erkenntnislücke für den Einsatz von Schutzstreifen außerorts geschlossen werden sollte. Beide Untersuchungen zeigen überwiegend positive Ergebnisse. Dennoch bestehe in beiden Fällen weiterer Forschungsbedarf. Die teilnehmenden Kommunen sind innerorts neben Radolfzell, Baden-Baden, Emmendingen, Friedrichshafen, Konstanz, Laichingen, Lörrach, Mühlacker, Ostfildern und Wangen im Allgäu. Außerorts nehmen unter anderem teil: Aalen, Baden-Baden, Heilbronn, Konstanz und der Landkreis Rottweil.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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