Wenig «Flüchtlingswelle« in Radolfzell
Musikverein darf wieder in die Buchenseehalle

Für rund 50 Personen wurde die Güttinger Buchenseehalle als Notunterkunft vorbereitet. Bisher wurde das Angebot nicht benötigt. | Foto: Stadt Radolfzell
  • Für rund 50 Personen wurde die Güttinger Buchenseehalle als Notunterkunft vorbereitet. Bisher wurde das Angebot nicht benötigt.
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Radolfzell. Bis die ersten oder überhaupt Geflüchtete aus der Ukraine in der zur Notunterkunft umgebauten Buchenseehalle in Güttingen untergebracht werden, kann der Musikverein Güttingen seinen neben der Halle liegenden Probenraum wieder wie gewohnt nutzenk, gab die Stadt Radolfzell nun bekannt. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine seien weitaus weniger Geflüchtete aus dem betroffenen Land in Radolfzell angekommen als ursprünglich erwartet, ist der Grund. Alle Menschen, die bisher hier Zuflucht suchten, konnten dank der großen Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger in privaten Wohnungen untergebracht werden.

Wie das Landratsamt, mit dem die Stadtverwaltung Radolfzell täglich in engem Austausch steht, jetzt informierte, wird Radolfzell in nächster Zeit auch keine größere Anzahl an Geflüchteten zugewiesen. Vor diesem Hintergrund entschied die Verwaltungsspitze, dass die Mitglieder des Musikvereins Güttingen den Probenraum an der Buchenseehalle bis auf Weiteres wieder nutzen können. Sobald die Halle jedoch als Notunterkunft benötigt wird, müssen die Musiker wieder auf einen Ersatzraum in Stahringen ausweichen, informierte der Vorsitzende des Vereins, Thomas Will. Dort waren sie auch schon in den letzten Wochen temporär untergekommen.

Unterstützung erhalten die Vereinsmitglieder von Oberbürgermeister Simon Gröger und Bürgermeisterin Monika Laule, Thomas Jünger und Heike Frommer vom Gebäudemanagement der Stadt sowie von Ortsvorsteher Martin Aichem.
„Wir sind uns bewusst, dass die Situation eine große Einschränkung für den Verein bedeutet“, betonte Oberbürgermeister Simon Gröger bei einem Treffen vor Ort. „Umso dankbarer sind wir, dass die Mitglieder so flexibel sind und Verständnis dafür zeigen, dass wir als Stadt unserer sozialen Verantwortung gerecht werden müssen“, fügte Gröger hinzu.

In der Buchenseehalle können  bei Bedarf bis zu 50 Personen untergebracht werden. Die Pläne, die Mehrzweckhalle Böhringen ebenfalls zu einer Notunterkunft für Geflüchtete umzubauen, stellte der Krisenstab der Stadtverwaltung schon früher bis auf Weiteres zurück, da momentan ausreichend Wohnraum für die Geflüchteten zur Verfügung steht.
Nach Kriegsbeginn wurde erwartet, dass auch hier in der Region für sehr viele Menschen zeitnah eine neue Bleibe gefunden werden muss. Diese Vermutungen haben sich bisher allerdings nicht bestätigt. Hinzu kommt, dass die Hilfsbereitschaft für die in Not geratenen Menschen aus der Ukraine nach wie vor sehr groß ist. Viele Radolfzellerinnen und Radolfzeller vermieten der Stadt ihre privaten Wohnräume, damit sie als Unterkunft für Geflüchtete genutzt werden können.
Für die Solidarität und die vielfältige Unterstützung der Bevölkerung möchte sich die Stadtverwaltung ganz ausdrücklich bedanken – auch bei den Ortsvorstehern der betroffenen Ortsteile.

Raumteiler-Programm der Stadt:

Beim Raumteiler-Programm der Stadt Radolfzell wird Wohnraum von der Stadt angemietet und anschließend untervermietet. Der Wohnraum, der dabei den aus der Ukraine geflüchteten Menschen zur Verfügung gestellt wird, muss für mindestens ein Jahr verfügbar sein.
Wer sich für das Programm interessiert und Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, kann eine E-Mail an raumteiler@radolfzell.de schreiben.

Weitere Informationen zum Programm sind auf der Internetseite www.radolfzell.de/ukraine  zu finden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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