Weg zur Klimaneutralität
Mettnau-Kur nimmt Photovoltaikanlagen in Betrieb

Radolfzells Oberbürgermeister Simon Gröger und Eckhard Scholz, Mettnau-Geschäftsführer und Kurdirektor, freuen sich über die neuen Photovoltaikanlagen und den damit geleisteten Schritt in Richtung Klimaneutralität. | Foto: Tobias Lange
  • Radolfzells Oberbürgermeister Simon Gröger und Eckhard Scholz, Mettnau-Geschäftsführer und Kurdirektor, freuen sich über die neuen Photovoltaikanlagen und den damit geleisteten Schritt in Richtung Klimaneutralität.
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Radolfzell. Die Stadt Radolfzell will bis 2035 klimaneutral werden. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung wurde nun auf mehreren Gebäuden der Mettnau-Kur vollzogen. Dort sind nun Photovoltaikanlagen angebracht, die jährlich Einsparungen von etwa 95.000 Kilogramm CO2 bringen würden.

"Ich freue mich, dass wir heute hier sind, um die PV-Strategie der Stadt auf den Weg zu bringen", sagte Oberbürgermeister Simon Gröger bei dem Pressetermin auf dem Dach der Werner-Messmer-Klinik. Die Bestückung der Dächer sei sinnvoll, da dadurch keine zusätzlichen Flächen versiegelt werden müssten. Mit den PV-Anlagen, die sich nun hier sowie auf den Dächern des neuen Therapiegebäudes und des Hauses E der Hermann-Albrecht Klinik, des Restaurants Strandcafé und des Haupthauses und Therapiegebäudes der Klinik Seehalde befinden, werden rund zwölf Prozent des Gesamtbedarfs der Mettnau-Einrichtungen gedeckt. Die Anlagen mit einer Gesamtleistung von 354 Kilowatt produzieren 324.000 Kilowattstunden pro Jahr.

Alle Dächer, bei denen in den kommenden fünf Jahren keine baulichen Veränderungen anstehen, seien mit PV-Anlagen ausgestattet worden, erklärte Mettnau-Geschäftsführer und Kurdirektor Eckhard Scholz. Dafür seien 615.000 Euro investiert worden. Bei den übrigen Gebäuden habe es derzeit hingegen wenig Sinn gemacht, die Anlagen aufzubauen, nur um sie später wieder abbauen zu müssen. Beim Kurmittelhaus stehen beispielsweise in naher Zukunft Arbeiten an. Im Laufe dieser sollen dann auch hier Solarzellen aufgebaut werden.

Rote Zahlen in 2022

Die Investitionen fallen in eine Zeit, in der es für die Mettnau-Kur finanziell nicht leicht gewesen ist. Laut dem kürzlich vorgestellten Jahresabschluss ging 2022 mit einem Minus von rund 793.000 Euro zu Ende. Dies sei zu großem Teil auf die Nachwehen der Coronapandemie zurückzuführen, erläuterte Eckhard Scholz. Bis März 2023 mussten Auflagen wie Tests und die Maskenpflicht erfüllt werden, was auch Auswirkungen auf die Belegung gehabt habe. Denn Kurgäste hätten in den Einrichtungen noch Masken tragen müssen, während das draußen nicht mehr der Fall gewesen sei.

Dieser "Einmaleffekt" ist laut dem Kurdirektor nun allerdings Geschichte. Derzeit befände sich die Belegung fast auf dem Niveau von 2019 - eines der besten Jahre der Mettnau-Kur. Der Fehlbetrag von 2022 könne voraussichtlich 2023 ausgeglichen werden.

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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