Initiative zum Klimaschutz
Markus Pehr will den Baumbestand in Privateigentum erhalten und vergrößern

Für den Diplom-Biologen Markus Pehr ist der hiesige Baumbestand ein wertvolles Mittel beim Kampf gegen Klimawandel und Artenschwund. | Foto: privat
  • Für den Diplom-Biologen Markus Pehr ist der hiesige Baumbestand ein wertvolles Mittel beim Kampf gegen Klimawandel und Artenschwund.
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Radolfzell. Wer einen Baum auf seinem Grundstück stehen hat, weiß, welche Pflichten mit ihm einhergehen. Der Baum muss gepflegt und die Verkehrssicherheit sichergestellt werden. Für manchen womöglich zu viel Arbeit, die neben Beruf und Familie erledigt werden müsste. Genau hier will Markus Pehr tätig werden. Der Diplom-Biologe, Baumpfleger und Spezialist für Stadtbäume plant die Gründung einer gemeinnützigen GmbH (gGmbH) samt Förderverein, die die Pflege übernehmen und so den Baumbestand im Ort schützen sollen.

"Ich beschäftige mich seit drei Jahren mit der Thematik", sagt Diplom-Biologe Pehr. Nun will er Nägel mit Köpfen machen. "Es geht mir darum, in 2040 noch immer in einer lebenswerten Stadt zu leben." Mit Stadtbäumen könne viel erreicht werden, wenn es um Klimawandel und Artenschwund geht. "Der Baumbestand im Siedlungsbereich ist sehr wertvoll - auch für den Artenschutz." Doch werden dabei die Pflanzen in privater Hand häufig übersehen. Deren Bestand sei rückläufig, sagt Markus Pehr. Grund dafür sei ein Versagen des Systems: Die Bäume nutzen der Allgemeinheit, die Kosten - durchschnittlich 200 Euro pro Baum und Jahr - trägt aber der Eigentümer. "Die Kommune müsste die Eigentümer unterstützen", meint der Diplom-Biologe. "Meine Initiative soll da ansetzen."

Baumpflege für Vereinsmitgliedschaft

Der Baum soll gepachtet werden und die Pflege und Verkehrssicherungspflicht damit an die zu gründende gGmbH übertragen werden. Damit beauftragt werden sollen regionale Spezialisten. "Im Endeffekt soll ein Baumpfleger den Baum schneiden", erklärt Markus Pehr. Der Besitzer des Baums tritt dafür als Mitglied in den Förderverein ein. Über die Mitgliedsbeiträge sollen dann Pflege und auch Neupflanzungen finanziert werden. "Über so ein Modell erhoffe ich mir, die Baumbestände noch zu vergrößern", sagt Pehr. Zudem plant er Bildungsveranstaltungen und Beratungen rund um den Baumerhalt.

Anfangen möchte der Biologe bereits kommendes Jahr. Dafür will er auch mit den Städten und Gemeinden im Kreis sprechen, die er am liebsten als Gründungsmitglied im Förderverein sehen würde. Ebenso sind Gespräche mit Fachanwälten geplant, um das Vorhaben rechtlich abzusichern. Für die Anstoßfinanzierung erhofft er sich Gelder aus Fördermitteln, für die er sich derzeit bewirbt. Auch eine Bestandsaufnahme steht auf der Aufgabenliste. Hier sei man in Radolfzell schon einen Schritt weiter: Sämtliche schützenswerte Bäume seien bereits erfasst worden.

Diplom-Biologe Markus Pehr ist davon überzeugt, dass er mit seiner Initiative einen positiven Beitrag leisten kann. Man könne den Auswirkungen des Klimawandels nur regional begegnen und "regional können wir eine Menge bewegen", sagt er. Doch braucht es dafür auch Mitstreiter, die bereit sind, das Vorhaben zu unterstützen. Denn: "Es liegt in der Verantwortung eines jeden einzelnen."

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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