Matinee der »Weibsbilder« läutet Fasnet ein

»Jucke tut gut«

Radolfzell. »Schalalalala u-oh Narrizella« sang das Narrenvolk mit Elsa Santinho-Reiser am Feiertag der Narren. Dazu wurde getanzt und ausgelassen gefeiert. Die Stimmung im Milchwerk war einfach genial. Die Narrenmusik schmetterte den Narrenmarsch und der Fanfarenzug eröffnete pünktlich um 11.11 Uhr die fünfte Jahreszeit. Gut drei Stunden zeigten die »Weibsbilder«, dass sie Fasnet können. Zu Beginn erläuterte Sina Gnauk in der Bütt ihre Neujahrvorsätze. Das Bailando Tanztraining (Ines Ende, Christine Schirowski, Vera Huber, Sabine Wieland, Heike Burkhard) begeisterte mit Charleston und den »goldenen 20er Jahre«, der Ältestenrat (Jutta Graf, Antje Groll, Biggi Steinert und Loretta Brunner) vertrat die Meinung »Alte Enten sollten im See bestattet werden«. Natürlich versteht sich als Urne eine Keksdose mit dem Radolfzeller Wappen. Als Grabbeigabe gehören der Talismann und die Klepperle. »Bevor´s z´spät isch«, musste das Testament verfasst werden. Darin hieß es: »Zur Beerdigung stehen sämtliche Radolfzeller Fastnachtsmusiker, die Klepperle, sowie die Hansele Spalier«. Die dazu erforderlichen Genehmigungen besorgen die »zwei M´s«, Narrenpräsident Martin Schäuble und Oberbürgermeister Martin Staab: Die Rahmenbedingungen wurden in der Pause im Foyer an der Bar ausgehandelt.
»Einen Tag am See« verbrachten Sabrina Volk, Petra Blender, Janina Ruh, Sabrina Emhardt, Sina Hoier, Corinna Preuß mit einer Tanzchoreografie und Marina Aigeldinger bedankte sich in der Bütt bei der Deutschen Bahn mit «Sänk yu for träwelling«. Auf der Milchwerkbühne folgte kunterbunte Action. Präzise im Rhythmus und im Kreis juckten die Hansele und Elsa Santinho-Reiser sang den Fastnachtsohrwurm »Jucke tut gut«. Laute Forderungen für Zugabe, Standing Ovation, die Stimmung war auf dem Höhepunkt und es kam noch besser. Als leichte Mädchen tanzten Lilith Steinhilber, Sandra Streicher, Ann Class, Antje Sievert, Melanie Dressnandt, Michèle Kleiber eine Parodie auf den Narrenpräsidenten. Natürlich äußerst diskret. Zwei stämmige Bodyguards mit Sonnenbrillen bewachten die tanzenden Schönheiten am Bühnenaufgang, der Saal war außer Rand und Band. Zum Schluss sangen die »Zeller Mädle« Carmen Aschinger und Ulrika Ruf (Akkordeon Rudi Hartmann), einen Jahresrückblick und Marlies Reining freute sich in der Bütt über ihr künftiges Rentner Dasein und das «Rentnerschutzgesetz«. Durch das Programm führten als »Lollis« verkleidet: Sandra Hain, Sina Gnauk und Julia Bierbach.

- Matthias Güntert