Neuer OB zeigt sich betroffen

Gröger: Radolfzell wäre auch möglicher Standort für neue Klinik

Radolfzell. Die Stadt Radolfzell gehört nicht zu den Gesellschaftern des Hegau-Bodensee-Klinikums, deshalb waren nur Kreisräte aus der Stadt bei der Informationsveranstaltung über das Strukturgutachten mit dabei. Der neue Radolfzeller OB Simon Gröger hat sich deshalb erst im Nachhinein mit seiner Position zu Wort melden können:

„Heute ist ein schwarzer Tag für Radolfzell und die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort“, betonte Oberbürgermeister Simon Gröger nach der Vorstellung des Gutachtens des Gesundheitsverbunds. „Unser Krankenhaus hat eine sehr lange Tradition und gehört sozusagen zur DNA unserer Stadt. Für alle Radolfzellerinnen und Radolfzeller ist es bitter, zu erfahren, dass der GLKN die Akutversorgung in Radolfzell aufgeben möchte. Und auch für mich als Oberbürgermeister ist es schwer zu akzeptieren, dass Radolfzell keine Zukunft haben soll“, so Gröger weiter.

„Dass das Krankenhaus schon lange auf dem Prüfstand war, war natürlich kein Geheimnis“, fügte Gröger hinzu. „Mir ist bewusst, dass das Defizit, das der GLKN jährlich verzeichnet, auf Dauer erdrückend ist und Doppelstrukturen im Klinikverbund abgeschafft werden müssen. Radolfzell hat bedeutsame Potenziale, zum Beispiel die Ergänzung der Geriatrie um weitere medizinische Bereiche. Diese Potenziale müssen weiterverfolgt werden. Entscheidend ist, dass das Gutachten als weitere Strategie auch einen zentralen Neubau im Kreis bei Zusammenführung der Leistungen in Erwägung zieht. Und hier kommen wir wieder ins Spiel: Nicht Singen und Konstanz, sondern Radolfzell hat hierfür geografisch die beste Ausgangslage – wir liegen inmitten des Landkreises mit sehr guter Anbindung an Autobahn und Bundesstraße“, verdeutlichte Radolfzells Oberbürgermeister.