Kunstverein Radolfzell mit neuer Schau
Gegensätze zwischen Linie und Farben

Bei der Eröffnung der neuen Ausstellung des Radolfzeller Kunstvereins in der Villa Bosch: Künsterlin Gesa Lange, der Vorsitzende Dr. Wolff Voltmer, Laudator Andreas Gabelmann und Künstlerin Claudia Tebben. Die Ausstellung ist bis zum 1. September zu sehen. | Foto: Fiedler
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  • Bei der Eröffnung der neuen Ausstellung des Radolfzeller Kunstvereins in der Villa Bosch: Künsterlin Gesa Lange, der Vorsitzende Dr. Wolff Voltmer, Laudator Andreas Gabelmann und Künstlerin Claudia Tebben. Die Ausstellung ist bis zum 1. September zu sehen.
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Radolfzell. Die zweite Ausstellung in Folge hat der Kunstverein Radolfzell am Freitagabend in der Villa Bosch eröffnen können. Und die verspricht sehr spannende Gegensätze nun bis zum 1. September, wie der Vorsitzende des Kunstvereins. Dr. Wolff Voltmer, die Gäste der Vernissage einstimmen konnte. Der Kunstverein genieße durch sein Konzept, vor allem durch diese ganz besonderen Räume in der Villa Bosch und auch durch die hier gebotenen Freiräume der Kunst wie das konstruktive Schaffen eine bundesweite Aufmerksamkeit.

Kunsthistoriker Andreas Gabelmann führte im Anschluss in das Werk der beiden Künstlerinnen Gesa Lange und Claudia Tebben ein, die sich hier erfolgreich für eine Ausstellung beworben hatten. Unter dem Titel "Linie und Materie" können hier sehr spannende Gegensätze präsentiert werden, die es lohnen sich auch ganz nah an die zum Teil auch sehr großformatigen Bilder zu wagen, sodass man mit den Augen den Rand der Bilder nicht mehr erfassen kann. Dann taucht man ein in eine sehr eigene Bilderwelt, die hier in der Ausstellung von dem Kontrast zwischen Linien als Grundelement der Zeichnung im Obergeschoss, und der Materie, die die Künstlerin Claudia Tebben anfangs sogar auf die liegende Leinwand aufträgt, erlebbar macht.

Gesa Lange erschafft mit Nadel und Faden sowie mit Graphit gegenstandsfreie Zeichnungen auf grundierten Leinwänden. In diesen
mit Garn "gestickten" Arbeiten entstehen komplexe und vielschichtige Bildräume, die gleichermaßen zart und filigran, wie auch streng und konstruktiv wirken. Fließende Formen und diffuse Hell-Dunkel-Kontraste erinnern an Naturstrukturen, Wolkenhimmel oder Regenschlieren auf Glas. Geometrische Raster und klare Ordnungen prägen den Ausdruck einer weiteren Werkgruppe. Immer ist es die Kraft der Linie, mal dynamisch bewegt, mal präzise gesetzt, aus der Lange die sowohl poetisch-sinnliche als auch emotional- atmosphärische Aura ihrer Arbeiten gewinnt. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Hamburg.

Claudia Tebben stammt aus Gelsenkirchen, wo sie auch heute lebt und arbeitet. Aufgewachsen im Ruhrgebiet, schöpfen ihre meist großformatig angelegten Gemälde die wesentlichen Impulse aus den besonderen, vom einstigen Kohle-Bergbau geprägten Erscheinungsformen dieser Region. So erinnern die ungegenständlichen Kompositionen an Landschaftliches, an sandige Erdschichten, felsige Abraumhalden oder glühende Schlackenberge. Mit vehementem Pinselgestus erschafft Tebben schroffe, materialbetonte Strukturen, welche die vitale Energie des Malprozesses unmittelbar spürbar machen. Intensive Farbkontraste und dynamisch zuckende graphische Spuren steigern die eruptive Ausdruckskraft der Werke.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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