Schulleiterin Dagmar Vollmer verabschiedet
Ein wichtiger Faktor fürs Dorf Liggeringen

Mit Geschenken und Urkunde wurde Dagmar Vollmer als Schulleiterin der Grundschule Liggeringen von Schulamtsleiterin Bettina Armbruster bei der Feier in der Torkel in den Ruhestand verabschiedet. | Foto: Fiedler
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  • Mit Geschenken und Urkunde wurde Dagmar Vollmer als Schulleiterin der Grundschule Liggeringen von Schulamtsleiterin Bettina Armbruster bei der Feier in der Torkel in den Ruhestand verabschiedet.
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Radolfzell-Liggeringen. In einer von den GrundschülerInnen mitgestalteten Feier wurde zum Schuljahresende Dagmar Vollmer als Schulleiterin der kleinen Grundschule feierlich in der Torkel verabschiedet. Für die Schule steht insgesamt ein Umbruch an, denn auch für Hannelore Rebholz stand der Übertritt in den Ruhestand an und auch die wurde bei der Feier verabschiedet. Als neue Schulleiterin wird Anette Noki die Schule nach den Ferien übernehmen, ebenso wird Anette Schoor das Team dann wieder verstärken, war auf der Feier zu erfahren. Beide kommen von der Teggingerschule aus Radolfzell.

Bettina Armbruster würdigte Dagmar Vollmer aus Sicht des Schulamts. Die Schulleiterin habe an vielen Schulen ihre Spuren hinterlassen. Nach dem Studium an der PH Weingarten startete sie zunächst in Blumberg – zu einer Zeit, in der es noch Wartelisten für den Eintritt in den Schuldienst gab. Danach folgte eine Anstellung bei der Sprachschule Inligua, gepaart mit Klavierunterricht auf der Höri, schließlich die Förderschule Singen, die Hausherrenschule, die Hardtschule in Singen und dann die Waldeckschule Singen als weitere Stationen. Erst in 2001 habe sie den Beamtenstatus bekommen, 2008 hatte sie sich schließlich für die Schulleitung in Liggeringen erfolgreich beworben und die Schule auch durch ihr hohes musikalisches Interesse geprägt. 2021 hatte sie noch die kommissarische Leitung der Grundschule Güttingen mit übernommen.

Bürgermeisterin Monika Lauleunterstrich das Engagement der Stadt für die „Bergdörfer“ mit ihren kleinen Grundschulen. 34 SchülerInnen waren zum Schuljahresende in den zwei Klassen, die jahrgangsübergreifend hier unterrichtet werden und für den Sportunterricht aus Radolfzell unterstützt werden. Sie habe den SchülerInnenchor sehr unterstützt, der auch Teil des kulturellen Angebots im Dorf wurde, zum Beispiel durch den großen Opernabend. Auch die Natur sei mit dem Mehlschwalbenprojekt für die Kinder behandelt worden.

Ortsvorsteher Hermann Leiz unterstrich, dass sich der steinige Weg gelohnt habe, die kleinen Grundschulen auf den Dörfern zu erhalten, denn die Schule sei eine Keimzelle einer guten Dorfgemeinschaft und sei ein verlässlicher Partner gewesen. Dazu brauche es eine engagierte Schulleitung, für die Dagmar Vollmer stand. Er erinnerte mit Augenzwinkern daran, wie ihr der damalige OB Jörg Schmidt zur Amtseinführung einen Schirm überreicht habe, damit sie hier nicht „im Regen stehen gelassen werde“ an der kleinen Schule. Eigentlich habe sie diesen Schirm nie benötigt. Leiz meinte dann aber auch, dass dies nun seine letzte Verabschiedung in seiner Amtszeit sei. Immerhin habe er nun drei OBs und auch drei SchulleiterInnen in seiner Amtszeit überdauert. Die Elternbeiratsvorsitzende Dr. Neubert dankte, dass man die Leidenschaft für die Schule bis in die Elternschaft gespürt habe, sie habe das Wohl der Kinder im Herzen gehabt.

Dagmar Vollmer erinnerte an die „Sülibirne“, die einst am Schulhaus stand, und dass die Pausenklingel erst wieder eingeführt werden musste, und dass man bei ihrem Start nur einen vorzeitlichen Computer für das Sekretariat hatte, und dass man lange hören musste, dass Schulsozialarbeit hier nicht nötig sei. Mit dem Profil der „lernenden Schule“ habe man viel bewegen können, jetzt habe mit „stabilem W-LAN“ jedes Kind sein Tablet, dank der Messmer-Stiftung auch eine Holzwerkstatt, habe mit Musikprojekten wie dem „Adler im Hühnerhof“ oder dem Singen an den Seniorennachmittagen oder dem Martinsumzug Akzente für den Ort setzen können. Ihr Amt als Schulleiterin hier an der kleinen Schule sei gewiss nicht ein „vorgezogener Ruhestand mit tollem Gehalt gewesen“, wie anfangs kolportiert wurde, mit dem tollen Kollegium habe sie vieles hier bewegen können.
Angesichts des aktuellen Lehrermangels kam der Wink mit dem Zaunpfahl von Bettina Armbruster: Wenn ihr je langweilig werden sollte, nun ohne Schule, sei sie herzlich willkommen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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