Frauennetzwerk stellt Programm zum Weltfrauentag vor

Ein Kaffee auf dem Weg zur Gleichberechtigung

Radolfzell. Seit drei Jahren setzt sich das Frauennetzwerk Radolfzell aktiv dafür ein, Frauen in ihren Rechten zu stärken und sie dazu zu bewegen, sich in politischen Gremien zu engagieren. Denn »Gleichberechtigung, insbesondere in Politik und Wirtschaft ist noch immer nicht erreicht«, ist Bürgermeisterin Monika Laule überzeugt und fügt an: »das gilt leider auch oftmals im privaten Umfeld«. Zwar finde man Frauen oft im Ehrenamt, gerade dann, wenn es um soziale Angelegenheiten gehe, aber in Politischen Gremien sind sie unterrepräsentiert. So lag die Arbeit des Frauennetzwerks im Vergangenen Jahr vor allem auf dem Schwerpunkt 100 Jahre Frauenwahlrecht und Kommunalwahlen, berichtet die Bürgermeisterin im Rahmen eines Pressegesprächs des Frauennetzwerks.

Doch auch in diesem Jahr sind die Damen wieder aktiv und haben zum Weltfrauentag am 8. März ein Programm aus Vorträgen, Diskussionsrunden und Filmvorführungen zusammengestellt, bei dem es darum geht, den Frauen Mut zu machen, ihre Rechte einzufordern. Der erste Programmpunkt fand bereits am Montagabend statt (das WOCHENBLATT berichtete). Unter dem Motto »Starke Stimmen für Gleichstellung, Unabhängigkeit, Demokratie, Respekt und Würde« gab es im Milchwerk ein lebhaftes Portrait mit Schauspiel, Musik und Rezitativen über mutige, streitbare und leidenschaftliche Frauenrechtsaktivistinnen. Margret Schröder und Pia Löb verkörperten dabei ausdrucksvoll Frauenrechtlerinnen aus unterschiedlichen Epochen .

Am 6. März findet der Weltgebetstag der Frauen statt. Mit dem Motto »Steh auf und geh!« wollen sich die Teilnehmerinnen für Ermächtigung von Frauen einsetzen. Veranstaltungen hierzu finden um 15 Uhr in der Kapelle des Hl. Geist Spitals und um 19 Uhr in der Christuskirche statt. Dass Frauen auch in der Radolfzeller Stadtgeschichte eine wichtige Rolle gespielt haben wird am Samstag, 7. März beim Stadtrundgang zum Thema »Erfra(e)ulich-beeindruckende Frauen in der Radolfzeller Stadtgeschichte«, deutlich. »Trotz allem sind die Frauen bei den Radolfzeller Straßennamen unterrepräsentiert. Auch gibt es nur eine einzige Ehrenbürgerin«, erklärt Elisabeth Burkhart vom Frauennetzwerk. Treffpunkt ist um 10.15 vor dem Münsterpfarrhaus. Taschen können während dem Rundgang eingeschlossen werden. Am eigentlichen Weltfrauentag, dem 8. März zeigt das Universum-Kino um 20 Uhr den Film »Little Women«, der die Geschichte von vier Schwestern im Amerika des 19. Jahrhunderts erzählt, die die damals vorherrschenden Geschlechterrollen durchbrechen.

Doch damit ist das Programm noch nicht zu Ende, denn am Freitag, 13. März gibt es um 19 Uhr in der Stadtbibliothek einen Vortrag in dem es um das Alter geht. Denn »Altern ist weiblich«, betont Petra Martin-Schweizer, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises. Frauen werden nämlich statistisch gesehen älter als Männer, müssen aber mit weniger Rente auskommen. Diesem und anderen Themen rund um das Alter widmet sich Referentin Ulla Reyle unter der Überschrift »Graue Haare, buntes Leben«.

Am Dienstag, 17. März findet der »equal pay day« statt. Er weist darauf Hin, dass Frauen im Schnitt noch immer 21 Prozent weniger verdienen als Männer. »Eine große Ungerechtigkeit«, findet nicht nur Susann Göhler-Krekosch. Sie verweist auf Studien die untermauern, dass Unternehmen mit Frauen in Führungspositionen oftmals erfolgreicher sind. Das Eiscafe Tiramisu am Marktplatz wird an diesem Tag den Kaffee für Frauen 21 Prozent günstiger anbieten. Von 15 bis 17 Uhr sind zudem Mitglieder des Frauennetzwerks dort vor Ort und laden zum Gespräch ein. Den Abschluss des Programms bildet der Kurs »Frauen traut euch«, am Sonntag, 22. März in der Volkshochschule Radolfzell mit Dozentin Karina Gütges.

- Dominique Hahn