Die Radolfzeller Narren entmachten OB Simon Gröger

Die närrischen Ritter der Narrizella haben gesiegt

Radolfzell. Ritter Gröger ist geschlagen, die Narrizella hat gesiegt. Nun haben die Narren nach der Eroberung des Rathausschlüssels in Radolfzell bis Aschermittwoch wieder das Sagen.

Der Narrenspiegel und der Hemdglonker waren erst der Anfang von dem, was das närrische Volk zum Auftakt des Schmotzige Dunschtig erwartete. Nachdem die Holzhauergilde ihr eigenes Bier anzapfte und kurzerhand verkündete, eine eigene Brauerei zu gründen, begann wortwörtlich das große Spektakel.
Aus der Hochburg Radolfzell hinaus marschierte OB Simon Gröger als Ritter verkleidet mit Bürgermeisterin Monika Laule und seiner Verwaltungstafelrunde in Richtung Bühne auf dem Marktplatz, denn so leicht wollte man sich nicht gegen Präsident Martin Schäuble und seine Mannen, welche nach drei Kanonenschüssen und unter Begleitung des Fanfarenzugs den Marktplatz durchschritten, geschlagen geben. Gröger fragte sich zunächst, „warum ihr euch uns stellt, schließlich wurde damals ich gewählt“, worauf Schäuble unter großem Gelächter im Publikum bemerkte, „dass das aber au ganz schön knapp war“ bei ihm.
Nach diesem hoch unterhaltsamen und scharf geführten Wortgefecht der zwei Oberritter musste nun ein Schwertkampf darüber entscheiden, wer den Rathausschlüssel sein Eigen nennen darf. Nachdem Gröger bereits drei Schwerte schrottete, schien der Kampf für die Narrizella gewonnen, doch hatte der Schultes eine Ersatzwaffe parat, womit die Auseinandersetzung fortgeführt werden konnte.
Nach dem entscheidenden Schwertschlag in das Kreuz des OB-Gewands konnte Schäuble den Schlüssel unter tosendem Jubel des närrischen Volks schlussendlich erobern. Fortan haben somit nun die Narren in der Stadt am See das Kommando. Man darf gespannt sein, was sie diesmal wieder alles anrichten werden. Nur so viel sei seitens des ehemaligen Regenten Gröger gesagt: „Ich werde dafür sorgen, dass ich das, was die Narren angestellt haben, wieder in Ordnung bringe.“