Feierliche Inbetriebnahme gefeiert
Der Bürgersolarpark Tenn hat noch Luft nach Oben

Beim symbolischen Schnitt des Bandes zur Inbetriebnahme des Solarparks Tenn: Jacob Klinkenberg (Solare Technik Klinkenberg), OB Simon Gröger, Stadtwerke Geschäftsführer Tobias Hagenmeyer, der Mögginger Ortsvorsteher Marc Rehm  und Stadtwerke Projektleiter Claudio Freinek.
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  • Beim symbolischen Schnitt des Bandes zur Inbetriebnahme des Solarparks Tenn: Jacob Klinkenberg (Solare Technik Klinkenberg), OB Simon Gröger, Stadtwerke Geschäftsführer Tobias Hagenmeyer, der Mögginger Ortsvorsteher Marc Rehm und Stadtwerke Projektleiter Claudio Freinek.
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Radolfzell-Möggingen. Mit dem symbolischen Durchschneiden eines Stadtwerke-Bands wurde am Freitagnachmittag, 27. September, der neue Solarpark Tenn bei Möggingen offiziell in Betrieb genommen. Auf 2,5 Hektar Fläche wird hier allerdings schon seit August Strom für rechnerisch 1.700 Haushalte, also "zwei Mal Möggingen" produziert.

Dieser allerdings fließt ins Portfolio der Gewerbekunden der Stadtwerke Radolfzell, wie bei dem Festakt informiert werde. Trotz der nervenden Schauer an diesem Tag war doch eine größere Zahl an Gästen zusammengeströmt, die meist auch Beteiligte des Solarparks sind. Denn für diese Investition hatten die Stadtwerke Radolfzell erstmals eine Bürgerbeteiligung ausgelobt. Da sei allerdings noch gut Luft nach oben, sagte der Geschäftsführer der Radolfzeller Stadtwerke, Tobias Hagenmeyer. Von den rund zwei Millionen Euro Baukosten sind seit dem Spatenstich Ende März 650.000 Euro Bürgerkapital zusammengekommen, was auch damit zusammenhängen könne, dass hier ausschließlich Personen aus der Region zum Zuge kommen. Um darzustellen, wie groß solch ein Bürgeranteil ist, wurde auf den Solarpanels eine Fläche rot markiert, die zeigt, wie viel Solarpark man hier mit 1.000 Euro bekommt.

OB Simon Gröger würdigte das Ereignis als weiteren Schritt auf dem Weg der Stadt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Ein solcher Solarpark bedeute auch den Verlust weiterer landwirtschaftlicher Flächen für die lokale Nahrungsmittelproduktion, weshalb die Stadt schon die Priorität darauf lege, möglichst viele Dächer in der Stadt wie in den Gewerbegebieten für die Produktion von Sonnenstrom zu nutzen.
Der neue Ortsvorsteher Marc Rehm machte deutlich, dass ihm als Vollerwerbslandwirt zwei Herzen in der Brust schlügen. Der Ortschaftsrat hatte den ersten Anlauf der Stadtwerke abgelehnt, mit dem Auftrag, nach alternativen Flächen zu suchen, bei dem sich aber ergeben hätte, dass die umliegenden Hänge ein noch größerer Eingriff in die Natur gewesen wären. Auf die Forderung des Ortschaftsrats hin wurde die gesamte Fläche der Stadt auf potenzielle Flächen für weitere Solarparks untersucht. Möggingen sei in Sachen Klimawende als "Naturenergiedorf" mit Heizzentrale und Nahwärmenetz für 160 Haushalte schon ein Vorbild.

Solarpark soll mit Bürgerbeteiligung die Energiewende befeuern

Wie Jacob Klinkenberg, dessen Unternehmen Solare Technik Klinkenberg hier für den Bau des neuen Solarparks zuständig war und für die es das bisher größte Projekt ist, informierte, sind hier nun auf sieben "Tischen" 5.118 Solarmodule verbaut worden, deren Strom in neun Wechselrichtern umgewandelt wird und dann über zwei Trafos ins Netz der Stadtwerke eingespeist wird. Für den Bau der Solaranlage, die 3.425 Millionen Kilowattstunden im Jahr produzieren soll und dabei rund 2.000 Tonnen CO₂ einsparen kann, waren 700 Rammpunkte bis in mehrere Meter Tiefe für den Aufbau der Tische nötig, für die ein Subunternehmen beauftragt wurde. Der Solarpark soll mit Schafbeweidung gepflegt werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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