Regelmäßig im Advent zieht es die Radolfzeller ins Berufsschulzentrum
BSZ-Basar lockt mit vielem Feinem
Radolfzell. Der Weihnachtsbazar im Radolfzeller Berufsschulzentrum ist Tradition. Für die Bevölkerung wurde er zu einer beliebten Institution. Organisiert wird der Bazar seit mehr als 20 Jahren von der SMV. Alle Klassen der verschiedenen Schulabteilungen sind an der Durchführung beteiligt. An den Ständen werden unter anderem die von den gewerblichen Berufsschulklassen selbst produzierten Waren verkauft, sagt Vertrauenslehrer Johannes Lais. Ein klassischer Verkaufsschlager sei das Holzspielzeug der Schreinerklassen. Ebenso sind die weihnachtlichen Backwaren der Bäcker- und Konditorklassen ein Renner und schnell ausverkauft. Das läge aber nicht am relativ günstigen Preis der Produkte. Der Gewinn aus dem Bazar, der erfahrungsgemäß zwischen circa 4.500 und 6.000 Euro liegt, spenden die Schüler komplett an soziale Einrichtungen. Im Laufe der Jahre seien weit über 100.000 Euro an zahlreiche Institutionen verteilt worden, sagt Schulleiter Norbert Opferkuch. Eine finanzielle Unterstützung durch die Schule erhalte die Schülervertretung nicht. Teils gingen die Klassen für den Einkauf der Waren und Rohstoffe in Vorkasse, teils seien es Spenden der Ausbildungsbetriebe. Landwirtschaftliche Erzeugnisse brächten die Schüler des landwirtschaftlichen Zweigs meist aus dem elterlichen Betrieb mit. Das Motto ´Power to the Bauer´auf den Schüler-T-Shirts motiviert und das Obst und Gemüse findet guten bis reißenden Absatz. Ein Kitchenparty organisiert die Hotelfachklasse von Philipp Danev. Topfgucken erlaubt: in der professionellen Schulküche können die Besucher die verschiedenen Gerichte kosten. Von Fleischvariationen bis New-York-Cheesecake locken die Gaumenfreuden. Die berufsbegleitenden Hauswirtschaftsklassen von Manuela Salewski bieten hausgemachte Marmelade, Gelees, Gebäck, Fruchtwein und Selbstgebackenes, sowie verschiedenes aus der Nähstube an. Auf einen Nenner gebracht, könnte der Weihnachtsbazar auch als Leistungsschau der verschiedenen Klassen, zugunsten eines wohltätigen Zwecks, bezeichnet werden. Auch für die Kleinsten ist für Abwechslung und Unterhaltung gesorgt: Weihnachtsplätzchen backen oder malen und basteln mit Designschülern. Am Stand des Afrikaprojekts von Christa Breinlinger herrscht Ausverkauf. Nach 16 Jahren endet für sie das Projekt, das ihr verstorbener Ehemann vor 16 Jahren ins Leben gerufen hat.
Parallel zum Weihnachtsbasar findet der »Tag der offenen Schule« statt. Die Besucher können einen Blick in die verschiedenen Unterrichtsräume und die Werkstätten werfen. Informationen und Erläuterungen geben die anwesenden Lehrkräfte. An einem separaten Stand informiert die Schulleitung über die Schule, Schularten und das Ausbildungsangebot. Interessenten erhalten einen Überblick der Anforderungen, die sie bei einer Anmeldung an der Schule erwarten. Ein besonderer Anlass in diesem Jahr war die Übergabe des S1-Labors an das biotechnologische Gymnasium, das bisher an der Mettnauschule untergebracht war. S1 ist ein genormter Sicherheitsstandard für Labors, die Versuche mit gentechnisch veränderten Organismen durchführen, erklärt Biotechnologie-Lehrerin Bettina Million.
Insgesamt seien mehr als 1.000 Schüler und circa 125 Lehrer im Einsatz für die gute Sache. Wichtig sei, dass die Schüler aller Schulsparten und Ausbildungszweige eine Aufgabe übernehmen, betont Schulleiter Opferkuch. In diesem Jahr geht der Erlös aus dem Bazar an das Frauenhaus Radolfzell, an Menschen-helfen-Menschen, an die Aktion Kinderherzen und die OrigiNations.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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