Kritik zu Wirtschaftlichkeit und Flächenverbrauch
Waldspaziergänger zum Thema Windkraft auf dem Schienerberg
Öhningen-Schienen. Bei einer Erlebniswanderung auf Einladung von Thorsten Otterbach (AfD) informierten sich am 7. Oktober über 40 Personen über die problematischen Auswirkungen der auf dem Schienerberg geplanten Windkraftanlagen.
Gleich am ersten Standort waren die Wanderer laut des Presseberichts geschockt über die drohenden massiven Eingriffe in die intakte Natur: Laut Homepage von ABO-Wind müssten pro Windrad inklusive Zufahrt 12.000 Quadratmeter gesunder Mischwald fallen. Das bedeutet bei fünf geplanten Windrädern insgesamt 60.000 Quadratmeter – die Fläche von rund 5 Fußballfeldern.
Diplom Geograph Walter A. Schwaebsch, Beisitzer im Kreisvorstand der AfD, erläuterte, wie für die Beschaffung von Balsaholzes für die Rotorblätter die ecuadorianischen Regenwälder geplündert würden. „Mit global denken und lokal handeln hat das natürlich nichts zu tun“, ergänzte Thorsten Otterbach mit einem Seitenhieb auf den örtlichen BUND, der Feuer und Flamme für Windräder auf dem Schienerberg sei.
Schwaebsch nannte auch eine bei großflächiger Abholzung des Schienerbergs zu befürchtende verringerte Quellschüttung für die Wasserversorgung. Auf die Frage, ob es bei fünf Windrädern bleiben werde oder später deutlich mehr durchgedrückt werden sollen, gab Otterbach folgenden Rat: „Wenn die ersten Anlagen nicht zu verhindern sind, sollten wir auf die Dicke der Stromkabel achten. Scheinen sie stark überdimensioniert, drohen viele weitere Windräder.“
Wieso nun Boris Palmers Stadtwerke Tübingen - so die Darstellung vor Ort - auf dem windarmen Schienerberg Windräder über ABO-Wind bauen wollen, wurde von den Tourleitern dargestellt: Zur Einspeisevergütung gebe es bei windarmen Standorten einen Zuschlag und bei Abschaltungen eine Ausgleichszahlung für Phantomstrom. Da könne sich Tübingen auch bei geringem Wind auf dem Schienerberg bis 2030 „klimaneutral“ nennen und trotz schwachen Stromerträgen klingele die Kasse der dortigen Stadtwerke, wurde auf der Tour gesagt.
Niemand von den Teilnehmern habe die Frage beantworten können, wie mit Dauersubventionen betriebene Windräder bei ehrlichen Wirtschaftlichkeitsrechnungen zu Strompreissenkungen führen sollen, wie das von der Berliner Ampelregierung versprochen worden sei.
Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen sprach Thorsten Otterbach von einer sehr erfolgreichen Veranstaltung mit wertvollen eigenen Beiträgen der Teilnehmer. So habe ein HNO-Facharzt auf den bislang noch kaum bekannten Abrieb an den Rotorblättern hin. Die winzigen Fasern seien extrem lungengängig und für die Atemwege so bedrohlich wie der als höchst gefährlich geltende Asbest, meinte dieser.
Wolfgang F. Engelmann von der „Bürgerinitiative Freunde der Höri“ regte an, diese Wanderung öfter durchzuführen. Als Alternative zu den Windrädern wurde die Wiederinbetriebnahme der Atomkraftwerke und der Bau neuartiger Fusionsreaktoren von ihm genannt, die den vorhanden Atommüll verbrennen könnten und damit aus seiner Sicht das Endlagerproblem lösten.
Beim gemeinsamen Vesper nach der Wanderung machten sich Teilnehmer Gedanken darüber, bei den Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 mit einer parteiunabhängigen Liste zur Rettung der einmaligen Höri-Landschaft anzutreten.
Eigentlich wollte Thorsten Otterbach bei der Wanderung auch den Gesamtstromverbrauch der Höri-Gemeinden der zu erwarteten Stromproduktion von 5 Windrädern gegenüberstellen. Dies sei aber aus folgenden Gründen nicht möglich gewesen: Der Höri-Stromversorger EKS habe diese Informationen als Betriebsgeheimnis eingestuft und auf die Gemeinden für eine Auskunft verwiesen. Öhningen habe erklärt, diese Daten nicht zu kennen. Gaienhofen, Moos und Thüga-Energie hatten auf seine Frage gar nicht geantwortet. Als Lichtblick sei hier die Gemeinde Rielasingen-Worblingen zu nennen: Sie hätte aus seiner Sicht erkannt, dass diese Basiswerte die Voraussetzung für eine sinnvolle Planung für den Ausbau erneuerbarer Energien seien und wolle die Werte nun bei Thüga-Energie anfragen.
Quelle: "derKlartexter", Karl-Heinz Faisst, Zimmern ob Rottweil
Autor:Presseinfo aus Singen |
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