Neuzugang vom TuS Ferndorf
HSG verpflichtet den erstligaerfahrenen Kreisläufer Nikita Pliuto
Konstanz. Drittliga-Spitzenreiter HSG Konstanz kann die Verpflichtung von Kreisläufer Nikita Pliuto ab der kommenden Saison vermelden. Pliuto erhält zunächst einen unabhängig von der Ligazugehörigkeit gültigen Zweijahresvertrag bis 30. Juni 2026. Aktuell steht der belarussische A-Nationalspieler noch bei Süd-West-Drittliga-Tabellenführer TuS Ferndorf unter Vertrag und besitzt ein Zweifachspielrecht mit Erstligist HSG Wetzlar.
Dementsprechend groß ist die Freude über den gelungenen Coup bei André Melchert. „Mit seinem Körper bekommen wir einen super Kreisläufer für die Offensive sowie wichtigen Anker für den Innenblock“, weiß der Geschäftsführer der HSG Konstanz und fügt an: „Nikita kommt nicht umsonst schon in der 1. Bundesliga und in der A-Nationalmannschaft von Belarus zum Einsatz. Das zeigt seine Klasse. Wir können uns auf einen sehr guten Kreisläufer freuen.“ Der zweieiige Zwillingsbruder von HSG-Linksaußen Maxim Pliuto ist eine Minute älter als dieser und mit dem Kreisläufer-Gardemaß von 1,98 Metern und 110 Kilogramm anders als der Linksaußen ein echter Koloss.
Erfahrungen aus 1. Bundesliga und A-Nationalmannschaft
Zusammen mit Maxim wuchs Nikita Pliuto in Aurich und Umgebung auf, wechselte jedoch schon früh für drei Jahre in das Leistungszentrum der MT Melsungen, mit der er in das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft der A-Jugend vorstieß. Von dort ging es zum Drittligisten OHV Aurich – ehe er in der letzten Saison Anfang 2023 von Erstligist HSG Wetzlar unter Vertrag genommen wurde. Seit der Saison 2023/24 besteht mit der HSG Wetzlar weiterhin eine Förderlizenz und ein Zweifachspielrecht, hautsächlich kommt Pliuto in dieser Spielzeit jedoch beim noch ungeschlagenen Tabellenführer der 3. Liga Süd-West, dem TuS Ferndorf, zum Einsatz. Neben 18 Erstliga-Partien mit zwölf Toren, davon sechs in vier Erstliga-Begegnungen in dieser Saison, zählte Pliuto in der Jugend- und Junioren-Auswahl von Belarus zu den absoluten Leistungsträgern und durfte bei der Europameisterschaft mitwirken. Im Herbst vergangenen Jahres folgte nach starken Leistungen bei seinen Doppeleinsätzen für Ferndorf und Wetzlar die Berufung in die A-Nationalmannschaft von Belarus, mit der er seitdem an einigen Lehrgängen, Testspielen und Turnieren teilnehmen durfte.
„Hat mich beeindruckt, wie professionell bei der HSG gearbeitet wird und wie schön die Stadt ist“
„Ich habe meinen Bruder Maxim in Konstanz besucht und er hat mir einiges gezeigt“, erklärt Nikita Pliuto seine Beweggründe für den Wechsel. „Da hat mich beeindruckt, wie professionell bei der HSG gearbeitet wird und wie schön die Stadt ist.“ Über den Livestream verfolge er jedes Spiel und zeigte sich jedes Mal wieder „beeindruckt von der Kulisse. Die Schänzle-Hölle kenne ich noch aus der 2. Bundesliga. Dazu kommen die guten Chancen auf den Aufstieg der HSG und dass ich wieder mit meinem Bruder zusammenspielen kann. Alles zusammen ist ein super Paket.“ Dass er in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga mit seinem aktuellen auf den künftigen Club treffen und es dabei auch zu einem Bruder-Duell kommen könnte, ist beiden Pliutos bewusst. „Aber“, grinst Nikita Pliuto, „ich hoffe, dass es dazu nicht kommt. Aktuell sieht es ja gut aus.“ Sollten Ferndorf und Konstanz sich beide den Staffelsieg sichern, würden sich die beiden ambitionierten Clubs aus dem Wege gehen.
Mit Körper „dagegenhalten und anpacken“
In den letzten Wochen mussten die Siegerländer dabei ohne Nikita Pliuto auskommen. Der gelernte Kaufmann für Versicherungen und Finanzen muss zwar seit Beginn der Rückrunde pausieren, kann aber beruhigen: „Nichts Schlimmes. In ein paar Wochen geht es hoffentlich für mich weiter.“ Darauf freut sich der kräftige Kreisspieler bereits, schließlich stehe der Handball bei ihm zusammen mit der Familie und Freundin an oberster Stelle. Die HSG-Fans können sich auf einen bulligen Athleten freuen, der mit seinem Körper, so sagt er „dagegenhalten und anpacken kann.“ Beim neuen Verein möchte sich der 23-Jährige gut integrieren und der Mannschaft weiterhelfen. Pliuto: „Wenn es dem Team gut geht und man erfolgreich ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es einem auch persönlich gut geht.“
„Fokussiertes, ehrgeiziges Abwehrmonster“
Dass die beiden Zwillingsbrüder Nikita und Maxim Pliuto ab der kommenden Saison wieder vereint sind, macht beide glücklich. So freut sich Maxim bereits sehr über die Verpflichtung seines Bruders: „Wir wissen, was wir aneinander haben und sind glücklich, uns zu haben. Mit seiner Erfahrung aus der Bundesliga und Nationalmannschaft wird uns Nikita auf jeden Fall weiterhelfen.“ Der schnelle Flügelspieler beschreibt seinen Bruder als sehr ehrgeizig, als Kämpfer, der immer gewinnen möchte und um jeden Ball kämpft. Maxim Pliuto: „Nikita ist ein Abwehrmonster, sehr fokussiert und bringt körperliche Vorteile mit.“
Großes Ziel Zweitliga-Aufstieg
Für den so Gelobten selbst war die Zusammenführung mit seinem Bruder zwar nicht ausschlaggebend für den Wechsel, „aber sehr schön.“ Bruder Maxim ist jedoch nicht der einzige Anknüpfungspunkt im neuen Team. Gegen einige Spieler hat der gebürtige Auricher bereits in der Jugend gespielt – so etwa gegen Christos Erifopoulos. Mit seinem Erfahrungsschatz aus der stärksten Liga der Welt und dem Nationalteam wird er der jungen Mannschaft der HSG Konstanz ab Sommer weiterhelfen können, davon ist Melchert überzeugt. „Das hat mich weitergebracht. Es hat mir Selbstvertrauen gegeben, dass man, wenn man Gas gibt und hart trainiert, mithalten kann“, erzählt er. Von Ex-Nationalspieler Erik Schmidt habe er in Wetzlar zum Beispiel viel lernen können. „Jetzt freue ich mich mega auf die neue Aufgabe und kann es kaum erwarten, in der Schänzle-Hölle einzulaufen“, strahlt Nikita Pliuto. Zunächst steht jedoch mit Ferndorf das große Ziel Aufstieg auf der Agenda – ganz gleich wie bei der HSG und Maxim.
Quelle: Andreas Joas/HSG Konstanz
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
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