Auswärts noch ohne Niederlage
Die HSG Konstanz reist zum Topspiel nach Leutershausen
Konstanz. Große Vorfreude herrscht beim auswärts ungeschlagenen Drittliga-Spitzenreiter HSG Konstanz und ihren reisefreudigen Anhängern. Am Samstag, 13. April steigt bei der SG Leutershausen ein echter Klassiker.
Einige heiße Duelle lieferten sich die „Roten Teufel von der Bergstraße“ und die HSG Konstanz in der jüngeren Vergangenheit bereits. Zur Rivalität kommt nun noch eine prickelnde Ausgangssituation hinzu: Die SGL belegt aktuell Rang zwei, die HSG führt die Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung an.
SGL verzichtet auf Lizenzantrag für 2. Bundesliga
Angesichts der daheim wie auswärts nicht nur für Dritt- sondern auch Zweitligaverhältnisse außergewöhnlichen Unterstützung der HSG-Fans wenig verwunderlich, dass ein großer Fanbus bereits vor Wochen binnen weniger Stunden komplett ausgebucht war. So machen sich zusätzlich einige Kleinbusse und weitere Privatfahrer auf den Weg an die Bergstraße. Auf die gelb-blaue Wand im Rücken wird sich die HSG im Spitzenspiel so einmal mehr verlassen können. Für die Konstanzer ein wertvoller Vorteil, die nach der 24:28-Niederlage im Hinspiel und der wohl schwächsten Vorstellung in dieser Saison einiges gutmachen wollen. Zwar hatte die SG Leutershausen wie auch der VfL Pfullingen und die SG Pforzheim/Eutingen trotz guter Chancen zumindest auf Platz zwei, der ebenfalls die Teilnahme an den Aufstiegsspielen sichern würde, auf einen Lizenzantrag bei der Handball-Bundesliga verzichtet und wird daher auf keinen Fall an den Playoffs zur 2. Bundesliga teilnehmen. Dennoch freut sich Leutershausen auf das Highlight gegen Konstanz und wird wie immer in diesen Duellen noch einmal besonders motiviert sein.
„Richtig etwas zu gewinnen“
Nach dem emotional doch etwas schwierigen Spiel beim Schlusslicht in Pforzheim, das dennoch souverän vom Tabellenführer gestaltet wurde, gibt es nun wieder „richtig etwas zu gewinnen“, erklärt Jörg Lützelberger. Für das Ziel Süddeutsche Meisterschaft könnte er mit seiner Mannschaft in Leutershausen einen großen Schritt machen. „Wir treffen dort auf einen starken Gegner“, warnt er zugleich vor den großen Qualitäten des Tabellenzweiten, die die HSG bereits im Hinspiel schmerzhaft erfahren mussten. Insbesondere die Torwartleistung der SGL und Wurfgewalt aus dem Rückraum machten den Gelb-Blauen seinerzeit zu schaffen – aber auch die eigenen Defizite im Abschluss und die viel zu hohe Fehlerquote. Auch wenn die SGL derzeit einige Ausfälle zu verkraften hat und noch nicht feststehet, wer gegen Konstanz wieder im Aufgebot stehen wird, verfügt Leutershausen über viel Qualität.
Sehr „routinierter, abgezockter“ Gegner
„Ich freue mich auf das Spiel“, verrät Lützelberger und erinnert sich an Zweitliga-Partien in der altehrwürdigen Heinrich-Beck-Halle als Spieler. Neben der großen Handball-Tradition, Rivalität und Tabellenkonstellation wird das Hinspiel dafür sorgen, da ist sich der 37-Jährige sicher, „die letzten Prozente herauszukitzeln. „Wir waren damals deutlich unterlegen“, erinnert er sich. „Das wollen wir nicht noch einmal erleben.“ Dazu muss sich die HSG auf einen gut besetzten Rückraum einstellen, in dem zuletzt Sven Schreiber, Tim Götz und Max Preller sowie der ehemalige HSG-Jugendspieler Luca Mastrocola viel Verantwortung trugen. „Es hat einen Grund, warum sie oben stehen“, sagt Lützelberger und verweist auf das „sehr routinierte Auftreten“ des nächsten Gegners. Viele knappe Spiele konnten die Nordbadener in dieser Saison für sich entscheiden. „Da sind abgezockte Typen dabei“, so der HSG-Coach, „die schwer aus der Ruhe zu bringen sind.“ Im Gegenteil: Diese würden es darüber hinaus gut verstehen, ihre Gegner aus der Ruhe und Mitte zu bringen. Bei all den Emotionen misst der EHF-Mastercoach somit dem eigenen Fokus entscheidende Bedeutung bei.
Highlight vor einer tollen Kulisse
Dabei helfen soll, dass man sich im Vergleich zum Hinspiel defensiv weiterentwickelt habe und mit Konstantin Poltrum das Torwart-Trio noch einmal starken Zuwachs bekam. „Offensiv und im Abschluss waren wir damals schwach“, blickt er zurück, „hatten es aber auch mit der stärksten Torwart-Leistung in dieser Saison gegen uns zu tun.“ Geduld, hohe Intensität und Leidenschaft, aber auch die nötige Cleverness werden wichtige Rollen spielen. Lützelberger: „Wir wollen Druck aufbauen. Das wird ein Highlight vor einer tollen Kulisse gegen eine abgezockte, gefährliche Mannschaft. Es ist alles angerichtet.“ Das Duell der beiden Topteams verspricht viel Feuer. „Alle arbeiten hart und gut, alle wollen spielen“, freut sich der ehemalige Bundesligaprofi.
Quelle: HSG Konstanz
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
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