Eröffnung NABU-Naturerlebnisgebiet Göldern
Von der Müllhalde zur Idylle

Bereit zu einer ersten Erkundung des neu eröffneten NABU-Naturerlebnisgebiets Gölderln sind (von links nach rechts) Jonathan Tosberg (Projektleiter NABU-Naturerlebnisgebiet), Reichenauer Bürgermeister Dr. Wolfgang Zoll, Oliver Mohr (Firma Meichle und Mohr), Valerie Spallek (KuKuk Freiflug GmbH), Stephanie Rebsch (Geschäftsführerin der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg) und Eberhard Klein (Leiter des NABU-Bodenseezentrums). | Foto: Patrik Silberling
  • Bereit zu einer ersten Erkundung des neu eröffneten NABU-Naturerlebnisgebiets Gölderln sind (von links nach rechts) Jonathan Tosberg (Projektleiter NABU-Naturerlebnisgebiet), Reichenauer Bürgermeister Dr. Wolfgang Zoll, Oliver Mohr (Firma Meichle und Mohr), Valerie Spallek (KuKuk Freiflug GmbH), Stephanie Rebsch (Geschäftsführerin der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg) und Eberhard Klein (Leiter des NABU-Bodenseezentrums).
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Konstanz-Wollmatingen/Reichenau. Nach Jahren intensiver Vorarbeit ist es so weit: Am Donnerstag, 22. August, wurde das neue NABU-Naturerlebnisgebiet Göldern von Eberhard Klein, Leiter des NABU-Bodenseezentrums, feierlich eröffnet.

Zwischen dem Bodenseeradweg und dem Naturschutzgebiet „Wollmatinger Ried“ existieren nun die ersten vier von zwölf geplanten Stationen, die dazu einladen, die Natur zu genießen und sie auf vielfältige Weise zu erleben. Noch bis in die 1970er-Jahre hinein lag das Gebiet Göldern unter Bauabfällen verschüttet. Bereits in den 1980er-Jahren kam die Idee auf, innerhalb dieses Raums ein Naturerlebnisgebiet zu schaffen. Und die Natur selbst hat schließlich nachgeholfen: Viele seltene und bedrohte Arten siedelten sich in dem Areal an, die Gesetze zum Naturschutz griffen und Ideen zur Bebauung jeglicher Art waren passé.

Konkret wurden die Pläne dann im Jahr 2018. Ein Steg und ein Barfußpfad entstanden. Und nun kamen vier neue Stationen dazu: Im „Teichrohrsängernest“ können sich die Gäste selbst in ein gigantisches, hölzernes Nest begeben und versuchen nachzufühlen, wie einem Vogel darin zumute ist. Die Teichrohrsänger selbst, die den daneben gelegenen Teich bewohnen, können mittels eines Fernrohrs dabei beobachtet werden. Und wer schon immer einmal wissen wollte, wie sich eine Spinne im Netz fühlt, kann zur nächsten Station, dem „Wespenspinnennetz“, weitergehen und sich in die gespannten Seile fallenlassen. Die Wespenspinne selbst darf unweit davon ebenfalls beobachtet werden. Die Stationen drei und vier schließlich bestehen aus unterschiedlichen Weidenbauten, die einmal als Schattenplatz und einmal als Eingang ins tiefere Dickicht dienen.

Natur und Kultur gehören zusammen

Eberhard Klein erklärte: "Es geht auf dem vielfältigen 1,4 Hektar großen Areal um das Neuentdecken von scheinbar Altbekanntem und das Staunen über die kleinen Wunder. Hier lässt sich die Natur mit allen Sinnen erkunden – riechen, lauschen, fühlen und sehen." Zielgruppen sind sowohl Familien mit Kindern als auch pädagogische Fachkräfte, Kindergärten und Schulen. Diese können das Naturerlebnisgebiet selbstständig entdecken und dafür einen Naturerlebnisrucksack im NABU-Bodenseezentrum ausleihen.

Auch Dr. Wolfgang Zoll, Bürgermeister der Gemeinde Reichenau, zeigte sich begeistert von dem Projekt und betonte die Zusammengehörigkeit von Natur und Kultur, die sich nun auch hier im Naturerlebnisgebiet Göldern zeige. „Alles ist nun beieinander: Im nahe gelegenen Laden gibt es etwas zu kaufen, daneben im NABU das Wissen und daran anschließend nun hier auch das Erleben.“

Ermöglicht wurde das Projekt durch die Förderung der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg in Höhe von 80.000 Euro und Dank weiterer Spenden der Franz und Hildegard Rohr-Vogelschutzstiftung Bodensee, des Vereins Deutsche Umwelthilfe, der Firma Meichle und Mohr sowie der Unterstützung des NABU Konstanz. Für die Planung des Gesamtkonzepts konnte die Stuttgarter Agentur KuKuk Freiflug gewonnen werden.

Autor:

Patrik Silberling aus Singen

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