Delegation vom Bodensee durfte Zeuge sein
Erstes Bauteil für neue Stadtwerke-Fähre in Hamburg

Fähre Erdgas | Foto: OB Uli Burchardt drückte den Knopf zum Start des Brennvorgangs für das erste Bauteil der Fähre. Auf dem Bild zu sehen sind (von links nach rechts): Der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt, Werftchefin Natallia Dean, Stefan Ballier, Leiter des Fähre
  • Fähre Erdgas
  • Foto: OB Uli Burchardt drückte den Knopf zum Start des Brennvorgangs für das erste Bauteil der Fähre. Auf dem Bild zu sehen sind (von links nach rechts): Der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt, Werftchefin Natallia Dean, Stefan Ballier, Leiter des Fähre
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Konstanz. Der Bau der neuen Fähre der Stadtwerke Konstanz nimmt jetzt richtig Fahrt auf: In der Hamburger Werft Pella Sietas fand nun die Fertigung des ersten Bauteils statt. Eine Delegation der Stadtwerke und des Aufsichtsrates mit dem Vorsitzendem OB Uli Burchardt an der Spitze war in Hamburg persönlich dabei.

„Mit der neuen Fähre machen die Stadtwerke einen entscheidenden Schritt in die Zukunft, da das Schiff mit Erdgas betrieben wird. Es ist schön, dass wir bei der Ausschreibung mit Pella Sietas einen Partner gefunden haben, der das Projekt nach unseren Vorstellungen umsetzen wird", sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Norbert Reuter.

Das Schiff wird rund 17,7 Millionen Euro kosten und ab Frühjahr 2020 im Pendelverkehr der Fähre Konstanz-Meersburg eingesetzt. Die Fähre ist auf mehr als 60 PKW und 700 Passagiere ausgelegt. Sie wird der jüngsten Fähre in der derzeitigen Flotte gleichen, dem Fährschiff „Lodi". Einziger markanter Unterschied: Der Neubau wird einen rund acht Meter hohen Mast haben. Da die Fähre mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betrieben wird, ist dieser Ventilationsmast aus Sicherheitsgründen nötig.

OB: "Wichtiger Schritt, um das Diesel-Zeitalter im Fährverkehr hinter uns lassen "

An die 90-jährige Geschichte der Fähre erinnerte Oberbürgermeister Uli Burchardt, der Vorsitzende des Stadtwerke-Aufsichtsrates. Vom Brückenschlag nach Meersburg profitierten noch heute beide Städte. „Das neue Fährschiff wird die Verbindung noch attraktiver und leistungsfähiger machen. Daher begrüßen der Aufsichtsrat und der Gemeinderat den Neubau sehr. Mit dieser Fähre machen wir einen wichtigen Schritt, um das Diesel-Zeitalter im Fährverkehr perspektivisch hinter uns lassen, was mir sehr am Herzen liegt", sagte er.

Das Schiff wird auf der Pella Sietas Werft in Sektionen so weit vorgefertigt, dass ein Transport über Wasser und Straße bis an den Bodensee möglich bleibt. Die Rumpfmontage und der Innenausbau werden dann im österreichischen Fußach durchgeführt. Der restliche Innenausbau wird im Fährehafen in Staad erfolgen. „Für die Pella Sietas Werft ist das Projekt in zweierlei Hinsicht von großer Bedeutung: Der Bodensee ist Deutschlands größtes Binnenrevier mit einer Vielzahl von Schiffen. Mit dem jetzt erteilten Auftrag hat sich die Werft einen Zugang zu diesem Markt verschafft", sagte Björn Pape, der operative Chef der Werft. Zudem nehme die Bedeutung von LNG als Schiffsbrennstoff stetig zu. Für die Werft sei es daher wichtig, Erfahrungen mit dieser Technologie zu sammeln.
Der Gasmotor Rolls-Royce Power Systems und die Stadtwerke Konstanz erproben auf dem Bodensee mit dem Gasmotor den Schiffsantrieb der Zukunft. Es werden zwei 8-Zylinder-Gasmotoren der Baureihe 4000 von MTU sein, sie erbringen jeweils eine Leistung von 746 Kilowatt. Der Gasmotor stößt im Vergleich zu einem Dieselmotor ohne Abgasnachbehandlung keinen Ruß und keine Schwefeloxide aus, 90 Prozent weniger Stickoxide und 10 Prozent weniger Treibhausgas. Der Widerstand des auf das Fahrtprofil optimierten Rumpfes wurde mit Hilfe vieler tausend virtueller Schleppversuche auf ein Minimum reduziert.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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