Zulassungsverfahren mit Verzögerungen
Die neue "FS Richmond" fährt endlich im Linienbetrieb

Die ersten Bilder von der "FS Richmond" auf dem See, die endlich im Linienbetrieb fahren darf. | Foto: SWK/ Allgaier
  • Die ersten Bilder von der "FS Richmond" auf dem See, die endlich im Linienbetrieb fahren darf.
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Konstanz. Das neue Fährschiff (FS) „Richmond“ fährt seit Mittwoch auf der Strecke zwischen Konstanz und Meersburg, denn endlich ist die Zulassung vollumfänglich gegeben, fast vier Monate nach der offiziellen Taufe. Das Schiff, das so groß ist wie die Fähre „Lodi“, erhöht die Kapazitäten auf der Fährverbindung deutlich: „Das heißt, dass weniger Fähren außerplanmäßig eingesetzt werden müssen, was der Umwelt zugutekommt“, sagt Christoph Witte, technischer Leiter der Fähren. Unabhängig vom jeweiligen Antrieb lohnt sich die Fähre-Überfahrt aus ökologischen Gründen bereits, wenn zehn PKW an Bord sind. Sprich: Die von der Fähre ausgestoßenen Emissionen sind geringer als die Emissionen, die bei der Umfahrung von den Autos ausgestoßen würden.

Die neue Fähre heißt "FS Richmond"

Die Fähre „Richmond“ wird mit zwei schnelllaufenden reinen mtu-Gasmotoren von Rolls-Royce Power Systems angetrieben. Sie wird mit verflüssigtem Erdgas (LNG = liquified natural gas) betrieben. Der Fähreneubau wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. „Es ist unser Ziel, Bio-LNG einzusetzen, sobald dieses am Markt entsprechend verfügbar ist“, sagt Witte. In diesem Fall wäre das Fährschiff weitgehend treibhausgasneutral unterwegs.

Pilotprojekt für die klimaneutrale Schifffahrt

Das Fährschiff „Richmond“ ähnelt von außen dem bis dato jüngsten Fährschiff „Lodi“. Es ist 82,5 Meter lang und 13,4 Meter breit und hat Platz für 700 Passagiere und 64 PKW. Ein sichtbarer Unterschied ist der acht Meter hohe Ventilationsmast, der Teil der Sicherheitsausstattung der LNG-Fähre ist. „Außerdem wurden die Schiffslinien optimiert, um den Schiffswiderstand zu reduzieren und so weniger Energie für den Vortrieb aufwenden zu müssen“, sagt Christoph Witte.

Nach der Insolvenz der ursprünglich beauftragten Werft bauten die Stadtwerke Konstanz das Fährschiff seit März 2022 gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Technolog Services in Eigenregie fertig. Das Projekt bot zahlreiche Herausforderungen: Zum einen handelt es sich um ein technisch äußerst komplexes Pilotprojekt, zum anderen kamen mit zunehmendem Baufortschritt immer mehr Baumängel der ehemaligen Bauwerft zu Tage.

Auswirkungen auf den Bau hatte neben der Corona-Pandemie auch der Ausbruch des Ukraine-Kriegs: „Der Krieg hat sich weltweit auf Liefer- und Produktionsketten sowie Rohstoffpreise ausgewirkt. Uns haben besonders die Preissteigerungen für Aluminium und Edelstahl getroffen“, sagt Witte. „Trotz dieser widrigen Umstände hat das Team das Projekt bestens gemeistert.“

Die Gesamtkosten des Schiffs liegen bei rund 27,5 Millionen Euro. Der Bau der ersten LNG-Fähre am Bodensee wurde im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) mit insgesamt 1,77 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Fördermaßnahme wird von der NOW GmbH koordiniert.

Quelle: Stadtwerke Konstanz, Theresa Gärtner

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Presseinfo aus Singen

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