Feierliche Taufe mit Gästen aus England
Die neue Fähre heißt "FS Richmond"

Councillor Gareth Roberts von der namensgebenden Partnerstadt Richmond mit der Schiffsglocke. | Foto: SWK
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Konstanz. Das neue Fährschiff der Stadtwerke Konstanz heißt Fährschiff (FS) „Richmond“. Bisher wurde es noch als FS 14 geführt, bis zur Taufe. Der Taufakt fand am Samstag, 17. Juni, im Rahmen eines Festes auf dem Gelände des Fährehafens in Konstanz-Staad statt. „Wir freuen uns sehr, dass unser neues Flottenmitglied nun seinen Namen erhalten hat“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Norbert Reuter. „Dieses Schiff hat bereits vor der Inbetriebnahme seine Hochseetauglichkeit unter Beweis gestellt: trotz Insolvenz der beauftragten Bauwerft, massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sowie vollständig gestörten Lieferketten nach Ausbruch des Ukraine-Krieges ist es jetzt auf der Zielgeraden und kann in Kürze in Betrieb genommen werden.“

Das neue Fährschiff wird mit zwei schnelllaufenden reinen Gasmotoren angetrieben. Es wird mit verflüssigtem Erdgas (LNG = liquified natural gas) betrieben. Getauft wurde das neue Fährschiff von dem evangelischen Pfarrer Tibor Nagy aus Markdorf und dem katholischen Pfarrer Thomas Mitzkus aus Konstanz. Zwei Kinder der Trachtenvereine Konstanz und Meersburg unterstützten beim Taufakt.

Der Fähreneubau wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Der parlamentarische Staatssekretär Michael Theurer war bei der Taufe anwesend: „Die Fähre ‚Richmond‘ wird künftig nicht nur Menschen und Städte verbinden, sondern umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität ganz praktisch im Alltag erfahrbar machen: für Pendlerinnen und Pendler, Familien, Ausflügler und die vielen Touristinnen und Touristen, die den Bodensee jedes Jahr besuchen. Dieses mit rund 1,8 Millionen Euro vom Bund geförderte Modellvorhaben ist dank innovativster Schiffsbautechnologie ein echter Meilenstein in der Entwicklung hin zu sauberen und emissionsarmen Verkehrslösungen.“

Der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt sagte: „Die Fährverbindung zwischen Konstanz und Meersburg ist für die Region aber auch insbesondere für Konstanz eine sehr wichtige Verbindung. Sie ist aus der Stadt nicht mehr wegzudenken und für die Menschen am See, für den Tourismus und für die gesamte Wirtschaft von großer Bedeutung. Ich freue mich, dass mit dem neuen Fährschiff die Flotte insgesamt umweltfreundlicher wird. Unser Ziel ist es, die Fähre mit Biogas zu betanken, damit sie treibhausgasneutral unterwegs sein und damit einen wichtigen Beitrag auf unserem Weg zur Klimaneutralität leisten wird. Die Fertigstellung war kein einfacher Weg, ich danke dem ganzen Team der Stadtwerke und dem Fährenbetrieb dafür, dass sie das Schiff unter diesen widrigen Bedingungen fertiggestellt haben!“

Die Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer vom Regierungspräsidium Freiburg sprach ebenfalls bei der Taufe: „Als Lebensraum, Erholungsgebiet und Europas größter Trinkwasserspeicher hat der Bodensee eine ganz besondere Schutzbedürftigkeit. Deshalb freue ich mich, dass die Konstanzer Stadtwerke mit der neuen LNG-Fähre einen Schritt in Richtung emissionsfreier Bodensee gehen.“

Councillor Gareth Roberts von der namensgebenden Partnerstadt Richmond reiste mit einer Delegation zur Fährtaufe an. „Es ist eine besondere Ehre, dass die Stadtwerke für dieses schöne Schiff den Namen ‚Richmond‘ ausgewählt haben.“ Der Name passe besonders gut, da beide Städte eine enge Beziehung zum Wasser hätten, sagte er weiter in seiner Rede. „Konstanz liegt am Ufer des Bodensees – Richmond ist der einzige Bezirk Londons, der auf beiden Seite der Themse liegt.“ Die Städtepartnerschaft Konstanz – Richmond feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum.

Viele Besucherinnen und Besucher kamen, um die Taufe des Schiffes live und bei schönstem Wetter mitzuerleben. Im Anschluss an die Taufzeremonie durften die Gäste das neue Fährschiff besichtigen; die historische Fähre „Konstanz“ und das neue E-Schiff „Insel Mainau“ der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) luden zu einer Ausfahrt ein. Im Anschluss an die Taufe finden nun die Probefahrten statt. Sobald alle Zulassungen vorliegen, wird das Schiff in wenigen Wochen seinen Betrieb aufnehmen.

Fährschiff „Richmond“

Das Fährschiff „Richmond“ ähnelt von außen dem bis dato jüngsten Fährschiff „LODI“. Es ist 82,5 Meter lang und 13,4 Meter breit und hat Platz für 700 Passagiere und 64 PKW. Ein sichtbarer Unterschied ist der acht Meter hohe Ventilationsmast, der Teil der Sicherheitsausstattung der LNG-Fähre ist. „Außerdem wurden die Schiffslinien optimiert, um den Schiffswiderstand zu reduzieren und so weniger Energie für den Vortrieb aufwenden zu müssen“, sagt Christoph Witte, technischer Leiter der Stadtwerke-Fähren.

Nach der Insolvenz der ursprünglich beauftragten Werft bauten die Stadtwerke Konstanz das Fährschiff seit März 2022 gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Technolog Services in Eigenregie fertig. Das Projekt bot zahlreiche Herausforderungen: Zum einen handelt es sich um ein technisch äußerst komplexes Pilotprojekt, zum anderen kamen mit zunehmendem Baufortschritt immer mehr Baumängel der ehemaligen Bauwerft zu Tage. Auswirkungen auf den Bau hatte neben der Corona-Pandemie auch der Ausbruch des Ukraine-Kriegs: „Der Krieg hat sich weltweit auf Liefer- und Produktionsketten sowie Rohstoffpreise ausgewirkt. Uns haben besonders die Preissteigerungen für Aluminium und Edelstahl getroffen“, sagt Witte.

Die Gesamtkosten des Schiffs liegen bei rund 27,5 Millionen Euro. Der Bau der LNG-Fähre am Bodensee (AZ 3551.2./4) wurde im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) mit insgesamt 1.777.071,40 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Fördermaßnahme wird von der NOW GmbH koordiniert.

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Presseinfo aus Singen

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