500 Jahre Bauernkrieg
Mit der Eröffnung des Kulturbüros hat das Jubiläumsjahr begonnen

Sie freuen sich auf ein spannendes Jubiläumsjahr (von links): Rainer Luick (Museumsverein Hilzingen), Bürgermeister Holger Mayer, Projektleiter Wolfgang Panzer, Sabine Korn-Luick (Museumsverein), Museumsverein-Vorsitzende Ursula Jäckle sowie die Ortsvorsteher Walter Mayer (Riedheim), Stefan Jäckle (Schlatt am Raden) und Egon Schmieder (Weiterdingen). | Foto: Tobias Lange
  • Sie freuen sich auf ein spannendes Jubiläumsjahr (von links): Rainer Luick (Museumsverein Hilzingen), Bürgermeister Holger Mayer, Projektleiter Wolfgang Panzer, Sabine Korn-Luick (Museumsverein), Museumsverein-Vorsitzende Ursula Jäckle sowie die Ortsvorsteher Walter Mayer (Riedheim), Stefan Jäckle (Schlatt am Raden) und Egon Schmieder (Weiterdingen).
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Hilzingen. Es geht voran: Mit der offiziellen Eröffnung des Kulturbüros "500 Jahre Hilzinger Aufstand" im Museum im Schlosspark ist der erste Akt im Jubiläumsjahr zum Bauernkrieg von 1524 vollzogen worden. Mit dabei waren Projektleiter Wolfgang Panzer sowie Vertreter des Museumsvereins Hilzingen und der Gemeinde- und Ortsteilverwaltungen.

Besonders hob Panzer seine Freude hervor, dass mit Walter Mayer aus Riedheim, Egon Schmieder aus Weiterdingen und Stefan Jäckle aus Schlatt am Randen auch Ortschaftsräte an dem Termin teilnahmen. Denn sie vertreten die Bürger und Ortsteile und "die Ortsteile sind Teil der Geschichte". Der Aufstand begann in Hilzingen, denn "in Hilzingen war die beste Kirchweih", an der man sich ohnehin getroffen hat. Daraus entwickelte sich der "Hegauer Haufen", der dann in die Nachbardörfer zog. "Erste Station war Weiterdingen, letzte Station war Riedheim", erklärte der Projektleiter. "Es ist auch deren Jubiläum."

Klar distanzieren wolle man sich von dem Begriff "Bauernkrieg", erläuterte Panzer. Denn es war weder ein Krieg, bei dem zwei bewaffnete Armeen aufeinandertrafen, noch eine reine Sache der Bauern. Es sei etwas gewesen, das - wenn erfolgreich - Revolution genannt werde, ansonsten eben Aufstand. Daher der Titel: "500 Jahre Hilzinger Aufstand". Es soll auch mehr gezeigt werden, als nur das Ende, ergänzte Rainer Luick vom Museumsverein. "Viele Veranstaltungen erinnern an die Niederlagen", sagte er. "Wir wollen den Prozess schildern, man muss es nicht beschränken auf dieses schreckliche Ende."

Es werde sich auch nicht nur auf die Geschichte in Hilzingen und den heutigen Ortsteilen beschränkt, hofft Wolfgang Panzer. In Aach etwa wird die Stadterstürmung nachgespielt. "Das war der Hegauer Haufen. Das waren wir", so der Projektleiter. Er möchte das Jubiläum als Anlass sehen, sich gegenseitig seine Geschichte zu erzählen. "Wir sammeln alles zusammen, laden alle Leute ein."

Ausführliches Programm

Über das Jahr hinweg sind einige Veranstaltungen geplant. Etwa die Vorstellung eins "Hilzinger Spielmanns" im April. "Eine Kirchweih ist ohne Spielleute nicht vorstellbar", sagte Wolfgang Panzer. Dieser Spielmann soll historische Figuren repräsentieren, die es für Hilzingen bislang nicht gebe, wobei er weiterhin auf der Suche sei und aktuell einer möglichen Spür folge.

Richtig losgehen soll es dann ab dem 20. Juli. Ab dann wird das Bauernkriegsmuseum jeden Sonntag geöffnet sein und eine Wanderausstellung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Bauernkriegsmuseen, bei der 22 Persönlichkeiten aus dieser Zeit vorgestellt werden, wird eröffnet. Damit könne Geschichte personifiziert werden, meinte Panzer. "In dem Moment, in dem das Menschen werden, wird das greifbar." Für kleine und große Geschichtsfreunde ist ein Playmobil-Modell geplant. "Es ist ein Spielmodell", kündigte Projektleiter Panzer an. "Die Kinder können das anfassen und auch bespielen."

Im September wird es sechs Theateraufführungen des GEMS-Theaters in Hilzingen geben, mit einem für das Jubiläumsjahr geschriebenen Stücks und im Oktober ein historischer Umzug von Hilzingen nach Riedheim - eine Aktion, die laut Panzer die Menschen motivieren und vereinen soll. Dazu kommen Vorträge mit dem Hegau Geschichtsverein, die mit einem Festvortrag von Dr. Casimir Bumiller beginnt. "Das war ein demokratischer Aufbruch", sagte Panzer. Das soll in diesem Jahr gezeigt und erlebbar gemacht werden. Denn: "Das ist kein verstaubtes Thema. Geschichte wird von jeder Generation neu beleuchtet."

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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