Politik wird zum Handeln nach den Bränden im Flüchtlingscamp Moria auf Lesbos aufgefordert
Konstanz schließt sich der Erklärung des »Bündnis sicherer Hafen« an
Konstanz. Die aktuellen Bilder von der griechischen Insel Lesbos sind zutiefst erschütternd - die Katastrophe ist nicht mehr zu leugnen. Durch ein flächendeckendes Feuer ist das Flüchtlingscamp Moria unbewohnbar geworden. Es gibt zahlreiche Verletzte und womöglich sogar Tote. Noch im Laufe der vergangenen Nacht begann die Evakuierung von 12.000 Menschen.
Die Situation im Camp Moria und in den umliegenden Lagern ist schon seit Jahren geprägt von unwürdigen Lebensbedingungen. In Zeiten einer weltweiten Pandemie jedoch sind die Umstände, die im Lager vorherrschen ungleich katastrophaler. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es zu Ansteckungen mit dem Coronavirus kommt. Umso dramatischer ist die Situation zu bewerten, in der sich die ehemaligen BewohnerInnen des Camps und der umliegenden Lager gegenwärtig befinden. 12.000 Menschen campieren in diesem Augenblick auf einer Autobahn, bewacht von der griechischen Polizei. Schon vor der Brandkatastrophe war die Perspektive für diese Menschen ungewiss – jetzt ist sie aussichtlos.
»Das Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ bekräftigt seit Monaten seine Bereitschaft, geflüchtete Menschen zusätzlich aufzunehmen und ihnen eine sichere Perspektive zu bieten. Wann, wenn nicht jetzt ist dieses Vorgehen in aller Dringlichkeit geboten?! Die verantwortlichen EntscheidungsträgerInnen müssen jetzt auf die Städte Sicherer Häfen zugehen und schnellstmöglich die Aufnahme der ausgebrannten Geflüchteten organisieren. Es ist zu spät für Erklärungen – wir brauchen Taten!«, so der aktuelle Aufruf des Bündnisses.
Die Stadt Konstanz ist mit Gemeinderratsbeschluss vom 26. September 2019 dem Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ beigetreten. Die Stadt schließt sich der Pressemitteilung des Bündnisses „Aufnahme JETZT! – Die Städte Sichere Häfen sind bereit“ an, gab sie am Freitagnachmittag bekannt. Sie erwartet zusammen mit den anderen Bündnisstädten, dass die verantwortlichen EntscheidungsträgerInnen jetzt auf die Städte Sicherer Häfen zugehen und schnellstmöglich die Aufnahme der Geflüchteten, die auf Lesbos nun schutzlos und ohne Obdach sind, organisieren.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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