Petra Rietzler aus Konstanz bewirbt sich um Landtags-Kandidatur
Ein Glücksfall für die SPD im Wahlkreis

Volz Rietzler | Foto: Petra Rietzler bei ihrer Vorstellung am Montag mit dem SPD-Kreisvorsitzenden Tobias Volz. swb-Bild: Kropp/SPD
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Konstanz. Die 56jährige Verwaltungsangestellte Petra Rietzler aus Konstanz bewirbt sich um die Landtagskandidatur der SPD im Wahlkreis Konstanz. Als Ersatzbewerber will der Vorsitzende der SPD in Radolfzell, Dr. Hannes Ehlerding nominiert werden teilte der SPD-Kreisvorsitzende Tobias Volz vor Medienvertretern am Montag in Konstanz mit. Die SPD will ihre Wahlbewerber in einer Versammlung aller im Landtagswahlkreis wahlberechtigen Mitglieder der Partei aufstellen, erläutert Volz das weitere Verfahren. Diese findet am 6. Oktober im Konzil in Konstanz statt.

Petra Rietzler sieht ihre politischen Schwerpunkte in der Bildungspolitik. Die stellvertretende Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Stadt Konstanz engagiert sich als Elternvertreterin, seit ihre drei Kinder die Schule besuchen. Derzeit gehört sie auch dem Landeselternbeirat an.

Rietzler kritisiert bei ihrer Vorstellung den bildungspolitischen Stillstand im Land seit dem Regierungswechsel 2016. Unter dem SPD-Kultusminister Andreas Stoch herrschte eine bildungspolitische Aufbruchsstimmung: Schulen, Lehrer und Eltern hätten voller Elan an besseren Schulen für ihre Kinder gearbeitet. Seitdem die Spitzenkandidatin der CDU, Susanne Eisenmann für die Schulen verantwortlich sei, mache das Land bildungspolitisch „eine Rolle rückwärts.“

Rietzler befindet zudem, dass sich die Grünen als Regierungspartei von der Union am Nasenring durch den Landtag ziehen lasse und die bildungspolitischen Erfolge der Vorgänger-Regierung nicht verteidige. „In den Schulen ist die Enttäuschung daher groß.“ Rietzler tritt an, das wieder zu ändern, wie sie unterstrich. Denn mit Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit werde für junge Menschen die Grundlage für ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Lebens bereitet. Bildungschancen müssten daher unabhängig vom Geldbeutel der Eltern sein, fordert Rietzler.

Als berufstätige Mutter von drei Kindern kennt Rietzler die Herausforderung Familie mit Beruf zu vereinbaren, sehr gut. Sie wirbt daher für einen weiteren Ausbau der Kinderbetreuung. Denn das Angebot bleibe immer noch weit hinter dem Bedarf zurück. Gerade für Familien mit mittleren Einkommen sei die von der SPD geforderte Abschaffung der Gebühren für die Kinderbetreuung eine wirksame und wichtige finanzielle Entlastung.

Petra Rietzler stammt aus einfachen Verhältnissen. Ihr Vater war LKW-Fahrer und hat im Nebenwerb eine Landwirtschaft betrieben. Ihr Motto ist daher: „Man muss anpacken, um weiterzukommen.“ Dies gilt auch für ihr politisches Engagement. „In meinem Leben war es nie einfach, aber ich habe es geschafft,“ sagt Rietzler. Aus dieser Haltung schöpfe die Motivation für einen Wahlkampf in einem schwierigen politischen Umfeld.

Die Corona-Krise habe allen gezeigt, „wie gefährdet unsere wirtschaftlichen Lebensgrundlagen wirklich sind“. Daher brauche das Land eine Wirtschaftspolitik, die die Interessen der arbeitenden Menschen in den Vordergrund stelle. Dazu gehört für sie, dass die Stützen der Gesellschaft, Erzieherinnen, Pflegekräfte oder Polizisten auch in den Städten eine Chance auf bezahlbaren Wohnraum erhalten. Der Schlüssel für eine bessere Wohnungspolitik liege bei der Landesregierung in Stuttgart, sagte Rietzler.

Für den SPD-Kreisvorsitzenden Tobias Volz ist Petra Rietzler ein „Glücksfall“. „Sie steht mitten im Leben, ist engagiert und breit in der Gesellschaft verankert. Für eine funktionierende Demokratie ist wichtig, dass solche Persönlichkeiten ins Parlament kommen.“ Denn seit der letzten Landtagswahl werde der Landkreis Konstanz im Landesparlament mehr schlecht als recht vertreten, so Volz. Die beiden grünen Landtagsabgeordneten seien politische Leichtgewichte, die in Stuttgart keiner ernst nehme. Dies schade der Bodenseeregion. „Das werden wir gemeinsam ändern“, sagt der SPD Kreisvorsitzende entschlossen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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