Randegg als weiterer Standort
Vorratsbeschluss für Flüchtlingscontainer gefasst
Gottmadingen. Einen Vorratsbeschuss für eine weitere Flüchtlingsunterkunft hat der Gemeinderat in Gottmadingen nach einer langen und auch kontroversen Diskussion in seiner jüngsten Sitzung am letzten Dienstag, 23. April, gefasst. Danach soll hinter dem alten Rathaus Randegg in 2025 eine temporäre Containeranlage erstellt werden, wenn der Bedarf dafür besteht.
Die finale Entscheidung dafür werde jedoch erst in 2025 fallen, informierte Bürgermeister Dr. Michael Klinger die Gemeinderäte in der Sitzung. Im Januar hatte die Gemeinde wegen des anstehenden Endes des Pachtverhältnisses der Notunterkunft in der alten Eichendorffschule auf Ende des Jahres gleich zwei Förderanträge gestellt, in der Sitzung ging es deshalb auch darum, den zweiten Förderantrag für eine zweite mögliche Unterkunft wieder zurückzugeben. Beide Förderanträge wären jeweils mit einer Förderhöhe von 585.000 Euro verbunden, nach dem Zuschlag müsste die Unterkunft zum 30. Juni 2026 umgesetzt sein, ein Baubeginn ist aber dann noch in 2025 notwendig.
Der Landkreis hatte seine Prognose für die Unterbringung von Geflüchteten inzwischen deutlich gesenkt, die Gemeinde würde nach diesen Prognosen statt zunächst angesetzten 71 Plätzen für Geflüchtete nur noch 26 Plätze zu wenig haben, wurde in der Sitzung vermittelt. Auch sieht Michael Klinger die Möglichkeit, die Laufzeit für die Notunterkunft in der ehemaligen Eichendorffschule bis Mitte 2026 mit dem Landkreis zu verlängern, da sich das dortige Bauprojekt des neuen Quartiers verspäten werde, wie die Investoren dort vermittelt hätten. Das würde auch die Gemeinde in diesem Punkt erst mal entlasten. Denn je weiter man den Prognosezeitraum ausdehne, umso unsicherer werde eine Voraussage. Ohne die Notunterkunft in der Schule würde die Gemeinde ausgehend von der jetzigen Belastung dann aber auf ein Minus von 104 kommen. Mit den bereits geplanten zwei Unterkünften, die später auch als Wohnraum genutzt werden können, konnte man die Pflicht zur Unterbringung für 2023 erfüllen, wurde weiter in der Sitzung angemerkt.
"Wir wollen mit diesem Beschluss vorbereitet sein, falls ein Bedarf eintritt", macht Dr. Klinger dazu deutlich. Denn wenn man erst mit Planungen anfange, wenn sich ein Bedarf für die Unterbringung weiterer Flüchtlinge abzeichne, sei es zu spät, zumal die Fördertöpfe inzwischen abgeschöpft sind. Dies nehmen auch andere Gemeinden, die erst jetzt noch Zuschussanträge stellten, schmerzhaft zur Kenntnis.
Den Standort Randegg hält nicht nur Klinger für den besseren als die zweite Option am Kornblumenweg, wo ja bereits eine Unterkunft seit einigen Jahren besteht. Dort gäbe es dann eher eine Konzentration, während man in Randegg eine dezentrale Lösung schaffen könne bei Bedarf, wo es auch zum Beispiel Kapazitäten im Kindergarten habe, wurde weiter argumentiert. Das Baurecht lässt sich entgegen ersten Annahmen auf der Freifläche hinter dem Rathaus, die aktuell als Abstellfläche für Autos genutzt werde, recht einfach für solche Container herstellen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare