Sachliches Dorfgespräch
Sorge um Parkplätze, statt Angst vor Flüchtlingen

Bürgermeister Dr. Michael Klinger erklärt, wie das Wohnhaus hinter dem alten Randegger Rathaus aussehen soll. | Foto: Tobias Lange
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Gottmadingen-Randegg. In Randegg sollen neun Wohnungen zur Unterbringung von Geflüchteten gebaut werden und die größte Sorge der Randegger scheint der Wegfall von Parkfläche zu sein. So zumindest der Eindruck nach dem Dorfgespräch hinter dem alten Randegger Rathaus, zu dem Bürgermeister Dr. Michael Klinger am Donnerstag, 31. Oktober, eingeladen hatte.

Auf dem derzeit als Parkplatz genutzten Areal an der Otto-Dix-Straße soll ein dreistöckiges Gebäude mit neun Wohnungen entstehen, in denen dann rund 40 Personen untergebracht werden können. Dabei ist der Standort in dem Gottmadinger Ortsteil ein Plan B, denn eigentlich sollte das Haus in der Hauptstraße im Kernort errichtet werden. Das Grundstück wurde von der Bahn abgekauft, doch eine Umnutzung ist aufgrund von neuen Auflagen aus Berlin nicht mehr möglich. Flächen für Bahnverkehr sollen vor dem Hintergrund der Verkehrswende erhalten bleiben.

"Wir sind dort gescheitert", räumte Bürgermeister Klinger beim Dorfgespräch ein. Die Gemeinde sei "kalt erwischt" worden. "Die Bahn wird in 100 Jahren das Grundstück für nichts benutzen", meinte er. Dennoch musste nach Alternativen gesucht werden. Und das unter zeitlichem Druck. Denn bis zum 27. Januar 2025 muss der Bauvertrag unterschrieben sein. Ansonsten geht der Gemeinde eine Förderung in Höhe von 585.000 Euro verloren. So rückte das Grundstück in Randegg wieder in den Fokus.

Großteil der Parkplätze bleibt erhalten

Derzeit muss Gottmadingen rund 440 Geflüchtete unterbringen. Rund 320 Personen sind untergebracht. Angerechnet werden aber auch die Bewohner der Notunterkunft in der alten Eichendorffschule, wodurch die Gemeinde ihr Soll erfüllt. Doch Ende Juni 2025 läuft der Mietvertrag mit dem Landkreis aus und es müssen dann andere Unterbringungsmöglichkeiten gefunden werden. Deswegen hatte der Gemeinderat sich für den Bau von neuen Wohnungen entschieden, die dann später als Sozialwohnungen verfügbar sein sollen.

Bei den Fragen der Bürgerinnen und Bürger ging es anschließend überwiegend um praktische Fragen. Insbesondere eben, wie es mit den Parkplätzen weitergeht, da die im Ort doch recht rar sind. Derzeit gibt es auf dem Areal hinter dem alten Randegger Rathaus 24 Parkplätze, erklärte Michael Klinger. Durch den Abriss eines Betonpodests am nordwestlichen Rand des Areals soll weiterer Platz freigemacht werden. Für die neun Wohnungen werden dann neun Parkplätze reserviert. Der Rest der Stellplätze bleibt erhalten.

Starten soll der Bau Anfang März 2025. 13 Monate später - also im April 2025 - sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Gebaut wird in einem Modulsystem, bei dem fertige Teile angeliefert und dann vor Ort zusammengesetzt werden.

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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