Jahreshauptübung der Feuerwehr Gailingen
Gleich zwei Übungsszenarien auf einen Streich

Im ersten Szenario der Gailinger Jahreshauptübung am 2. November musste ein Verletzter nach Fettexplosion aus dem Gebäude befreit werden.  | Foto: Philipp Findling
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Gailingen. Der Ernstfall muss stets erprobt sein. So auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Gailingen, die am Samstag, 2. November, ihre Jahreshauptübung an der Hochrheinhalle durchführte.

Angenommen wurden hierbei gleich zwei Szenarien. Zunächst wurde im Foyer der Hochrheinhalle eine leichte Rauchentwicklung festgestellt, ehe gegen 15.30 Uhr von Kommandant Jürgen Ruh der Rauchmelder ausgelöst wurde. Wenige Minuten später erreichte das erste Löschfahrzeug die Halle, wobei zunächst einmal das Gebäude umlaufen wurde, um dies nach etwaigen Auffälligkeiten zu durchsuchen. "Laut Alarm-Ausrückeordnung handelt es sich hierbei um einen Brandeinsatz der Alarmstufe drei, wonach unter anderem auch Wehren von Partnergemeinden aus Diessenhofen, Randegg oder auch Rielasingen-Worblingen anrücken würden", erklärte Moderator Andreas Tirolf.

Nachdem die Einsatzkräfte herausgefunden hatten, dass der Rauch aus der Küche kam und dieser mutmaßlich durch eine Fettexplosion ausgelöst wurde, entschärfte Zugführer Ingo Siegert die Brandmeldeanlage. Weitere, mittlerweile eingetroffene Einsatzkräfte drangen, ausgerüstet mit Atemschutzgeräten und Wärmebildkameras, in den Küchenbereich vor. Hier bemerkte man, dass sich ein Mitarbeiter verletzte, als er versuchen wollte, das durch Fett ausgelöste Feuer mit Wasser zu löschen.
Er wurde daher vorsorglich vom Unfallort gerettet und dem Rettungsdienst übergeben, bevor die Wehrmänner mit einer Schaumpistole den Löschvorgang starteten. Während dieses Vorgangs war es einem Teil der gut 100 anwesenden BürgerInnen möglich, diesen Vorgang im Foyer nur durch ein Sperrband getrennt hautnah mitzuverfolgen, was auch reichlich in Anspruch genommen wurde. Nach dem Löschvorgang wurde im Foyer die Belüftung eingeleitet, um mit Frischluft die vermuteten Giftgase aus dem Gebäude herauszuführen. Nach dem erfolgreichen ersten Szenario wurde den Schaulustigen noch durch einen Kameraden eine Fettexplosion simuliert, was nicht nur bei Bürgermeister Thomas Auer für Staunen sorgte.

Im zweiten Szenario wurde angenommen, dass ein Mann mit einem Auto gegen einen Steinkübel gefahren und nun in seinem Auto eingeklemmt war. Er musste daraus seitlich befreit werden. Nach Eintreffen der Einsatzkräfte wurde der Mann zunächst von einer Kameradin betreut, während drei andere Kameraden die beiden links befindlichen Fensterscheiben zerschlugen und die Türen mit Schere und Spreizer vom Auto abtrennten. Währenddessen war der Verletzte von einer Schutzdecke umhüllt und wurde von der Kameradin neben ihm stets über den Vorgang aufgeklärt. 

Nachdem die Person mit einer Seitenliege unter Beifall der Bevölkerung aus dem Auto befreit werden konnte, wurde von den Einsatzkräften noch mit einer Spezialsäge das Entfernen der Windschutzscheibe simuliert. Wie bei der Entfernung der Türen auch musste dafür einiges an Kraft aufgewendet werden. Dabei handelte es sich laut Andreas Tirolf um Sicherheitsglas, das lediglich bröckle und damit keine stärkeren Verletzungen verursachen könnte.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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