Skultpur von Rolf Galster eingeweiht
Ein hoffnungsvolles Zeichen für die Gailinger Aussegungshalle

- Pfarrer Claudius Stoffel bei der Segung des neuen Kunstwerks in der Aussegungshalle am Gailinger Friedhof.
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Gailingen. Die Aussegnungshalle am Gailinger Friedhof hat ein neues Wahrzeichen. So wurde am Donnerstag, 24. April eine beeindruckende wie in dieser Art einmalige Skulptur des Gottmadinger Künstlers Rolf Galster eingeweiht.
"Dieses Kreuz", erläutert Bürgermeister Dr. Thomas Auer in seiner Ansprache, "verhilft diesem Raum nun noch mehr dazu, Menschen zur inneren Einkehr zu verhelfen." Das Kreuz selbst, so Auer, entdeckte er bei einem gemeinsamen Besuch von Galsters Atelier mit Heinz Brennenstuhl. "In dem Moment wussten wir: Das muss wieder nach Gailingen zurück."
Aber warum wieder zurück? Dies erläuterte der Künstler selbst bei der Einweihung, die musikalisch von einer Abordnung der Jugendmusikschule Westlicher Hegau umrahmt wurde. So habe er auch viel in Gailingen in der Lochmühle gearbeitet. "In der Obergailinger Straße entdeckte ich schließlich, vermutlich in einem bis zu 500 Jahre alten Haus nahe dem Narrenloch in der Hauptstraße, diesen Balken." Die sichtbaren Brandspuren lassen Rolf Galster, der dieses "Gailinger Holz" umgehend zu neuem Leben erweckte, dieses Alter vermuten. "Generell haben mir einige Dinge in der Aussegnungshalle nicht gefallen, hiermit wollte ich dies ein Stückweit ändern."
Ganz besondere Worte fand der katholische Pfarrer Claudius Stoffel vor der Segnung der Skulptur, die ihm zufolge in vielerlei Hinsicht gedeutet werden kann. "Es ist nichts anderes als Provokation, birgt aufgrund seiner Schönheit jedoch auch etwas Widerspruch in sich", erzählt Stoffel, der im Symbol des Kreuzes zunächst dessen ursprüngliche Bedeutung als Märtyrersymbol betonte und dies anhand der ersten Erwähnung einer Kreuzigung im Jahre 120 v. Chr. mit dem griechischen Satz "Alexander betet den Gekreuzigten an" verdeutlichte.
"Wenn man dieses Werk jedoch näher betrachtet", so der Pfarrer, "lädt es den Betrachter selbst dazu ein, das Kreuz als Zeichen des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung zu sehen." Ein Werk, welches laut Stoffel uns auch anhand seiner Spitze über den Tod hinaus die Hoffnung gibt, im Sterben in Gottes Arme zu fallen und sich von ihm in dessen Welt leiten zu lassen. Die an die zwölf Apostel angelehnten Schrauben, die im Sockel befestigt sind, verstärken dieses Gefühl zusätzlich. Es ist wahrlich ein Kunstwerk, das uns alle bei längerem Anblick zum Nachdenken bringt, sowie einen bleibenden wie vieldeutigen Eindruck hinterlässt.





Autor:Philipp Findling aus Singen |
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