Die Engener »Swimmys« feiern ihr 30-jähriges Jubiläum
Von kleinen Fischen und besonderen Menschen
Engen (rab). Was hat eine Gruppe von ganz besonderen Engener Menschen mit einem kleinen, roten Fisch gemeinsam? Nicht nur den Namen »Swimmy« - sondern auch die Botschaft, dass man gemeinsam viel stärker ist als alleine. »Swimmy« ist die Hauptfigur in Leo Lionnis gleichnamigen Kinderbuch. Ein kleiner, roter Fisch, der einen besonderen Platz inmitten seiner Artgenossen einnimmt – und sie genau dadurch bereichert, dass er eben nicht so ist wie alle anderen. Einen Platz inmitten einer Gemeinschaft, in der jeder so sein kann, wie er ist, bieten auch die »Swimmys« besonderen Menschen. Vor 30 Jahren wurde die Gruppe von gehandicapten Menschen aus Engen von Mitgliedern des Pfarrgemeinderates gegründet – wobei Leo Lionnis Fisch als Namenspatron fungierte. Seit dieser Zeit treffen sie sich mit ihren Schützlingen zwei Mal pro Monat – um gemeinsam etwas zu unternehmen.
Auf das 30-jährige Jubiläum der Gruppe stießen die Mitglieder nun im katholischen Gemeindezentrum am Hexenwegle zusammen mit zahlreichen Freunden und Förderern an. »Wir haben immer etwas Schönes miteinander gemacht«, erzählte Meßmer – und erinnerte sich unter anderem an Ausflüge nach Rom oder Dresden. In Bildern wurde auf der Feier an die vergangenen 30 Jahre erinnert, und Moderator Peter Winkler sorgte für amüsante, aber auch besinnliche Unterhaltung. »In Engen wird Inklusion bereits seit 30 Jahren groß geschrieben und vor allem auch gelebt«, betonte Bürgermeister Johannes Moser in seiner Glückwunschrede. Seine Idee war es auch, die »Swimmys« jedes Jahr den Christbaum vor dem Rathaus schmücken zu lassen. Peter Winkler, Alexander Jeck, Regina Meßmer, Brigitte Schaible Sigrid Lichatschow, Sabrina Hackel, Sonja Falke und Martina Specht betreuen die derzeit etwa 25 Swimmys, die auch aus Wohngruppen in Stockach und Singen nach Engen fahren.
Höhepunkt des Abends war zweifellos das Theaterstück, das die »Swimmys« zusammen mit Kindern der Klasse 4b der Engener Grundschule aufführten. Mit viel Liebe zum Detail und »einer Eselsgeduld«, wie Meßmer betonte, studierten die beiden Lehrerinnen Monique Günter und Anna Homburger das Stück, das die Geschichte von Leo Lionnis Kinderbuch erzählte, mit allen Beteiligten ein. »Das hat unheimlich Spaß gemacht«, betonte Meßmer: »Jetzt haben wir ein Dutzend Freunde mehr!« Gefeiert wurde am Tag darauf zudem noch in einem Gottesdienst in der Stadtkirche Engen, den die Gruppe Genezareth musikalisch gestaltete.
- Nicole Rabanser
Autor:Redaktion aus Singen |
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