Lenkpause zum Nikolaustag
Mission in eine prekäre Welt
Engen/Bietingen. „Für Gerechtigkeit zu kämpfen und Gerechtigkeit in die Tat umzusetzen ist Gottesdienst“ - Dieser Satz des brasilianischen Befreiungstheologen Leonardo Boff begleitet die "Lenkpausen" für LKW-Fahrer seit der ersten Stunde. Am Freitag, 6. Dezember waren die regionalen Vertreter der Aktion am Grenzübergang in Bietingen, am Samstag, 7. Dezember auf der Raststätte Hegau an der A81 mit dem Nikolaus in der Person von Dekan Matthias Zimmermann und vielen Helfern in vielen Sprachen präsent, um an die LKW-Fahrer kleine Aufmerksamkeiten zu verteilen.
Dazu gehörte übrigens auch ein Duschgutschein für das Hotel an der Ratstätte, weil so was oft für dieses fahrende Volk nicht drin ist, obwohl sie auf ihren Touren manchmal über Wochen unterwegs sind, bevor sie wieder mal nach Hause kommen. Ein Fahrer aus Kirgisistan, der für ein litauisches Transportunternehmen unterwegs ist, sagte gar, dass es manchmal drei Monate dauern könne, bis er mal wieder nach Hause könne. Und hier auf der Raststätte müssen sie das ganze Wochenende verbringen, bis sie Sonntagabend, 8. Dezember weiter starten konnten. Die LKW-Stellflächen an diesem Samstagnachmittag, 7. Dezember waren übervoll, während die Gruppe der "Lenkpause" hier unterwegs war, fuhren ganze Kolonnen von LKWs noch über die Raststätte auf "Herbergssuche" und mussten zum nächsten Parkplatz weiter fahren, in der Hoffnung, dass dort noch ein Platz frei sein könnte.
„Es kann ganz einfach sein, Gutes zu tun. Wenn wir mit einem aufmerksamen Auge über den eigenen Tellerrand schauen und dort handeln, wo wir anderen Menschen selbstlos und wertschätzend helfen können, entstehen Orte guter Taten – ganz im Sinne des heiligen Nikolaus. In ganz Deutschland wird es neben den geförderten Aktionen noch weitere gute ‚Tat.Orte‘ geben, an denen Gemeinschaft, Gastfreundschaft, Nächstenliebe Gestalt annehmen“, sagt der Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen.
Heike Gotzmann, Betriebsseelsorgerin in der Region Bodensee-Hohenzollern und Dekan Matthias Zimmermann organisieren die Lenkpause seit 2018 zu Nikolaus, Ostern und im Sommer als großes Begegnungsfest. Es geht darum, den Menschen hinter dem Lenkrad zu sehen und für die wertvolle und unverzichtbare Arbeit einfach einmal „Danke“ zu sagen, sagt Gotzmann.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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