Ausstellung über Georg Elser in Engen
Ein verkannter Kämpfer
Engen (rab). Der größte Deutsche ist für den Engener Kulturamtsleiter Velten Wagner ein Mann, von dem viele noch nicht einmal den Namen kennen: Georg Elser. Der 1903 geborene Kunstschreiner, dem unter dem Titel „Ich habe den Krieg verhindern wollen – Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939“ im städtischen Museum + Galerie in Engen bis zum 8. November eine Ausstellung gewidmet ist, war Ende der 1930er Jahre seiner Zeit weit voraus. Er sah etwas kommen, an das andere damals nicht im Traum nicht dachten: Wenn Hitler an der Macht bleibt, so war er sich sicher, werden die Deutschen ins Unglück gestürzt. Und so beschloss Elser im Jahr 1938, auf den damaligen Reichskanzler und Parteivorsitzenden der NSDAP ein Attentat zu verüben – mit einer Bombe, die er selber herstellte. Doch der im Jahr 1939 durchgeführte Plan misslang, weil Hitler bei einer Rede im Bürgerbräukeller in München früher als gedacht den Raum verließ. 13 Minuten zu spät explodierte die Bombe, die, wenn sie Hitler getroffen hätte, die Zeitgeschichte in einem solchen Maße verändert hätte, dass einem beim Gedanken daran sofort der Atem stockt. „Wenn diese Viertelstunde nicht gewesen wäre, wäre der Welt vieles erspart geblieben“, betonte Joachim Ziller von der Georg Elser Gedenkstätte in Königsbronn, der die Eröffnungsrede zur Ausstellung hielt. Und er hob hervor: „Georg Elser hat sich in einer Zeit zum Widerstand entschlossen, von der später viele sagten: Wir haben damals von nichts gewusst.“ Warum also ist Elser in der Geschichte dennoch so wenig präsent? Eine Antwort auf diese Frage gibt die Ausstellung nicht, dafür aber thematisiert die Wanderausstellung von der Landeszentrale für politische Bildung umfassend den Lebensweg Elsers sowie die genauen Umstände des Attentats und Elsers anschießende Verhaftung sowie Haft. Eingegangen wird dabei auch auf die Angehörigen Elsers. Infos: www.engen.de.
Weitere Informationen zur Ausstellungseröffnung gibt es in der nächsten Print-Ausgabe des WOCHENBLATTES, Bilder gibt es unter bilder.wochenblatt.net.
- Nicole Rabanser
Autor:Redaktion aus Singen |
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