Parteilose Kandidat wurde zur Nachfolge von Mirko Kelebuda
Zweite Frau im Diessenhofer Stadtrat

Reithofer | Foto: Die neugewählte Stadträtin Marlène Reithofer Scherrer. Den Blumenstrauss erhielt sie von Markus Birk, Stadtpräsident von Diessenhofen. swb-Bild: Ritter
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  • Foto: Die neugewählte Stadträtin Marlène Reithofer Scherrer. Den Blumenstrauss erhielt sie von Markus Birk, Stadtpräsident von Diessenhofen. swb-Bild: Ritter
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Diessenhofen. Neben Maja Bodenmann (CVP) ist Marlène Reithofer Scherrer (parteilos) die zweite Frau im Stadtrat. Sie ersetzt Mirko Kelebuda (SP) der wegen zunehmender beruflicher Belastung zurücktritt. Reithofer erzielte 612 Stimmen, auf die zweite Kandidatin, Fahrije Baftijari (SP), entfielen 388 Stimmen.

"Ich wurde mehrfach angefragt, ob ich für den Stadtrat kandidieren möchte" sagt Reithofer. Nach anfänglichem Zögern stellte sie sich der Herausforderung, obwohl sie noch nie politisch aktiv war. Sie erhielt keine Hilfe von einer Partei, trotzdem war sie nicht auf sich allein gestellt. "Völlig unerwartet bin ich von vielen Seiten unterstützt worden, auch finanziell". Inserate und Flyer kosteten mehrere tausend Franken. Reithofer hatte schon mit dem Gedanken gespielt, sich einer politischen Partei anzuschliessen. Sie kam zum Schluss, dass es für sie besser sei, unabhängig zu bleiben. "Ich habe Denkansätze in mehrere Richtungen" sagt sie. Sie weiss noch nicht, welches Spezialgebiet ihr der Stadtrat überträgt. Gerne würde sie die Ressorts ihres Vorgängers Kelebuda übernehmen, das wäre Soziales und Spitex. Da könnte sie ihre Erfahrung als Pflegefachfrau einsetzen.

Kandidatin Baftijari wurde von der Ortspartei der SP Diessenhofen nominiert. Mit ihr wollte die Partei den verlorenen Sitz zurück erobern. Die Partei muss sich jetzt bis zur Gesamterneuerungswahl in zwei Jahren gedulden. Eine erneute Kandidatur schliesst Baftijari nicht aus. "Ob die SP ihren Sitz mit mir zurückerobern will, ist noch offen" sagt sie. Trotz Niederlage zieht Baftijari eine positive Bilanz. "Es war eine neue Erfahrung". Der SP Diessenhofen dankt sie für die sachliche und finanzielle Unterstützung. "Für den Einsatz von Arimin Jungi möchte ich mich ganz besonders bedanken" sagt sie.

Sowohl Baftijari als auch Reithofer erlebten die Kandidatur als Bereicherung. Sie erhielten Anerkennung für ihren Mut und Hilfe von vielen Seiten, mehr als sie erwartet hätten. Als Dankeschön für die Unterstützung luden die Kandidatinnen am Sonntagnachmittag Freunde in ihren Garten ein, Baftijari an die Steinerstrasse und Reithofer an die Kornfeldstrasse. Unter Einhaltung der Corona-Vorschriften feierten sie den Abschluss des Wahlkampfes.

Ab Juni setzt sich der Stadtrat aus zwei Frauen und fünf Männern zusammen. Es sind dies Maja Bodenmann (CVP), Marlène Reithofer Scherrer (parteilos), Markus Birk (Stadtpräsident, SP), August Keller (CVP), Kevin Kern (FDP), Urs Sommerhalder (SVP) und Andreas Wenger (FDP). An den Sitzungen nimmt auch die Stadtschreiberin Sabrina Gohl teil. Ein bis zweimal monatlich wird ab Juni Reithofer mit ihren Ratskollegen zusammenkommen, ihre Meinung zu den Geschäften einbringen und ihre Stimme abgeben. Gewählt ist sie vorerst für die laufende Amtsperiode. Diese geht noch bis zum 31. Mai 2023. Für die vierjährige Periode ab Juni 2023 finden Neuwahlen für alle sieben Stadtrats-Sitze statt. "Ich werde mich wieder zur Wahl stellen" verspricht Reithofer. "In den letzten Wochen wechselten Phasen der Euphorie mit Phasen der Unsicherheit" sagt sie. Jetzt wolle sie allen danken, die sie gewählt hatten. Sie freut sich auf die neuen Aufgaben.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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