Amtsinhaber Johannes Moser auf Wahltour durch die Engener Ortsteile
Wo den Bürgern der Schuh drückt

Wahltour BM Johannes Moser Engen | Foto: Station in Biesendorf: Bürgermeister und Alleinkandidat Johannes Moser machte am Samstag eine Tour durch die nördlichen Ortsteile in Engen und stellte sich den Fragen des WOCHENBLATTs
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Engen. 24 Jahre ist er schon Bürgermeister der Stadt Engen und strebt seine vierte Amtszeit an: Johannes Moser ist zwar einziger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl am 20. September, aber mit seiner Tour durch die Ortsteile will er nah an den Bürgern sein und wissen, wo der Schuh drückt. Denn als Alleinkandidat zählt für ihn und seine Arbeit vor allem die Wahlbeteiligung.

»Ich bin einfach noch zu jung für den Ruhestand und habe noch viele Pläne«, erklärt der 61-Jährige im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Mit Stetten, Zimmerholz und Bargen hatte er vergangenen Samstag schon drei Ortsteile mit seinem blauen, betagten Pritschenwagen bereist und sich den Fragen der Bürger gestellt, ehe er zum Abschluss in Biesendorf in fast familiärer Runde Station machte.
Vorab zeigte Moser die Schwerpunkt für die nächsten acht Jahre auf, zu denen sowohl Stadtsanierungsprogramm in Engen und Bildung gehören, wie auch Bürgerbeteiligung, Seniorenarbeit sowie Wohnraumpolitik, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Letztere ist auch in Biesendorf ein heißes Thema. Denn der kleinste Engener Ortsteil ist digital fast ein weißer Fleck. Das soll anders werden, versprach Moser, denn die Zuschüsse in Höhe von 13 Millionen Euro sind bewilligt für den Ausbau des digitalen Netzes in Biesendorf, Bittelbrunn und den weit verstreuten Höfen. Eine Million Euro muss die Stadt für das schnelle Internet selbst bezahlen; für die Baumaßnahmen liegen bereits Angebote vor, als Betreiber kommen auch die Stadtwerke Engen in Frage. Grund für die lange Verzögerung bei der Digitalisierung sei das komplizierte und aufwändige Genehmigungsverfahren, erklärte Moser.
Ein weiteres Anliegen brennt den Biesendorfern unter den Nägeln: die Baulandentwicklung in dem 170-Seelen-Ort. Dabei sei die Stadt auf die Bürger angewiesen, denn sie brauche Grundstücke für ihre Baulandpolitik. »Unsere Baulandpolitik wird nur mit städtischen Flächen umgesetzt«, erklärt der Bürgermeister das bewährte Verfahren. In Ortsteilen wie Stetten und Biesendorf sieht er – wie auch Ortsvorsteher Reinhold Mayer – vier bis fünf Bauplätze, vorzugsweise für einheimische Bauwillige, als ausreichend an. In der Kernstadt werde derzeit kräftig gebaut – »da geht was«, erklärt der Verwaltungschef und hob hervor, dass Investoren künftig einen gewissen Anteil an sozial-vergünstigten Wohnungen zur Verfügung stellen müssen, wie auf dem Areal der »Krone« in Anselfingen praktiziert werden soll.

Als Vorschlag für die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in den Engener Ortsteilen führte Johannes Moser die sogenannten Mitfahr-Bänke an: »Hier kennt man sich, kann am Bänkle am Dorfbrunnen warten und in Engen von zentralen Standorten wieder abgeholt werden«.
In Sachen Nachhaltigkeit würde sich das sonnenverwöhnte Biesendorf für weitere Solarenergieflächen empfehlen. Denn trotz der Höhenlage von knapp 800 Metern sieht Moser um Biesendorf keinen Standort für Windenergie. »Außer die Biesendorfer würden das wünschen«, ergänzte er. Für ihn bedeutet Nachhaltigkeit auch, dass man gut miteinander auskommt und nicht die Gefahr bestehe, dass ein Thema wie Windkraftanlagen einen Ort spalte.
Dies sei in Biesendorf nicht zu befürchten, denn »dort ist die Welt in Ordnung«, waren sich Johannes Moser und Ortsvorsteher Mayer einig. Am Dorfbrunnen spielen die Kinder, Bauerngärten, Streuobstwiesen und die kleine Kirche prägen das Bild und der Ortschaftsrat mit seinem rührigen Ortsvorsteher praktizieren das Prinzip der kurzen Wege. »Sie sagen was sie brauchen und machen’s gleich selbst«, weiß Moser.
Die Feuerwehr hat ein neues Fahrzeug bekommen, für eine sichere Löschwasserversorgung ist ein Tieflager geplant und die interkommunale Vereinbarung mit der Emminger Wehr garantiere auch die Einhaltung der Hilfsfrist, wie der Einsatz kürzlich bei einem Flächenbrand gezeigt hat.
Einzig beim Ausbau der engen Kreisstraße K6128 bis zur Tuttlinger Kreisgrenze sieht man in Biesendorf dringenden Handlungsbedarf, den Johannes Moser als Kreisrat auch unterstützen möchte. Nächste Woche wird der Kreistag auf einer Rundfahrt die Kreisstraßen inspizieren und eine neue Prioritätenliste anlegen.
Und dort soll der Straßenabschnitt unbedingt berücksichtigt werden, betonte der Bürgermeister, bevor er mit seinem blauen VW-Bus wieder in Richtung Engen zog.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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