Wie das Tragen von Alltagsmasken möglichst verträglich bleiben kann
»So wenig wie möglich – so viel wie nötig«

Bushuven | Foto: Dr. med. Stefan Bushuven (42) ist seit dem 1. Juli 2020 Chefarzt des Instituts für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (IKIP) des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz. swb-Bild: GLKN
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Landkreis Konstanz. Wie bleibt das Maskentragen, das im Alltag in vielen Situationen vorgeschrieben ist, verträglich und sicher? Dazu äußert sich Dr. Stefan Bushuven, Chefarzt des Instituts für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (IKIP) des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz.

Das Tragen von Masken sei aktuell neben der rationalen Testung, dem Verzicht, Risikogebiete aufzusuchen, der Abstandsregel und der Händehygiene, ein wesentlicher Baustein der Reduktion von Infektionen nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft, erklärt Dr. Stefan Bushuven gegenüber dem WOCHENBLATT. Dabei sei allerdings wichtig, dass die Maske intakt und unverschmutzt ist und korrekt über Mund und Nase getragen wird. Grundsätzlich lautet seine Devise beim Tragen von Masken: »So viel wie nötig, so wenig wie möglich, also dann, wenn die Abstandsregel nicht eingehalten werden kann.«

Menge reduzieren

Aber wie genau helfen Alltagsmasken dabei die Ausbreitung des Coronavirus zu erschweren? Die Alltagsmasken sorgen dafür, dass eine ganze Menge an ausgeatmeten Tröpfchen (Aerosole) in den »Gewebe-Maschen« hängenbleiben. Die Aerosol-Konzentration in der Luft wird damit vermindert, aber nicht gänzlich aufgehoben. Da es bei der Coronavirusinfektion aber nicht um einzelne Tröpfchen geht, sondern eine gewisse Menge an Viren benötigt wird, um eine Person krank zu machen, ist jede Reduktion der Viruslast in der Luft hilfreich, erläutert Bushuven.

Um gesundheitlichen Problemen durch das Tragen von Masken vorzubeugen, sollten diese »mindestens (!) täglich sowie bei Durchfeuchtung oder sichtbarer Verunreinigung gewechselt werden. Das Auskochen beziehungsweise Waschen mit mindestens 60 Grad ist da essentiell. Ansonsten können sich in den Masken Pilze oder Bakterien ansammeln, gegebenenfalls vermehren und in die Atemwege rückgeatmet werden. Das kann dann zu anderen Atemwegsinfektionen führen – insbesondere bei vorerkrankten Personen. Der regelmäßige Wechsel der Maske ist also essentiell, um andere Infektionskrankheiten zu verhindern«, so Bushuven. Beim sicheren und verträglichen Umgang mit den Masken gehe es vor allem um die Tragezeiten und die korrekte Auswahl, wann eine Maske getragen wird.

Tipp: medizinische Masken

»Trage ich die Maske zu häufig und auch in Situationen, wo ich sie gar nicht brauche, kann es sein, dass dadurch Schädigungen oder Gefahren entstehen. Trage ich sie zu wenig und in Situationen, in denen das Tragen sinnvoll und damit geboten ist, kann es sein, dass ich als unwissender »asymptomatischer« Träger eine Person infiziere, die dann gegebenenfalls eine lebensbedrohliche Erkrankung entwickelt«, so Bushuven. Personen, die Atemschwierigkeiten oder Lungenvorerkrankungen haben, rät Bushuven dazu auf eine industriell hergestellte, medizinische Maske zu wechseln. »Aus der »Krankenhauswelt« wissen wir, dass viele Personen den industriell hergestellten, medizinischen Mund-Nasenschutz, im Gegensatz zu einer Stoffmaske, atmungstechnisch deutlich besser tolerieren«, so Bushuven.
Hautunverträglichkeiten geschehen in den meisten Fällen dadurch, dass sich Flüssigkeiten an der Maske sammeln, die dann die Haut reizen. Auch in diesem Fall seien die medizinischen Masken deutlich besser geeignet und bringen den meisten Personen fühlbare Linderung.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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