Künstler Marcel Plüss schuf Film über seine Wildbienen rund um sein Atelier
Schön für Menschen, gut für Bienen

Plüss Wildbienen | Foto: Marcel E. Plüss und seine Lebenspartnerin Beatrice Leutert vor ihrer Wilbienen-Hotelanlage. swb-Bild: Ritter
  • Plüss Wildbienen
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Diessenhofen (ri). Marcel E. Plüss und seine Lebenspartnerin Beatrice Leutert schufen einen 18 Minuten langen Videofilm mit dem Titel "Skulpturen als Nisthilfe für Wildbienen".Plüss ist Künstler und Evangelischer Pfarrer, Leutert führt die Kunstgalerie maebe an der chline Schanz in Stein am Rhein.

"Mit unserem Film wollen wir den Betrachtern den Schutz der Wildbienen ans Herz legen" erklärt Plüss. Schwerpunkt des Filmes sind Tipps, wie jeder Einzelne etwas zum Überleben der Wildbienen beitragen kann. Einfache Löcher in Holz, Ton oder Stein sind für diese Nützlinge Luxuswohnungen. Die Bohrung muss leicht aufwärts erfolgen, damit Regenwasser ausfliesst. Der Anfang der Löcher muss entschärft werden, zum Beispiel mit einem Ausreibbohrer, damit die Bienen sich nicht verletzen. "Darauf wird bei den industriell hergestellten Bienenhotels oft zu wenig geachtet" moniert Plüss. Geeignete Brutplätze sind in Hartholz und anderen harten Materialien, sonst besteht die Gefahr, dass der Specht sie aufhacken kann.

Wildbienen sind vier bis dreissig Millimeter lang, sie können also bis zu dreimal grösser als Honigbienen-Arbeiterinnen werden. Jede Bewohnerin sucht das zu ihrer Grösse passende Loch aus. Je passgenauer es ist, umso kleiner wird der Aufwand für das Verschliessen. An der Anzahl verschlossener Löcher ist leicht zu erkennen, wie viele Bienenwohnungen besetzt sind. Eine alte Tischplatte mit unzähligen Löchern vor dem Atelierhaus von Plüss ist bereits mehr als zur Hälfte "ausgebucht".

Im Film wird erklärt, wie natürliche Nahrungsquellen für die Bienen vermehrt werden können. Schon ein einfacher Blumentopf vor dem Fenster kann eine beliebte Pollenquelle sein. Besonders wertvoll sind naturnahe Gärten. Filmszenen mit Bienen, die Blumen und Kräuter besuchen, zeigen den Reiz und Nutzen einer solchen Anlage. "Robotergemähte Rasenflächen bringen den Tieren nichts", erläutert der Sprecher im Film. Im gleichen Kapitel sind Ausschnitte einer Internet-Plattform zu sehen, die Steingärten zeigen. Es seien "Gärten des Grauens".

Der Film beginnt mit einem Rundgang durch die Kunstausstellungen maebe in Stein am Rhein und im Atelierhaus von Plüss in Diessenhofen. Plüss zeigt, wie er mit Kettensäge, Bohrmaschine und Schmirgelpapier aus totem Holz Skulpturen schafft, die schön sind für die Menschen und gleichzeitig gut für die Bienen. Er kommentiert dazu "Hier ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo künstlerisch geschaffene Skulpturen extra für Wildbienen entstehen."

Vor etwa eineinhalb Jahren beschloss Plüss, einen Film über Wildbienen zu machen. Er entwarf ein Drehbuch und verfeinerte es dann zusammen mit Leutert. Die Bilder, die den Film auflockern, malten die 8- und 10-jährigen Enkelinnen von Leutert, Selma und Luisa. Sie bewiesen mit ihren lustigen Figuren viel Fantasie und Humor. Die Hintergrundmusik komponierten und interpretierten der Schweizer Bardia Charaf und der Kubaner Mel Semé. Die beiden Berufsmusiker lernten sich in Kuba kennen und treten oft zusammen auf. Für Kameraführung und Produktion verantwortlich ist Martin Sollberger aus Seuzach. Den Film kann auf www.wildbienenkunst.ch angeschaut werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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