Knapp 8.000 Euro Förderung für das Narrenmuseum
Provisorium muss weichen
Stockach. Die Feierstimmung war groß bei den Stockacher Narren am Freitagabend. Grund dafür war die erhaltene Förderung der »Integrierten Ländlichen Entwicklung Bodensee e. V.« (ILE Bodensee) von rund 8.000 Euro für ihr Narrenmuseum.
Das Narrengericht betreibt seit knapp einem Jahr ein provisorisches »Mini-Narrenmuseum« in einem Schaufenster in der Hauptstraße, direkt am Hans Kuony Brunnen. Die Idee dahinter war, Feriengästen und Besuchern, aber auch interessierten Bürgern, Informationen und Exponate zur Stockacher Fastnacht und dessen Brauchtum öffentlich zu machen sowie für eine Belebung der Innenstadt zu sorgen, wie Narrenrichter Jürgen Koterzyna vor Ort erklärte. »Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Fastnachts-Ausstellung, um dann eine Überführung in das Stadtmuseum als Dauerausstellung in den kommenden Jahren zu ermöglichen. Dort könnten Besucher die komplette Ausstellung uneingeschränkt und dauerhaft einsehen.«
Das »Provisorium« soll mit den Fördergeldern aufgebessert, erweitert und professionalisiert werden. Durch die Fördermittel und Eigenleistungen der Narren konnten nun unter anderem sieben hochwertige Schaufensterpuppen erworben werden, die adrett gekleidet sind, sowie neue Infotafeln und Bilderrahmen angeschafft werden. Für die größte Aufmerksamkeit sorgt jedoch das in der Mitte platzierte Bildschirm, das Impressionen der vergangenen Gerichtsverhandlung mit dem Beklagten Cem Özdemir zeigt.
Die Fördersumme der ILE Bodensee beträgt 7.000 Euro. Auch die zahlreichen Stunden, die die fleißigen Helfer in die Ausstellung investieren, werden gefördert, sodass insgesamt rund 8.000 Euro den Stockacher Narren zugute kommen. Seit 25 Jahren setzt sich ILE Bodensee für Regionalentwicklung ein. »Durch das Regionalbudget im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes« (GAK) konnten dieses Jahr 19 Kleinprojekte gefördert werden«, berichtet Geschäftsführer Michael Baldenhofer. Dabei beträgt die nachhaltige, innovative Förderung maximal 80 Prozent. Verfügbar sind in jedem Jahr insgesamt 200.000 Euro. Zehn Prozent trägt der ILE aus eigener Tasche, so Baldenhofer weiter.
Neues Bekleidungsgeschäft zieht ein
»Wir bedanken uns bei ILE Bodensee und Michael Baldenhofer für diese Unterstützung«, so Koterzyna. Allerdings habe der Narrenrichter auch Herzschmerzen, wie er trotz Feierlaune vor dem Narrenschaufenster zugibt. »Ende des Monats müssen wir leider raus aus den Räumen«, gesteht er, denn das Provisorium macht Platz für ein neues Bekleidungsgeschäft. Dennoch müssen Fastnachtsfreunde nicht vollends auf ihr Mini-Narrenmuseum verzichten. »Die Aufstellwände und eine Puppe werden im Kulturamt zu sehen sein«, kündigt Jürgen Koterzyna an. Darüber freut sich auch Bürgermeister Rainer Stolz, der das Narrengericht als »Teil des Stockacher Kulturerbes« sieht.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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