Stefan Leichenauer stetzt auf neue zum Verbraucher als Erfahrung aus der Corona-Krise
Neue Partner - neue Zukunft für den Landwirt

Leichenauer Getreide | Foto: Stefan Leichenauer und seine Partner für das Randenbrot-Projekt zeigen auch Gesicht auf den Feldern. swb-Bild: pr
  • Leichenauer Getreide
  • Foto: Stefan Leichenauer und seine Partner für das Randenbrot-Projekt zeigen auch Gesicht auf den Feldern. swb-Bild: pr
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Tengen. Das war noch im letzten Winter, als Corona noch fern schien und die Region längst nicht erreicht hatte. Doch für Landwirt Stefan Leichenauer und seine Familie auf dem Lauterbachhof bei Tengen Uttenhofen wurde immer klarer: wenig Zukunft würde der Betrieb haben, wenn er seine Mastbullen für die Schlachthöfe weiter Mästet, denn am Randen sind die Anforderungen hoch. Die Entscheidung damals: »Wir hören damit auf!«

Doch dann kam die Corona-Krise und mit ihr eine Wende im doppelten Sinn. Denn in Tengen selbst entschied sich die Metzgerei der Familie Keller im »Frieden« zum Neubau - im Bewusstsein, dass Regionalität und Heimat werte sind, die wichtiger sein können als der Preis. Etwas, das die Corona-Krise deutlich gemacht hat.
Der Tengener Landwirt Stefan Leichenauer hat neu gedacht, uns sich eigentlich auf alte Tugenden berufen, wie er dem WOCHENBLATT erklärt.

Direkte Vermarktungskonzepte für sein Getreide wie das Fleisch, bei denen er durch regionale Wertschöpfung die Zukunft sieht sind für ihn eine Antwort auf die Corona-Krise die er nun im Rücklbick sogar als Chance sieht, weil vielen Verbrauchern bewusst wurde, welche Bedeutung eine Versorgung aus lokalen Strukturen haben kann. Für ihn ist das ein Projekt, das noch wachsen kann. Die Tengener Metzgerei wollte den Fleischproduzenten vor Ort - für seine Zukunft.

Für Leichenauer eine neue Erfahrung: »Die Metzgerei hat ja eine eigene Schlachtung. Und wenn wir aktuell die Tiere anliefern, die ja nur wenige Kilometer transportiert werden müssen, stehen wegen der Besucherbeschränkung viele der Kunden an der Straße und sehen nun wie ihr Fleisch noch als lebendes Tier angeliefert wird. Transparenter geht es eigentlich nicht«, sagte er nicht ohne Stolz.

Und es wird noch mehr in die Tat umgesetzt: sein Getreide - der Hof bewirtschaftet insgesamt rund 160 Hektar Fläche - geht zu einem immer größeren Anteil an die Mühle Blattert nach Bonndorf, diese wiederum beliefert den Blumberger Bäcker »Knöpfle«, der auch manchen Kunden aus dem Tengener Raum hat, so dass die Ernte vom regionalen Feld auch auf die Tische der Region kommt.
Leichenauer hat es durch seine Anstrengungen sogar in die „Shortlist“ zur Nominierung als Ackerbauer des Jahres für Deutschland geschafft. Vielleicht holt er den Titel im Oktober!

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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