Süddeutsche Impressionisten neu in der Wessenberg-Galerie
Licht, Luft und Farbe

Wessenberg Köster | Foto: Alexander Koesters »Ruhige See« aus der Sammlung der Wessenberg-Galerie verdeutlich den neuen Blick der Kunst auf die Landschaft, in die sich der Künstler in dessen Erscheinung einmischt. swb-Repro: Wessenberg Galerie/ Sammlung
  • Wessenberg Köster
  • Foto: Alexander Koesters »Ruhige See« aus der Sammlung der Wessenberg-Galerie verdeutlich den neuen Blick der Kunst auf die Landschaft, in die sich der Künstler in dessen Erscheinung einmischt. swb-Repro: Wessenberg Galerie/ Sammlung
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Konstanz. Zwei Jahrzehnte nach dem Aufkommen des impressionistischen Stils in Frankreich begannen auch deutsche Künstler sich mit der neuen Malerei auseinander zu setzen. Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt und ihre Mitstreiter in der 1898 gegründeten Berliner Secession traten mit ihren Werken gegen den von Kaiser Wilhelm II. geschätzten Akademismus an und zählen heute zu den Hauptvertretern des deutschen Impressionismus. Die Wessenberg-Galerie in Konstanz widmet den süddeutschen Impressionisten nun ihre aktuelle Ausstellung »Licht, Luft und Farbe«, die bis zum 10. Januar 2021 zu sehen sein wird

Doch auch in anderen Regionen des Landes etablierte sich der neue Stil, denn die zunehmende Industrialisierung führte zu einer allgemein veränderten Haltung gegenüber der Natur, förderte eine differenziertere Wahrnehmung der Umwelt und begründete damit auch ein neues Verständnis von den Aufgaben und Mitteln der Kunst. Eigentlich war es ein Paradoxum, denn auf der einen Seite wurde nun in einem Maße die Umwelt durch den Menschen als künstliche »Landschaft« gestaltet und die Siedlungen begannen immer mehr Land zu »fressen«, auf der anderen Seite wollte die neue Malerei diesen Trend ungeschehen machen, für die Wände im Wohnzimmer und in den Stuben der Menschen, die sich das leisten konnten.

Im Gegensatz zum hellen, durch lichtvolle Farbnuancierungen geprägten französischen Impressionismus setzt die deutsche Spielart dieser Kunstrichtung vielfach andere Akzente – oftmals bedient sie sich einer weniger lichten Farbpalette und betont stattdessen das Atmosphärische. Für die süddeutschen Maler standen vor allem die Landschaft, Tier und Mensch im Zentrum der Auseinandersetzung.

Die Konstanzer Ausstellung rückt explizit impressionistische Künstler aus dem süddeutschen Raum in den Fokus. Ausgehend von den in dieser Region dominanten Kunststädten München, Karlsruhe und Stuttgart versammelt sie rund 80 Gemälde und zeigt Werke von 33 prominenten und weniger bekannten Künstlern wie Bernhard Buttersack, Maria Caspar-Filser, Lovis Corinth, Ludwig Dill, Carlos Grethe, Adolf Hölzel, Christian Landenberger, Max Liebermann, Leopold von Kalckreuth, Friedrich Kallmorgen, Hans Molfenter, Hermann Pleuer, Leo Putz, Otto Reiniger, Gustav Schönleber, Max Slevogt, Wilhelm Trübner, Robert Weise, Albert Weisgerber, Fritz von Uhde, Heinrich Zügel und anderen.

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Gemäldegalerie Dachau. Es erscheint ein Katalog zur Ausstellung.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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