Hansueli Holzer verlässt sein Altelierhaus in Ramsen

Kunst-Ausverkauf inklusive Haus

Ramsen. 42 Jahre hat Hansueli Holzer nicht nur Ramsen als Künstler geprägt, nun zieht er einen Schlussstrich. Am Samstag hat er seine letzte Ausstellung in seinem Atelierhaus eröffnet, sie ist gleichzeitig der Ausverkauf der meisten Arbeiten seines Lebenswerks, die in dem Haus bis auf den letzten Winkel ausgehängt sind bis zum Magazin unter dem Dachboden, im Badezimmer, in der Küche, in der Mansarde bis zum Heizungsraum. Bis zum 3. November dauert diese letzte Ausstellung in dem Haus, das selbst auch zum Verkauf steht. Einige Hundert Bilder aus über 40 Jahren sind das, angefangen mit den Zeichnungen des damals 20-jährigen Hansueli von einem Fußmarsch durch Sizilien. Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Holzschnitte und andere Drucker, Karten und Plakate zeigen den enormen Schaffensdrang des Lehrers aus dem Bernerland auf, der mit seinen Arbeiten auch so viele Fixpunkte regionaler Geschichte begleitet hat. Das „No e Wili“ von Stein am Rhein, Ortsjubiläen wie in Büttenhardt, gehören dazu. Eine seiner ganz großen Stärken ist, Stimmungen auf Papier, der Holplatte und auch der Druckplatte mit offenen Augen wie offener Seele einfangen zu können, vom Frühling angefangen bis zu brüchigen Winterstimmung, rund um Ramsen genauso wie im weiteren Hegau bis zu fernen Gestaden.

Die Töchter von Hansueli Holzer haben sich räumlich anders orientiert. Holzer hat mit seiner Partnerin Indra inzwischen seinen Wohnort nach Stein am Rhein verlegt in eine altersgerechte Wohnung. Und da ist kein Platz für so viel künstlerisches Werk. Deshalb gibt es nun diese Ausstellung als Ausverkauf. Zur Eröffnung der Ausstellung am Samstagnachmittag informierte Holzer, dass zwar Preise auf den meisten Bildern stehen würden, aber die möglichen Käufer selbst entscheiden könnten, wieviel ihnen die Arbeiten werden sind. Wichtiger sei es ihm, die Bilder sozusagen unters Volk zu bringen, denn was keine Käufer finde, werde wohl früher oder später im Müll landen.