"Bodensee S-Bahn" will Viertelstundentakt im Städtedreeick
Initiative fordert mehr Ausbau der Schiene und dichteren Takt im Thurgau

Bodensee S-Bahn | Foto: Die "Bodensee-S-Bahn"-Initiative sieht erhebliches Ausbaupotential bei den Bahnverbindungen zwischen den Zentren im Thurgau bis Konstanz und Basel. swb-Bild: BSB.org
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Kreuzlingen. Die Initiative Bodensee-S-Bahn beantragt umfangreiche Nachbesserungen für das aktuell diskutierte General-Verkehrs-Konzept und den zugehörigen Richtplan für den Bahnverkehr in der Schweiz. In ihrer Stellungnahme fordert die Initiative zusätzlich Fahrplanangebote und Ausbauten der Engpässe im Nordostschweizer Eisenbahnnetz. Die Schnellzüge Romanshorn-Zürich, Konstanz-Zürich und Konstanz-St. Gallen sollten möglichst bald im Halbstundentakt verkehren und der Schnellzug Konstanz-St. Margrethen im Stundentakt. Bessere Anschlüsse an den Fernverkehr und neue, regionale Angebote sollten ebenfalls geprüft werden. Auf den Hauptlinien sind die S-Bahnen bedarfsgerecht vom 30- zum 15-Minuten-Takt zu verdichten, zum Beispiel auch zwischen Singen, Konstanz bis Romanshorn, so die Forderung.

Das Fahrgast-Potential sei im Städtedreieck Winterthur/St. Gallen/Kreuzlingen-Konstanz mit je über 100‘000 Einwohnern noch lange nicht ausgeschöpft. Das gelte vor allem für den Verkehr zwischen den und innerhalb der Agglomerationen. Die Schnellzüge Romanshorn-Zürich, Konstanz-Zürich und Konstanz-St. Gallen sollten wie geplant möglichst bald im Halbstundentakt verkehren. Auf der Strecke Konstanz-Frauenfeld sollte die Fahrzeit mittels einer Neubaustrecke entlang der A7 zu halbiert und die Kapazität erhöht werden.

Die Seelinie sollte ausgebaut werden, damit der geplante Schnellzug Konstanz – St. Margrethen fahren kann. Die S-Bahnen sollten zuerst auf den Strecken Winterthur – St. Gallen – Rorschach – Altstätten und Konstanz – Romanshorn vom Halb- zum Viertelstundentakt zu verdichtet werden, schlägt die Initiative vor. Die S-Bahnen im Städtedreieck St. Gallen / Rorschach / Romanshorn könnten nach einem Ausbau der Infrastruktur in beide Richtungen vom Halb- zum Viertelstundentakt verdichtet werden, um St. Gallen optimal mit dem oberen Bodenseeufer zu verbinden. Der Thurgau sollte auch besser in die nationalen und internationalen Schienennetze gebunden und wirksamer mit den Nachbar-Regionen verknüpft werden.

Bund vernachlässigt Thurgauer und Nordostschweizer Eisenbahnen

Im letzten Sommer bewilligte das Bundesparlament rund 13 Milliarden Franken für den Ausbauschritt 2035. Diese sollten gemäss Botschaft in erster Linie für dichtere Fahrpläne auf den bestehenden Linien investiert werden. Etwa ein Drittel dieser 13 Milliarden entfällt aber auf drei grosse Tunnelprojekte im Raum Zürich, die für die Ostschweiz nur marginale Verbesserungen bringen. Die Nordostschweiz wurde bei diesem Ausbauschritt erneut benachteiligt: Auf die hier lebenden 11 Prozent der Schweizer Bevölkerung entfallen nur 3 Prozent für die Jahre 1990 bis 2035 bewilligten Mittel.

Aktive Eisenbahnplanung in der Region notwendig

Der Bund und der Kanton haben das bestehende Thurgauer Eisenbahnnetz in den letzten Jahrzehnten sehr gut für erfolgreiche, neue Fahrplan-Angebote genutzt. Zusätzliche Angebote scheitern aber auf mehreren Bahnstrecken an Engpässen, obwohl das Fahrgast-Potential noch gross ist zB im Städtedreieck Winterthur/St. Gallen/Kreuzlingen-Konstanz. Die überlastete Doppelspur Winterthur – St. Gallen kann wegen fehlenden Planungen und Finanzierungen noch nicht ausgebaut werden. Das gleiche gilt für die einspurigen Bahnlinien St. Gallen – Kreuzlingen/Konstanz – Weinfelden und Romanshorn – Rorschach.

Die Initiative Bodensee-S-Bahn beantragt die aufgeführten Fahrplan-Verbesserungen und die dazu nötigen Ausbauten. Diese seien gemeinsam mit dem Kanton St. Gallen und den kleineren Nordostschweizer Kantonen vorzuplanen und mit verstärktem politischem Einsatz beim Bund einzufordern.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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