Dorothea Wehinger, MdL der Grünen, war zu Besuch bei der Bauernfamilie Bucheli in Gailingen

Glückliche Kühe und emsige Bienen

Gailingen. „Unsere Bauernhöfe erzeugen viele gute und wertvolle Produkte – es ist mir wichtig, dass die Menschen das sehen und wertschätzen“, so Dorothea Wehinger bei ihrer Begrüßung im Rahmen ihrer Sommertour 2020 bei einem Rundgang auf dem Johanni-Hof, den Heiner und Rosa Bucheli gemeinsam mit ihren Kindern bereits in der 3. Generation bewirtschaften.
Der Hof wurde 1990 auf biologische Bewirtschaftung umgestellt, als Heiner Bucheli sah, wie ein befreundeter Landwirt nach jahrelangem intensiven Pestizideinsatz unter gesundheitlichen Problemen litt. „Solche Stoffe wollte ich nicht auf meinem Land einsetzen“, so Bucheli. Er begrüßt das im Juli verabschiedete Biodiversitäts-Stärkungs-Gesetz für Baden-Württemberg, weist aber darauf hin, dass die VerbraucherInnen ihren Teil beitragen müssten, indem sie Bio-Produkte auch kaufen. „Ziel ist ein Anteil von 30 bis 40 Prozent Biobetriebe bis 2030“, so Wehinger, „das ist natürlich kein Zwang, und die Landesregierung wird die Betriebe bei der Umstellung auf Bio unterstützen und beraten. Und natürlich sind auch die VerbraucherInnen gefragt.“

Mit dem neuen Gesetz wolle die Landesregierung zur Erhaltung der Artenvielfalt und Biodiversität beitragen, ein ganz zentrales Thema für die Grünen und eine Herzensangelegenheit für die grüne Abgeordnete.
Artenvielfalt gibt es auf dem Johanni-Hof an allen Ecken zu sehen. „Die vielen Spatzen sammeln mir den Buchsbaumzünsler aus meiner Hecke“, erklärt Rosa Bucheli im Kräutergarten, „deswegen sieht mein Buchs so gesund aus.“ Kräuter sind ihre große Leidenschaft, sie sammelt Wildkräuter und stellt damit Kräutersalz her. Außerdem backt sie Brot für den Hofladen, um den sie sich kümmert und bietet Unterkünfte für Urlaub auf dem Bauernhof an.
Der Johanni-Hof hält Braunvieh, eine Zweinutzungsrasse zur Milch- und Fleischerzeugung. Seine Bio-Milch vermarktet der Johanni-Hof über das regionale Unternehmen Schwarzwaldmilch. Die jungen Bullen aus der Nachzucht gibt Heiner Bucheli an einen Landwirt in Rielasingen weiter, er will seine Tiere nicht auf obskure Vertriebswege schicken, wie er sagt. Im September kommen 290 Hennen in einem Hühnermobil dazu und sorgen für frische Bio-Eier.
Eine wichtige Einnahmequelle für den Hof ist die Erzeugung von Strom und Wärme aus der Biogasanlage, die für eine Einsparung von jährlich 1.200 t CO2 sorgt. Das entspricht ungefähr der Menge, die der Autoverkehr von ganz Gailingen ganzjährig erzeugt. Der Johanni-Hof nimmt mit der Gemeinde Gailingen teil am Bienenprojekt „BienABest“ des Bundesamtes für Naturschutz, in dem auf angelegten Wildbienenweiden die Entwicklung der Wildbienen beobachtet wird. Es gibt eine „Bio-Lade-Station“ mit Verpflegung für Radfahrer und Wanderer, Führungen für Kinder und Erwachsene im ‚Lernort Bauernhof‘ sowie Landschaftspflege und Naturschutz in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen.
„Das waren spannende Einblicke und Informationen hier bei Ihnen“, sagt Dorothea Wehinger abschließend, „wir haben gesehen, wie gut Bio-Landwirtschaft funktioniert, wo Naturschutz und Tierwohl im Vordergrund stehen. Und Sie haben hier einen tollen Familienbetrieb!“