Nonimierungsveranstaltung für den Wahlkreis Singen-Stockach am Dienstag
Franz Segbers will für die LINKEN in den Landtag

Franz Segbers | Foto: Franz Segbers bewirbt sich um die Landratskandidatur der LINKEN im Wahlkreis Singen-Stockach. swb-Bild: Daniel Schroeder
  • Franz Segbers
  • Foto: Franz Segbers bewirbt sich um die Landratskandidatur der LINKEN im Wahlkreis Singen-Stockach. swb-Bild: Daniel Schroeder
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Konstanz/ Singen. Franz Segbers bewirbt sich um die Landtagskandidatur der LINKEN im Wahlkreis Singen. Der pensionierte Theologieprofessor wirbt für eine mieter*innenfreundliche Wohnungspolitik und setzt sich für einen gerechten und zukunftsfähigen Sozialstaat ein. Der Kreisvorstand begrüßt seine Kandidatur. Die Aufstellungsversammlung ist für den 15. September, 19 Uhr, im Restaurant Belavita angesetzt. Die Veranstaltung ist öffentlich wenn auch in der Zahl der Gäste beschränkt.

Als Kind des Ruhrgebiets hat Franz Segbers in der eigenen Heimat miterlebt, welche Auswirkungen der Strukturwandel auf einst florierende Industriestädte haben kann. Seine Heimatstadt Gelsenkirchen hat mit Kohle- und Stahlindustrie in den vergangenen 30 Jahren etwa 30 Prozent seiner EinwohnerInnen verloren, die Armutsquote ist hoch. Zwar hat Singen in den vergangenen Jahrzehnten die Wende zum Dienstleistungsstandort meistern können, dennoch leidet die Stadt unter einer hohen Armutsquote und einem Bedeutungsverlust. Nur mit Mühe konnte kürzlich der Fortbestand der zur Schließung vorgesehenen Karstadt-Filiale gesichert werden und auch die einstige ICE-Verbindung zwischen Stuttgart und der Stadt am Hohentwiel verblasst immer mehr aus dem Gedächtnis.

„Das alte Motto, dass die Kinder es einmal besser haben sollen als die Eltern, lässt sich in der Lebensrealität vieler Menschen heute nicht mehr verwirklichen“, konstatiert der ehemalige Referatsleiter für Arbeit und Sozialpolitik im Diakonischen Werk Hessen und Nassau. Er tritt bereits seit Jahren für einen stärkeren und zukunftsfähigen Sozialstaat ein. Nach drei Jahrzehnten Sozialabbau seien es allem voran Existenzängste, die die Menschen derzeit in die Arme rechtsextremer treibe. Diesen Ängsten gelte es mit einem guten und handlungsfähigen Sozialstaat, guten Löhnen und bezahlbaren Mieten entgegenzutreten. Gleichzeitig sieht Segbers die Gesellschaft in der Pflicht, die Umwelt für kommende Generationen zu erhalten: „Kein Mensch darf vor die Alternative gestellt werden, entweder ich verliere meinen Job oder meine Kinder haben keine Zukunft mehr, weil das Klima kaputtgemacht wird.

Als eines der wichtigsten Handlungsfelder für dieses Vorhaben macht Segbers eine sozialere Wohnungspolitik aus: „Seit Jahren gibt es immer weniger Sozialwohnungen für Menschen mit kleinem Einkommen. Immer mehr leiden diese Menschen unter zu hohen Mieten!“ Die Erfahrung zeige auch, dass das gerne zitierte Mantra vom „Bauen, Bauen, Bauen“ alleine kein wirksames Werkzeug gegen zunehmenden Mietenwahnsinn und Verdrängung sei, sondern dem nur ein konsequenter Mietenstopp und verbindliche Mietobergrenzen entgegenwirken könnten. „Das Land muss entschlossener in seiner Wohnungs- und Mietenpolitik sein“, fordert Segbers daher, „Es braucht neben Mietregulierungen auch finanzielle Unterstützung für Kommunen, damit diese über Vorkaufsrechte ihren Bestand an eigenen Grundstücken wiederaufbauen und über kommunale Wohnungsgesellschaften selbst als Vermieterinnen auftreten können.“

Bei der kommenden Landtagswahl sieht Segbers die demokratischen Parteien zudem in der Pflicht, sich geschlossen gegen die AfD zu positionieren. Gegen die Vertretung all derjenigen, die gegen Geflüchtete sowie Menschen mit Migrationshintergrund hetzten und die europäische Einigung verteufelten, gelte es, Haltung und klare Kante zu zeigen: „Ich werde deshalb anregen, dass alle demokratischen Parteien, die hier in Singen zur Wahl antreten, eine gemeinsame Erklärung gegen Rechtsradikalismus, Rassismus nd gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit unterzeichnen.“

Der Kreisvorstand der LINKEN begrüßt Segbers Kandidatur. „Franz Segbers setzt sich seit vielen Jahren für einen zukunftsfähigen Sozialstaat ein. Gerade in und für Singen, dessen Armutsquote weitaus höher ist, als im Rest des vermeintlich wohlhabenden Baden-Württembergs, braucht es eine solch konsequente Stimme“, erklärt Kreissprecherin und Kreisrätin Sibylle Röth. Am 15. September entscheiden die im Wahlkreis zur Stimmabgabe berechtigten Genoss*innen bei einer Aufstellungsversammlung über die Kandidatur. Im Anschluss referiert Franz Segbers zum Thema „Wohnen ist Menschenrecht“, der Vortrag beginnt gegen 20 Uhr.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.