Planungen laufen für den Herbst
Feste feiern – ohne Einschränkungen?

Einen Kompromiss geht die Musikkapelle Ehingen ein, indem sie ihr beliebtes Herbstfest an einem statt an zwei Wochenenden Ende September durchführt.
 | Foto: Musikkapelle Ehingen
  • Einen Kompromiss geht die Musikkapelle Ehingen ein, indem sie ihr beliebtes Herbstfest an einem statt an zwei Wochenenden Ende September durchführt.
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Landkreis Konstanz. Nach über zwei Jahren Abstinenz und Verzicht sind die Menschen ausgehungert nach unbeschwerter Geselligkeit – ohne Einschränkungen. Angesichts der aktuellen Coronazahlen wurde das Feiern im Kollektiv mit Musik und Unterhaltung bisher ausgiebig genossen.

Zahlreiche Vereine und Veranstalter freuten sich im Sommer über einen riesigen Besucherandrang. Dicht gedrängt wurde geschunkelt, getanzt und geplauscht – ohne Abstand oder Maske, sodass es fast schien, das Virus hätte sich verabschiedet. Doch für den Herbst werden wieder steigende Inzidenzzahlen befürchtet, was langfristige Planungen von Veranstaltungen erschwert.
Vorerst stehen aber am kommenden Wochenende wieder zwei beliebte Feste an: In Öhningen beim Dorffest heißt es „Endlich können wir wieder feiern“ und auch in Gailingen lockt das Dorffest mit einem bunten Angebot an den Hochrhein.
Einige beliebte Großveranstaltungen wurden allerdings aufgrund von mangelnder Planungssicherheit und zu hohem Risiko abgesagt, wie das Singener Stadtfest und das Radolfzeller Altstadtfest. Zum Leidwesen beteiligter Vereine, die einen Großteil ihrer Einnahmen über die Bewirtung generieren. Kreativität war da gefragt und die zeigten drei Radolfzeller Vereine, die für den 3. September kurzerhand zum Gässlefest in die Kaufhausstraße einladen (Siehe Artikel "Back to the Roots" durch Vereinsgemeinschaft).
Im Herbst stehen weitere Großveranstaltungen in der Region an, die einen festen Platz im Terminkalender haben. Einige werden in abgespeckter Version durchgeführt, wie das Ehinger Herbstfest, wo es statt an zwei Wochenenden nur an einem (23. bis 25. September) die begehrte Schlachtplatte garniert mit flotter Blasmusik geben wird. „Das ist ein Kompromiss, den wir entschieden haben, weil durch die Corona-Pause einige Helfer abgesprungen sind und wir uns erst wieder finden müssen«, erklärt Brigitte Gerth, vom Veranstalter, der Musikkapelle Ehingen.
Auch die Bohlinger Sichelhenke fand Anfang August als kleinere Variante statt, denn ein prall gefülltes Festzelt konnten sich die Verantwortlichen in der Entscheidungsphase im Januar angesichts der damaligen Corona-Situation nicht vorstellen. Auf der Festwiese unter freiem Himmel ließ es sich dann aber an zwei Tagen ebenso gut feiern.

Gut feiern würden auch gerne die Besucher der anstehenden XXL-Festen in der Region. Zum Beispiel auf dem weit über den Landkreis hinaus bekanntem Büllefest, das am 2. Oktober im Mooser Ortsteil Bankholzen veranstaltet wird. Corinne-Cathleen Jahn setzt in der Vorbereitung dafür auf genaues Beobachten der Corona-Entwicklung und möglicher Vorgaben sowie auf Flexibilität. »Wir wollen das Büllefest gerne durchführen, aber natürlich gesetzeskonform“, erklärt die Leiterin des Haupt- und Bauamtes der Gemeinde Moos. Wie diese aussehen werden, steht allerdings noch in den Sternen. Einen Vorteil sieht sie darin, dass nach über zwei Jahren Corona nun schon Konzepte in der Schublade liegen, die bei Bedarf der jeweiligen Situation angepasst werden können.
Bei den größten Veranstaltungen in der Region, der Hilzinger Kirchweih und dem Tengener Schätzelemarkt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren für ein Revival in gewohnter Art. »Wir planen die Kirchweih am dritten Oktoberwochenende ganz normal mit Festzeltbetrieb, Rummelplatz, Markt und mehr«, fasst Hilzingens Bürgermeister Holger Mayer zusammen. Sollte sich die Coronalage verschärfen, müsse man auch die Schutzmaßnahmen entsprechend verstärken, ergänzt er. Auf jeden Fall sei die Vorfreude auf das große Erntedankfest in der Hegaugemeinde riesig –„die Leute sind heiß auf die Kirchweih“, weiß der Schultes.
Ähnlich wie in Hilzingen läuft es in der Nachbarstadt Tengen ab. Der 732. Schätzelemarkt am letzten Oktoberwochenende gilt als größtes Volksfest der Region und ist ein wahrer Besuchermagnet. Allerdings kann in den nächsten zwei Monaten noch viel passieren. "Wie sich die Corona-Lage entwickelt und welche Vorgaben möglicherweise kommen, liegt nicht in unserer Hand", fasst  Bürgermeister Marian Schreier zusammen und erklärt: „Wir planen ganz normal, warten ab, was von Seiten des Bundes und des Landes kommt, bewerten dies und reagieren dann je nach Vorgabe“. Stand heute findet der Schätzelemarkt statt, so Schreier, doch Genaueres wisse man erst Mitte bis Ende September.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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