Nellenburg-Gymnasium Stockach ließ mit gleich fünf Preisen aufhorchen
Begeisternde Projekte beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht"

Jufo Sofa | Foto: Der letztjährige Bundessieger Tobias Neidhart, Isabell Seibel und Melina Reckermann (Bundessieger-Team aus dem letzten Jahr), Carmen Butsch, Patenbeauftragte für „Jugend forscht" bei KARL STORZ, sprachen über die Faszination, an „Jugend forscht" teilzuneh
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  • Foto: Der letztjährige Bundessieger Tobias Neidhart, Isabell Seibel und Melina Reckermann (Bundessieger-Team aus dem letzten Jahr), Carmen Butsch, Patenbeauftragte für „Jugend forscht" bei KARL STORZ, sprachen über die Faszination, an „Jugend forscht" teilzuneh
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Tuttlingen/Stockach/Singen. Unter dem Motto „Zufällig genial?“ eröffnete der Regionalwettbewerb „Jugend forscht Donau-Hegau“ am Donnerstag und Freitag virtuell mit 44 Projekten und 82 Schülerinnen und Schülern die große Bühne. Innerhalb von sieben Fachgebieten konnten die Teams Projekte einreichen. Am Ende sicherten sich elf Teams ihre Tickets für die Landeswettbewerbe.

In der Siegerliste von „Jugend forscht" ist auch das Nellenburg-Gymnasium vertreten. Catharina Wild (17), Lara Wehrle (17) und Jonas Wegis (17) aus Stockach holten mit ihrem Experiment „Maskenüberfluss – Alternative Verwendung von Einmalmasken" im Segment Arbeitswelt einen dritten Platz. In diesem Wetbewerb zeigte sich (noch) die Übermacht des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg (SFZ) in Tuttlingen, wo die meisten anderen Preisträger von Tettnang bis Villingen-Schwenningen ihre Experimente entwickelten. Gespannt sind viele, ab wann das im letzten Herbst gestartete Schülerforschungszentrum in Singen das Verhältnis verändern kann.

Beim Wettbewerb „Schüler experimentieren" für die jüngeren Teilnehmer konnte die Region stärker punkten. Lukas Weiß (12) aus Steißlingen, Robin Renner (12) aus Orsingen-Nenzingen und Tom Lienert (13) aus Stockach vom Nellenburg-Gymnasium schafften mit ihrem Experiment „Treibstoff für die Zukunft" einen ersten Platz in der Kategorie Technik. Kim Koch (14) aus Stockach, Philip Schuster (14) aus Raithaslach und Julian Ivlev (14) aus Winterspüren belegten einen dritten Preis mit ihrem Experiment „Neue Bio-Munition". Fabian Ehling (12) aus Bodman vom Nellenburg-Gymnasium Stockach holte in Biologie mit „Frischhalteersatz für Lebensmittel" einen ersten Preis. Ein dicker Dank ging hier auch an Lehrerin Marion Lay-Koch, die die vier vorigen Projekte betreute.

Das Singener Hegau-Gymnasium zeigte als zweite Schule aus dem Landkreis Flagge: Hanaa Moghrbel (12) und Cassiana Buica (13) beide aus Singen, bekamen für „Blätter und ihre Adern" einen Sonderpreis „Natur". Maea Moghrbel (11) und Haya Ghazi (10)Singen aus Singen, ebenfalls am Hegau-Gymansium von Dr. Martin Stübig betreut, bekamen für ihr Projekt »Wachstum der Kresse" als Anerkennung einen Sonderpreis „GEOlino".

Das Patenunternehmen KARL STORZ und die Stadt Tuttlingen freuen sich über einen gelungenen Forschungswettbewerb in besonderen Zeiten – den seit mehreren Jahren erfolgreichsten in ganz Deutschland. Über Wochen und Monate haben die Jugendlichen geforscht und experimentiert. Unterstützt wurden sie dabei von zahlreichen Betreuerinnen und Betreuern aus der Region. Entwickelt haben sich Projekte und Lösungen, die die Jury regelrecht ins Schwärmen brachten.

„Die rege Teilnahme der vielen Jungforscherinnen und Jungforscher ist einfach überwältigend. Wir haben auch 2022 wieder tolle Projekte gesehen“, so Roland Renner, der Wettbewerbsleiter.

Weitere Highlights des Abends: Neben dem persönlichen Grußwort vom Geschäftsführer des Europa-Parks, Dr. Roland Mack, feierte auch der erste JuFo-Song „Wissenschaft hat die Macht" von Tabea Booz und Johannes Steidle seine Premiere.

Auf nach Heilbronn und Balingen

Die Siegerteams im Alter von 15 bis 21 Jahren vertreten nun die Region beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“ in Heilbronn im März. Die Regionalsiegerinnen und Regionalsieger im Alter von neun bis 14 Jahren werden auf Landesebene im Rahmen von „Schüler experimentieren“ in Balingen um weitere Platzierungen wetteifern. Im letzten Jahr ergatterte Tobias Neidhart auf diese Weise sogar den Bundessieg für die Region.

„Bei Jugend forscht gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt und wir kommen jedes Jahr ins Staunen“, meint Roland Renner. In diesem Jahr seien beispielsweise Versuche mit Kresse und die Wirksamkeit von medizinischen Masken untersucht worden. Auch ein Aufräumroboter sei witzigerweise dabei gewesen. Ein Team habe sich zudem mit dem bei Kinobesuchern so beliebten Popcorn und dessen Schalen auseinandergesetzt. Und wiederum andere haben sich mit der alternativen Herstellung von Beton befasst. Eine Gruppe habe zudem eine Woche auf einem Forschungsschiff auf der Ostsee verbracht.

Einen ganzen Tag lang konnte sich die Jury ein Bild über die Projekte bei der virtuellen Jurierung verschaffen. Bei der Videokonferenz stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Projekte der Jury vor. „Wir haben schon vor dem Wettbewerb einen Technikcheck mit allen Teilnehmenden gemacht, um alle bestens auf die Präsentation vorzubereiten“, meint Carmen Butsch, die Patenbeauftragte für „Jugend forscht" bei KARL STORZ. Butsch weiter: „Für uns ist es wichtig, den Jungforscherinnen und Jungforschern die Möglichkeit zu bieten, wissenschaftliches Arbeiten zu erlernen und mit Erfolgen, aber auch Rückschlägen umgehen zu können.“

Eine Investition in den Wissensdurst und den Standort Donau-Hegau

Dr. Knut Siercks, Mitglied der Geschäftsführung bei KARL STORZ, verantwortet den Innovationsbereich und kann sich in seinem Grußwort noch gut daran erinnern, wie bei ihm der Erfindergeist auflebte, als er aus seinem Kinderzimmer eine Werkstatt machte: „Nur wer sät, kann auch ernten. Als lokal in der Region verankertes und zugleich auf dem Weltmarkt tätiges Unternehmen unterstützen wir Jugendliche aktiv dabei, sich auszuprobieren und ihre Talente zu entdecken. Fortschritt entsteht durch Wissensdurst und davon profitieren auch wir als Arbeitgeber.“

Auch Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck unterstreicht, wie wichtig „Jugend forscht" für die Region ist: „Hier können junge Menschen enorm viel lernen und ihre Talente fördern. Davon profitieren wir alle – gerade an einem Standort, der auf gute und motivierte Fachkräfte angewiesen ist.“

Eine Absage, die zeigt, was alles möglich ist

Auch das ist „Jugend forscht": Tabea Hosch und Magnus Mang (beide 17 Jahre) vom Schülerforschungszentrum in Tuttlingen wollten eigentlich auch am Regionalwettbewerb teilnehmen. Gleichzeitig reifte der Gedanke aus ihrer Idee, biomodifizierte selbstheilende Baustoffe zu entwickeln, um ein Start-up aufzubauen. Das machte eine Teilnahme dann aus zeitlichen sowie patentrechtlichen Gründen zwar unmöglich, aber zählt zugleich zu den Erfolgsgeschichten des diesjährigen Wettbewerbs.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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