Planungen für Mehrgenerationen-Wohnprojekt schreiten voran

Auf einem guten Weg

Radolfzell. Im Rahmen des Radolfzeller Projekts »Wohnen in Gemeinschaft« (WiGe) soll ein inklusives Mehrgenerationen-Wohnprojekt in der Nordstadt entstehen. Inzwischen sind die Planungen schon weit vorangeschritten.

Gleich zwei wichtige Schritte hat das Radolfzeller Projekt »Wohnen in Gemeinschaft« in diesem Jahr bereits genommen. Der Gemeinderat gab grünes Licht für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan und vor kurzem erfolgte die Gründung der Wohnungsgenossenschaft. Die neu gegründete Genossenschaft ist eine wichtige Säule des inklusiven Mehrgenerationen Wohnprojektes WiGe in Radolfzell. Dieses Projekt hat die Erstellung von 57 Wohneinheiten in der Radolfzeller Nordstadt zum Ziel. Auf dem Campus sollen vier Mehrfamilienhäuser, sowie ein Doppelhaus- und ein Reihenhaus entstehen. Alles gruppiert um eine grüne Mitte. Die Mehrheit der Wohnungen werden genossenschaftlich realisiert. Neben Wohnungen, welche über Eigentum erworben werden können, stellt die neu gegründete Wohnungsgenossenschaft eine attraktive Alternative zur Verfügung.

Eine Wohnungsgenossenschaft bietet lebenslanges Wohnrecht, die Genossen sind zugleich Mieter als auch Miteigentümer der Genossenschaft. Der Zweck der Genossenschaft ist die Förderung der Genossen, sie ist per se nicht gewinnorientiert. Die Gründung der Genossenschaft hat somit eine nachhaltig soziale Auswirkung auf den Wohnungsmarkt von Radolfzell, erklärt eine Sprecherin der Genossenschaft gegenüber dem Wochenblatt.

Im Fokus des Projekts steht vor allem auch das Zusammenleben mit mehreren Generationen in einer möglichst bunt gemischten Gruppe, deren Mitglieder sich auch gegenseitig unterstützen, wenn jemand Hilfe braucht. Einer der neu gewählten Vorstände, Thomas Striemann, sieht die Wohnungen der Genossenschaft als »die Sozialwohnungen der Zukunft«. Wenn sich die Tilgungslast verringert kann dies an die wohnenden Genossen weitergegeben werden.

Die »Genossen« arbeiteten in den letzten Monaten trotz Corona in zeitaufwendigen Telefonkonferenzen konzentriert an der Erstellung der Genossenschaftssatzung, welche die Basis der Gründung darstellt. Umso größer ist die Freude, dass die WiGeno e.G.i.G. nun mit den drei Vorständen Susanne Esser, Nicole Striemann und Thomas Striemann und den fünf Aufsichtsratsmitgliedern Martin Völker, Birgit Mütz, Christina Vogler, Claudia Wursthorn und Eva Wollenberg realisiert wurde.

Für die »Genossen« wird es auch die nächsten Monate genügend Arbeit geben. Aktuell wird Innerhalb von Planungsworkshops, die gemeinsam mit Beratern und Experten durchgeführt werden, die rechtliche und wirtschaftliche Strukturierung des Wohnprojektes abgeschlossen.

Parallel dazu arbeiten die Architekten in enger Abstimmung mit den Gesellschaftern an der Genehmigungsplanung und verschiedene Fachplaner (Elektro, Sanitär, Schallschutz, etc.) erarbeiten die fachspezifischen Pläne. Noch im Laufe dieses Jahres soll die Gemeinschaft komplettiert werden, sodass Ende 2020 das Grundstück gekauft werden kann. Aktuell treffen sich die Mitglieder immer sonntags auf dem geplanten Baufeld an der Leonhard-Oesterle-Straße um die aktuellsten Informationen zum Projekt auszutauschen.

Interessierte seien dazu herzlich willkommen, teilen die Verantwortlichen auf Ihrer Homepage unter: www.wige-rado.de mit. Wenn alles nach Plan läuft, dann wird der Baubeginn 2021 erfolgen und die Fertigstellung ist aktuell für 2022 vorgesehen. Damit befindet sich die Vermarktung der letzten freien Wohnungen nun in der finalen Phase.

- Graziella Verchio