Orientierungsveranstaltung in Stein am Rhein vom Führungsstaab
12 Prozent der Häuser nicht erdbebensicher

Erdbeben Spirig | Foto: Sie führten gekonnt und erfolgreich durch die Informationsveranstaltung. Heinz Moll (li) und Franz Keiser. swb-Bild: Spirig
  • Erdbeben Spirig
  • Foto: Sie führten gekonnt und erfolgreich durch die Informationsveranstaltung. Heinz Moll (li) und Franz Keiser. swb-Bild: Spirig
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Stein am Rhein. Am Freitag wurde im Windler-Saal in Stein am Rhein eine ganztägige Informationsveranstaltung zum Thema „Erdbeben, auch bei uns?“ durchgeführt. Mit dabei waren Gäste aus Süddeutschland wie aus der Schweiz.

Durchgeführt wurde sie vom örtlichen Gemeindeführungsstab unter Leitung von Franz Keiser, Stellvertretender Stabschef. Begrüsst wurden die Gäste von Stadtpräsident Sönike Bandixen. Er machte darauf aufmerksam, dass kürzlich auch im Rathaus die Gläser in Bewegung waren. Dies während es am 21. September um 10.18 Uhr im Städtchen bebte. „Das Rathaus war vermutlich ein klein wenig betroffen“ Zudem machte er darauf aufmerksam, dass ein Beben keine Grenzen kennt. So etwa als das Epizentrum in Hilzingen lag. Dieses Beben war auch im oberen Schaffhauser Kantonsteil sowie in Gailingen und Diessenhofen zu spüren. Geschüttelt hat es in der Region später auch in Steckborn sowie kürzlich auf der Höri, so Bandixen.

Drei Brücken mit Mängel

Von Dino Giuliano, Leiter von Tiefbau Schaffhausen und Jürg Sturzenegger vom Kantonalen Gewässer- und Materialabbau war zu erfahren, dass es in der Region immer wieder bebt und dass man den Zustand der Häuser genauer im Auge behalten müsse. Bezüglich der Brücken erwähnte Sturzenegger, dass im Kanton alle überprüft wurden – wobei es bei drei Übergängen Mängel gegeben habe.

Aus Frankfurt angereist kam der Einsatzleiter des Technischen Hilfswerkes Peter Wolf. Er berichtete unter anderem von einem Einsatz in Haiti, wobei die fast achtzig Hilfsteams aus verschiedenen Ländern vor allem auf dem Flughafen eine besondere Logistik erforderten. Er erwähnte anhand einiger Beispiele, dass Führung und Koordination bei Hilfseinsätzen wichtig sind und dass sich auch die nationalen Hilfsorganisationen immer wieder zu internationalen Übungen treffen. Von Safak Aslantürkoglu von der ETH in Zürich war zu erfahren, dass die grösste Gefahr in der Schweiz ein Erdbeben ist. Er bestätigte, dass die Region zwischen Schaffhausen und Konstanz immer wieder in Bewegung ist. Von ihm war auch zu erfahren, dass 12 Prozent der Häuser in der Schweiz die heutigen Sicherheitsanforderungen, um einem kräftigeren Beben Stand zu halten, nicht erfüllen.

Die psychische Herausforderung der Helferinnern und Helfer

Elias Kalt vom Schweizerischen Verein für Such- und Rettungshunde berichtete, dass Einsätze auch eine Herausforderung für Mensch und Tier sind. Er erzählte unter anderem von Transportproblemen mit den Vierbeinern und dass man als Helferin oder Helfer damit klar kommen müsse, dass man auf Tote treffe. Abschliessend war es Stabschef Heinz Moll, der darauf aufmerksam machte unter anderem immer wieder einen Blick in den Verbandskasten zu werfen um abgelaufene Medikamente oder nicht mehr brauchbares Verbandsmaterial rechtzeitig zu ersetzen.

Verfasst von: Peter Spirig

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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